Preisnachlässe: Geduld ist der Schlüssel für die Rabattschlacht
Liebste Leserschaft, ich verkünde feierlich: Black Friday ist Geschichte – aber der Cyber-Monday steht uns noch bevor. Wir sind also mitten drin in der Rabatt-Schlacht des Jahres. Und die treuen Leser*innen wissen, es lohnt sich nur bedingt. Aber so schwarz oder weiß, wie es von zum Beispiel „kritischen“ Influencer*innen bzw. manchen Presseprodukten dargestellt wird, ist es nicht. Es ist wie immer mit den Rabatten – wenn man sich nicht auskennt, dann sollte man die Finger davon lassen. Das aber ist allgemeingültig und trifft nicht nur auf rabattierte Produkte zu. Wenn man nur etwas kauft, weil der Preis reduziert ist, dann liegt die Problematik eventuell woanders. Aber das ist nur meine hobbypsychologische Sichtweise. Allerdings bin ich bei weitem nicht so erhaben, wie man das nun verstehen könnte. Denn wie schon öfter angemerkt, wir Deutsche sind Rabattjäger und kaufen häufig nur dann, wenn wir Preisnachlässe erhalten. Ich nehme mich nicht aus. Wir denken wohl, wir wären in dieser Hinsicht schlau, allerdings sagt mir mein Gefühl, dass der Handel in dieser Beziehung wesentlich schlauer ist als wir. Also zumindest die großen Händler. Denn diese Sucht nach Preisnachlässen macht uns berechenbar. Beim Look kombiniere ich heute Taubenblau, ein Farbton, der zu vielem passt.
Nützliche Preisnachlässe
Bei Menschen, denen Nachhaltigkeit und bewusster Konsum am Herzen liegen, gehört oft zum guten Ton, die Black Season zu ignorieren. Wobei das allein oft nicht reicht, eigentlich müssen der Black-Friday und der Cyber-Monday eher verteufelt werden. Das sind in meinen Augen aber auch nur Lippenbekenntnisse, die auch nur innerhalb einer bestimmten Gesellschaftsschicht stattfinden. Meist derer, die nicht auf den Preis schauen müssen und denen Rabattschlachten zu profan sind. Das sind aber auch häufig die Leute, die bei jedem Kauf handeln wie auf einem Basar. Wer, wie wohl die meisten von uns, arbeiten geht, um sich seinen Wohlstand leisten und aufrechterhalten zu können, freut sich bestimmt über Preisnachlässe. Ich denke da an die Kinder, die jede Saison aus allen Sachen rausgewachsen sind. Selbst wenn man keine Ski-Sachen kauft, braucht man Winterstiefel und dicke Jacken. Okay, streicht die Winterstiefel – Teenager tragen ganzjährig Sneaker – aber gegen Handschuhe und Mützen haben sie keine Einwände. Und wenn keiner hinschaut, mögen sie auch Heizdecken und Wärmflaschen – was uns dann zum Weihnachtswunschzettel bringt und da sehe ich die Preisnachlässe in jedem Fall als sehr nützlich an.
Ich bin dagegen – für Klicks
Gegen den Kauf von Black-Week-Angeboten sprechen sich aber nicht nur „konsumbewusste“ Menschen aus, sondern auch einige einschlägige Online-Magazine. Das aber aus anderen Gründen. Für die einen bedeutet es Klicks. Gerade im Vorfeld dieser Phase. Und Klicks erhöhen die Reichweite und bringen am Ende auch wieder bares Geld. Denn diese Portale arbeiten häufig auch mit der sogenannten Affiliateverlinkung. Und eine höhere Reichweite bringt eben mehr Klicks. Es ist also wie es ist und egal, wie transparent diese Links auch gemacht werden. In der Regel sind dort Produkte verlinkt, die man im sogenannten redaktionellen Teil des Artikels vergeblich sucht. Es sei denn, es handelt sich um einen Beitrag, der von einer bestimmten Marke bezahlt wurde. Aber seien wir doch mal ehrlich, da blickt doch niemand mehr durch. Genau wie bei den ganzen Online-Shops per se. Unsere Generation kauft größtenteils bei uns bekannten Läden und Brands. Für die uns nachfolgenden Generationen ist aber die Auswahl viel größer und es gibt keine Verbundenheit mehr zu bestimmten Marken, Brands oder Läden. Warten wir noch ein paar Jahre ab, dann weiß von den jungen Leuten niemand mehr, wer oder was Karstadt war. Wer Teenager zu Hause hat, kann gerne mal nachfragen, ob sie Quelle oder Neckermann schon mal gehört haben. Das Ergebnis würde mich arg interessieren.
Bei den ganzen Shops
blickt doch eh keiner mehr durch!
