conny doll lifestyle: Newsletter-Abos: sinnvoll oder nicht? Eine Hassliebe
HerbstWinter-Outfit

Newsletter-Abos: sinnvoll oder nicht? Eine Hassliebe

»Influence« wohin das Auge schaut, wobei ich damit dieses Mal nicht die Influencenden meine, die einem auf Socialmedia begegnen – also die, die Einflussnahme zu ihrem Beruf gemacht haben. Wobei man hier auch klar sagen muss, das Feld ist weiter, letztlich handelt es sich doch beim Lobbyismus auch um nichts anderes. Nur Rabattcodes sind bei denen selten. Draufzahlen tut man am Ende wahrscheinlich hier wie dort. Aber genau genommen besteht doch unser ganzes Leben aus Einfluss. Also selbst dann, wenn es überhaupt nicht bezweckt ist. Sei es von einer Kollegin, die so eine coole Hose trägt, dass man sie auch gleich bestellen muss. Könnte sein, dass diese Geschichte autobiografisch ist. Oder sei es eine zufällige Begegnung in der Stadt, weil jemand chic angezogen ist oder besonders. Ob ich will oder nicht, ich kann mich dem nicht entziehen. Womit es auch hervorragend funktioniert, ist Essen. Sobald ich jemanden essen sehe, bekomme ich im selben Moment Hunger auf exakt das Gleiche. Und es ist für mich auch schier unmöglich neben jemandem zu sitzen, der isst, ohne mitzuessen. Futterneid liegt wohl in unserer DNA. Und ein gut gemachter Newsletter ist für mich etwas, was den Hunger, bzw. die Lust aufs Gezeigte entfacht. Deshalb kommt es immer darauf an und die Frage, wann Newsletter-Abos sinnvoll ist, lässt sich keinesfalls pauschal beantworten.

Newsletter-Abos – gibts auch per Brief

Ein Blick in mein Mail-Postfach verrät, ich habe echt unzählige Newsletter abonniert und die meisten davon fliegen ungeöffnet in den Papierkorb. Es gab mal eine Zeit, da habe ich in regelmäßigen Abständen, einige Newsletter aussortiert – aber irgendwann erschien mir meine Zeit dafür zu schade. Oft genug, funktioniert die Abmeldung nämlich ohnehin nicht, obwohl selbige bestätigt wurde. Klappt es doch, das Newsletter-Abo loszuwerden, flattert einem manchmal aber eine analoge Variante in den Briefkasten. Und das, liebe Retailer, sollte verboten werden.

Ich bin fast sicher, dieses Vorgehen, ist rechtlich gar nicht erlaubt. Da die schmucken Werbebriefe aber als Katalogversand getarnt sind und meistens auch noch einen Rabattcode dabei ist, zudem die meisten Menschen Besseres zu tun haben, bekommt die Firmen da selten bis gar keinen Gegenwind. Wer hätte auch die Mittel, rechtlich dagegen vorzugehen. Außerdem nehme ich an, dass diese großen Firmen sich in ihrem Kleingedruckten die Erlaubnis für Briefsendungen abgeholt haben. Das wäre doch glatt mal eine Recherche wert, oder? Die kleinen Versender und Locals könnten sich solch ein Vorgehen mit gedruckten Flyern ohnehin nicht leisten. Wobei ich natürlich keine Ahnung habe, inwieweit sich so ein analoger Versand monetär niederschlägt.

Ein extra Postfach oder ein automatischer Filter

Ich finde es jedenfalls blöd, dass die Firmen solche Briefsendungen verschicken, vor allem wenn man das digitale Newsletter-Abo vorher gekündigt hat. Natürlich verstehe ich, warum Unternehmen so vorgehen. Aber ich empfinde es als Altpapier und lasse mich auch nicht zu einem Kauf hinreißen, nur weil es aufwändig und hübsch gemacht ist. Zudem triggert das noch die Bloggerin in mir. Ich würde mir einfach wünschen, diese Unternehmen, hätte das Geld mal in Kooperationen mit Blogger*innen meiner Altersklasse gesteckt. Doch das ist ein anderes Thema.

Was aber sind jetzt eigentlich gute Newsletter-Abos? Wie schon erwähnt, das kommt darauf an und ist so individuell wie die Menschen selbst. In meinen Augen aber sind es nicht die, für die man Rabatte bekommt, wenn man sie abonniert. Wobei das immer noch besser ist, als damals, als die großen Firmen, die Adressen einfach unter der Hand verkauft und ihre Datenbanken abgeglichen haben. Aber für diese Newsletter-Abos kann ich Euch nur raten, eine eigens dafür angelegte Mail-Adresse zu verwenden. Eine, die Ihr nicht täglich für die wirklich wichtige digitale Korrespondenz nutzt. Oder Ihr richtet Euch einen Filter ein und schiebt die Abos direkt und automatisch in einen extra Ordner. Natürlich versenden wahrscheinlich auch die Lieblingsshops Newsletter und jetzt mal Hand aufs Herz. Wie oft habt Ihr Euch schon gedacht, oh wie schön, Shop XY hat seinen wöchentlichen Newsletter gesendet. Da mach ich es mir jetzt mal auf der Couch bequem, zünde eine Kerze an und trinke einen Pumpkin Spice Latte während der Lektüre auf dem Handy-Display?