Beim Online-Shopping gibt’s oft Rabatte
Und ehrlich gesagt, viele in meiner Generation sind zwar durchaus die Skills des Online-Shoppings bekannt, lassen sich aber auch arg blenden oder kaufen bei China-Shops ohne es zu merken. Leider ist Pishing in Spam-Mails nicht das einzige Problem der virtuellen Welt. Denn die China-Shops treffen mit ihren KI-bearbeiteten Bildern halt bedauerlicherweise sehr häufig den Geschmack der Masse. Ich will über dieses Thema schon so lange einen eigenen Beitrag verfassen. Mir fehlt aber die Zeit für die Recherche. Meine Empfehlung, erst einmal auf Instagram nach einem Influencer*innen-Code zu schauen. Die meisten Shops, die über diese Kanäle werben, bieten nämlich durchaus Rabatte auch über einen längeren Zeitraum an. Wenn man ein bisschen Zeit in die Suche investiert, kann man also Geld sparen. Zumindest sofern man vorher genau darüber nachgedacht hat, ob man das Produkt wirklich benötigt. Damit man sich also auch in der Black Season nicht zu Impulskäufen hinreißen lässt, empfehle ich immer den Wunsch- oder Merkzettel der Online-Shops zu nutzen. Sehr cool finde ich in dieser Hinsicht zwischenzeitlich Zalando, weil sie die genaue Preisentwicklung sehr transparent darstellen und dadurch schnell klar wird, ob es sich überhaupt um einen Rabatt handelt.
Der letzte nötige Kaufanzreiz – Preisnachlässe
Wer sich aber selbst gut kennt und weiß, dass er oder sie anfällig für jegliche Preisnachlässe ist, sollte mitsamt der Euphorie erst Mal bei den Verbraucherzentralen oder Stiftung Warentest nachlesen. Die nehmen einen mit ihrer sachlichen Darstellung gleich die ganze Freude an den vermeintlichen Schnäppchen. Aber schlussendlich stellen sie auch in Aussicht, dass der Advent immer wieder von Rabatt-Aktionen begleitet wird. Denn der Handel hat in den letzten drei Monaten des Jahres einfach Hochkonjunktur und ein Rabatt ist in manchen Fällen eben der letzte noch nötige Kaufanreiz. Erst recht für uns Deutsche. Wie gesagt, wir sind berechenbar – auch wenn wir uns wahrscheinlich für clever halten. Was aber ganz sicher klug ist, das ist die Lieblingspflege dann zu kaufen, wenn sie Black Week Rabatte anbieten. Speziell dann, wenn sie etwas hochpreisiger ist. Für mich bedeutet das, mich mit der besten Tagespflege einzudecken. Socken und Strumpfhosen zu kaufen. Unterwäsche, die ich schon immer haben wollte und mein durchgeschwitztes Sportzeug auszutauschen. Das sind in der Regel Produkte, die ich kenne und weiß, was ich daran habe. Da freue ich mich über jeden Preisnachlass, den ich kriegen kann. Außerdem ist für mich die oberste Regel während dieser Rabattschlacht, kaufe bei keinem Shop, den Du nicht kennst – es sei denn, eine Dir persönlich bekannte Person hält ihn für vertrauenswürdig.
Wir halten uns für clever
und sind doch so berechenbar.
Inhabergeführte Läden – können sich die Preisschlacht net leisten
Eigentlich kommt zum Schluss immer ein Wort zum Look, aber in dem Fall wird das eher ein Statement für die Boutique und den Handel vor Ort. Damit meine ich nicht die Filialen der großen Ketten, sondern die inhabergeführten Läden. Ihr wisst, dafür brennt einfach mein Herz. Diese Shops können in der Regel nicht mithalten bei der Preisschlacht des Jahres – das hat verschiedenen Gründe. Einer davon ist zum Beispiel die Miete – da gibt nämlich keine Blackweek-Rabatt. Auch nicht beim Strom und nicht bei den Gehältern. Wir würden uns bedanken, wenn unsere Arbeitgeber hier Preisnachlässe einfordern würden. Zudem handelt es sich bei den Shopbetreiber*innen in der Regel nicht um die Hersteller – ergo die Boutiquen kaufen ihrerseits diese Ware ein und nicht immer ist diese kommissioniert. Auch das hat verschiedene Gründe. Also nehmt es Eurer Lieblingsboutique nicht übel, wenn ihr keinen Rabatt absahnt. Denkt lieber daran, dass sie Euch anrufen, wenn sie ein Stück reinbekommen, von denen sie wissen, dass es Euren Geschmack trifft und Euch gut steht. Zudem sind es diese kleinen Retailer vor Ort, die die meisten Labels erst bekannt machen. Unzählige könnte ich Euch da aufzählen, aber dann müsste ich den Beitrag wieder mit Werbung markieren. Also nehme ich nun meine neu entflammte Liebe für Taubenblau und frage Euch, welche Teile in Euren rabattierten Warenkorb wandern? Verratet es mir in den Kommentaren – da freue ich mich darüber. Happy Sunday und eine schöne Woche. Danke für Eure Zeit.