conny doll lifestyle: Newsletter-Abos: sinnvoll oder nicht? Eine Hassliebe

Unpersönliche Ansprache und Auswahl

Ich gebe zu, das oben genannte Szenario ist mir noch nie passiert. Gerade die Newsletter von den großen Firmen wie Breuninger, Unger-Fashion und Peek & Cloppenburg sind mir in den meisten Fällen zu unpersönlich. Zudem sind die in den Newslettern angepriesenen Neuheiten manchmal gar keine Neuheiten. Das fällt einem aber nur auf, wenn man sich mit dem Thema Fashion so viel beschäftigt wie ich. Mein Tipp, legt Euch mal zum Spaß ein Teil, welches Euer Interesse weckt, Ihr es aber aus welchen Gründen auch immer nicht kaufen möchtet auf den Wunschzettel. Und dann beobachtet mal, wie lange es dort liegt. Die richtigen Nerds beobachten zusätzlich die Preisentwicklung. Das führt gelegentlich zu richtig tollen Schnäppchen, aber ganz oft zur ernüchternden Tatsache, dass gerade in den großen Shops ganz viele Sachen ewig verfügbar sind. Okay, vielleicht ist mein schräger Geschmack dafür verantwortlich und ich suche mir immer Teile aus, die sonst keiner haben möchte. Zudem gilt das natürlich nicht für jedes Kleidungsstück und hat eigentlich auch nichts mit Newsletter-Abos zu tun. In meinen Augen ist das aber einer der besten Shopping-Tipps und gilt im übrigen auch für den »Gebrauchtwarenmarkt«. Wer im second hand-Bereich kaufen möchte, sollte die begehrten Stücke voerst eine Weile beobachten. Besonders dann, wenn man ein Preisangebot abgeben kann. Aber ich schweife schon wieder ab.

Beispiel für einen tollen Newsletter: Jeden Sonntag kommt die aktuelle Ausgabe von Lindner Fashion raus. Tolle Looks, schöne Texte und manches Mal mit einer Überraschung für die Abonnent*innen. Das Abo lohnt sich.

conny doll lifestyle: Newsletter-Abos: sinnvoll oder nicht? Eine Hassliebe

Gute Newsletter-Abos haben eine persönliche Note

Jetzt aber: Was sind denn dann gute Newsletter-Abos? Für mich definitiv die mit Persönlichkeit. Also der persönlichen Note. Bei denen ich das Gefühl habe, es wird genau überlegt, was einen Platz im Newsletter bekommt. Vielleicht sogar mit ungewöhnlichen Kombinationen. Damit meine ich sowohl den Marken-Mix, als auch das jeweilige Styling. Die meisten großen Shops nehmen ja »nur« die Pressefotos und in der Regel handelt es sich dabei dann nur um ein spezielles Label, weil X natürlich niemals mit Y zusammen beworben werden dürfte. Derweil wäre das doch sehr viel interessanter. Denn wer hüllt sich denn schon von Kopf bis Fuß in ein und dieselbe Marke. Okay, könnte ich mir die Mode von Chanel leisten, dann würde ich das vielleicht sogar tun.

Aber ich glaube, selbst die sogenannten Editor Picks, die manchmal in Newslettern gezeigt werden, sind eben nur aus einem bestimmten »Sortiment« zusammengestellt und sicher nicht aus den kompletten Möglichkeiten, die ein Shop bietet. Ich sage Euch, in dieser Branche wird nix mehr dem Zufall überlassen. In meinen Augen tötet das jegliche Individualität und alles verkommt zum Einheitsbrei. Glorreiche Ausnahmen sind auch da die Locals, die ihre Stücke mit viel Liebe auswählen. Allerdings haben die wenigsten einen »richtigen« Newsletter, weil sich der nicht von alleine schreibt und sich auch die Fotos nicht von alleine machen. Und die Auswahl, die man dort gerne zeigen möchte, fällt auch net vom Himmel. Denn mit einem guten gemachten Newsletter erreicht man seine Kund*innen in jedem Fall. Zudem haben kleine Boutiquen nicht zig Angestellte und müssen sich deshalb um alles selbst kümmern.