Details zum Outfit
Hose
my essential wardrobe – bestes Beispiel. Die Hose habe ich durch Karin von Stilvoll Koeln (geht nur vor Ort in Köln und via Instagram) gefunden. und finde die Hose war wirklich ein toller Fund. Eine Denim, die meinen gut gefüllten Kleiderschrank definitiv bereichert.
Pullunder & Bluse
GANNI – bestes Beispiel für ein Label, das ich nur kenne, weil ich es vor Jahren bei Susanne von Lindner Fashion kennengelernt habe. GANNI gibt es zwischenzeitlich bei Susanne nicht mehr. Ich vermute mal, dass ein Label an Attraktivität für einen kleinen Laden verliert, wenn alle großen Ketten es in ihr Sortiment aufnehmen. Dann tritt man nämlich in einen Preiskampf mit den großen Shops. Also das könnte ich mir vorstellen.
Teddyjacke
IOSOY – hab ich mal bei einer Designerin hier in München gekauft. Habs nicht bereut – es ist eine Wendejacke und wenn was derzeit angesagt ist, dann sind es ja wohl Teddy-Jacken. Barbara Weigand war der Zeit also weit voraus. Ihre Kollektion findet Ihr auch in ihrem Online-Shop.
Jetzt habe ich eine echt coole Teddy-Jacke von Bogner gefunden. Ich mag den Mix aus sportlicher Lässigkeit. Es gibt dort auch 20 % (noch heute) allerdings nicht auf diese Teddyjacke – nur auf eine Auswahl der Winterkollektion. Und das zum Beispiel finde ich auch immer schade, weil ich den Beweggrund nicht nachvollziehen kann, warum man nur auf bestimmte Teile einen Rabatt erhält.
Schuhe
Adidas – Gazelle – hab ich schon ne Weile und ich mag diese Farbkombi total. Nur Schnee-Matsch ist deren Feind – deswegen ist das ein reiner Schön-Wetter-Schuh
Tasche
Balenciaga – ich bin eigentlich nicht so Markenversessen. Es sei denn, es geht um Taschen.
Über die Blackweek habe ich schon öfter geschrieben:
Preisnachlass – lieber Lust und wenig Frust beim black shopping
Es ist wieder so weit: Morgen ist der letzte Freitag im November. Zwischenzeitlich wohl besser…
Kein Blackfriday – dafür ein Bonusheft – Denimkleid im Winter
Jaaa, ich weiß, es war gerade erst quasi das wichtigste Rabatt-Wochenende des Jahres… und ich…
3 Comments
Karen
Liebe Cla,
Du hast so recht!!
Ich beobachte die Preise immer sehr genau. Mode kaufe ich im Black-Sale höchstens Sportklamotten oder Socken. Gerne fülle ich aber meine Kosmetik auf. Egal ob Black oder nicht: Einen unbekannten Shop google ich immer erst. Wie oft sind da China-Shops dabei 🙈.
Normalerweise kaufe ich gar nicht mehr auf dem ersten Markt. Nachhaltigkeit!! Es gibt sehr gute Secondhandläden. Online und Stationär. Und der Markt wächst weiter!!
Dir einen schönen Sonntag
Karen
Evelin Wagner-Kristan
Liebe Conny,
das ist ein cooler Look mit der blauen Denim und dem Pullunder .
Ich kaufe, bei keinem Shop online den ich nicht kenne oder eine Freundin mir empfiehlt. Wenn ich weiß es kommt der Abverkauf oder Black Irgendwas, dann verlinke ich mir in den Artikel in der Merkliste…
Dieses Jahr Kosmetik, die ich immer benutze und Glitzerteile die ich in keinem meiner kleinen Shops Vorort gefunden habe…
Der Mitbewohner hat mir eine Markenhandtasche zum Nikolaus mit einem echten Schnäppchen geschenkt.
Ach ja und diverse Weihnachtsgeschenke für Freundinnen..
Liebe Grüße und schönen Sonntagabend
Evelin
alcessa
Was für ein cooles Outfit!!
Ich hatte mir dieses Jahr auch ein Ganni-Kleid gegönnt, allerdings bei Bestsecret, also recht günstig (sonst hätte ich es nicht gekauft, weil ich dieses Jahr finanziell alternativ strukturiert unterwegs bin ;-).
Ansonsten hatten wir aber am Samstag einen Adventsbasar (jep) im Dorf und ich hatte gehofft, mir eine DIY-Denimtasche von einer Dame kaufen zu können, die wirklich tolle Taschen nähen kann. Das hat geklappt 🙂
Ach und Socken: ich habe auch Black-Friday-Socken bestellt ;-), das mache ich fast jedes Jahr.
Das war’s aber – im Moment scheine ich alles Nötige zu haben, was auch mal schön ist.