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Keine Werbung einwerfen

Dennoch und ich hatte es hier kürzlich auch erwähnt, die Sache mit den Rabatten ist trotzdem ganz nice und ich kann mich dem nicht entziehen. Da bin ich aber unschuldig. Ich habe erst wieder gelesen, dass das am Gehirn liegt, weil große Prozentzeichen bei uns wohl das Belohnungsareal im Hirn aktivieren. Unglücklicherweise scheint die »DENK NACH-Region« gleichzeitig in tiefer Dunkelheit zu versinken, also bei mir und auch nur, wenn es um Mode geht. Denn gerade die Supermärkte arbeiten ja schon seit ewigen Zeiten mit wöchentlichen Angeboten und Prospekten, die ebenfalls im Briefkasten landen. Aber da habe ich mir noch nie gedacht, ich muss unbedingt Erbsen kaufen, anstatt Karotten, nur weil sie günstiger gewesen sind. Allerdings lassen sich diese Einwurfsendungen ziemlich schnell abbestellen. Einfach einen Aufkleber »Keine Werbung einwerfen« auf den Briefkasten, nur ob es den für den virtuellen Briefkasten gibt, das habe ich bisher noch nicht herausgefunden. Ihr vielleicht?
Der heutige Look ist zu 75 % auch influenced – wie oben bereits erwähnt von einer Kollegin, die exakt diese Hose trug und die mir so gut gefallen hatte, dass ich unbedingt »mal schauen« musste. Hosen von Closed sind in der Regel eher für langbeinige Menschen geschneidert. Diese aber sollte eher so 7/8 sein – haut bei mir net ganz so hin. Das macht aber nichts, weil mir die Länge so total zusagt. Der Blazer stammt aus einer Kooperation mit THE BRITISH SHOP und ich lieb ihn sehr. Wenn es noch bisschen kälter wird, dann ziehe ich einfach einen Rollkragen drunter. Jetzt hab ich aber genug gelabert und Ihr seid dran. Wie handhabt Ihr das mit den Newsletter-Abos? Habt Ihr Tipps? Freue mich drauf. Danke fürs Lesen und einen schönen Sonntag, liebe alle.


Details zum Outfit

Hose

Closed – da hatte ich so ein Glück, dass die Hose noch in meiner Größe verfügbar war und sogar im Sale, als meine Kollegin mir damit begegenet ist. Zwischenzeitlich ist die Jeans nur noch in XS vorhanden. Alternativen sind nicht so leicht zu finden. Diese Hose vom H&M vielleicht? (Provisionslink)

Shirt

??? – aber Shirts für Drunter sind immer gut und immer zu gebrauchen. So, wie das Langarmshirt von COS (Provisionslink). Und an sehr kalten Tagen geht das auch mit diesem Alpaka-Pullover zum Beispiel von &other stories (Provisionlink).

Blazer

THE BRITISH SHOP – ich hatte ihn in meinem Frühjahrslook integriert.

Schuhe

Converse – the one and only und da ist dieses fast neutrale Modell, welches sicher zu sehr vielen Looks passt (Provisionslink).


7/8 Hosen können auch anders – deshalb hier noch zwei Looks mit dieser Hosenlänge

Podcast-Durchbruch

Aktuelle PODCASTFOLGE von Durchbruch

Krisen im Allgemeinen und persönliche und wie Cla und ich damit umgehen, das hört Ihr in der neuen Podcastfolge.
Wir freuen uns über Eure Lauscher und sagen DANKE.

3 Comments

  • Karen

    Liebe Conny,

    sehr guter Britrag 👍. Ich sortiere tatsächlich regelmäßig diese Newsletter aus (bestelle sie ab). Bisher hat das gut geklappt. Das ist in meinen Augen Datenmüll und verbraucht auch CO2.

    Auch bei der Unmenge an Katalogen habe ich das gemacht. Bis auf Peter Hahn hat das auch bei allen funktioniert. Das ist noch mehr Müll. Papier ist ein wertvoller Rohstoff. Und Plastik drumrum sollte eh verboten werden.

    Die wöchentlichen Angebote sind sehr gut mit dem Aufkleber am Briefkasten abzubestellen. Erstaunlicherweise gehört dazu bei uns auch eine Lokalzeitung, die wir seither nicht mehr bekommen.

    Doof sind die adressierten Werbebriefe, die kommen weiterhin. Und fliegen gleich an der Haustür ins Altpapier 😉

    Liebe Grüße
    Karen

  • alcessa

    Meine Newslettermenge ist überschaubar, das macht die Dinger recht angenehm. Dass es almählich an der Zeit für 36-Stundentag wäre, glaube ich aber auch 😉

    Schöne Jeans, zurzeit mein absolutes Lieblingsmodell. Da solche Jeans aber zu oft als zu kurze Culotte statt mit anständiger Länge verkauft werden, habe ich mir beigebracht, sie zu verlängern. Und auch, sie mir selbst zu nähen. Ha!

    Übrigens: David Beckham ist heiß 😉

  • No Fear of Fashion

    I never subscribe to newsletters and if I receive one I immediately unsubscribe. It is only a waist of time.
    They cannot make it really personal as that would take up far too much time (=money) versus what they gain with it.

    Your outfit is very nice. I am much into wide leg jeans myself and I will try it with a blazer, like you have done. Thanks for the inspiration.
    Greetje