Lochspitze: Klassiker in der Modewelt

Hello again, ich sag einfach „hello again“ und zack, habt Ihr alle einen Ohrwurm. Zumindest die Menschen meiner Altersgruppe, wage ich mal zu behaupten. Das ist doch gleich mal ein guter Einstieg, um mich wieder in Euer kollektives Bewusstsein zu fräsen. Denn, ich bin zurück – aber ich gebe zu, im Moment noch bisschen halbherzig. In der Vergangenheit hatten alle Blogpausen dazu geführt, sofern es sie überhaupt gegeben hat, dass ich danach wieder richtig Lust darauf hatte, Beiträge zu schreiben. Diesen Sommer wollte sich die Rückkehrfreude aber bisher einfach nicht einstellen. Auf der Suche nach Gründen komme ich zu dem Schluss: Ich bin scheinbar eine beleidigte Leberwurst oder anders ausgedrückt, ich habe scheinbar keine Ahnung, wie die Menschheit so tickt. Oder vielleicht bin ich einfach zu oldschool? Möglicherweise ist es eine Mischung aus allen drei Gründen. Vielleicht sind zehn Jahre bloggen einfach auch genug? Denn in über 1.200 Blogbeiträgen habe ich wirklich schon viel gesagt und wahrscheinlich auch fast zu jedem Modetrend und zu den Klassikern. Selbst zu rückenfreien Oberteilen gibt’s hier schon was zu lesen. Auch zu Lochspitze habe ich bereits einen Beitrag veröffentlicht. Das war 2014 – aber Lochspitze gehört ohnehin zu den Klassikern und ist 2023 so richtig angesagt.

Lochspitze in diesem Jahr sehr angesagt

Okay, warum also eine beleidigte Leberwurst? Denn mit der Lochspitze hat das nix zu tun. Viel mehr damit, dass ich dachte, unsere Generation erliegt nicht ausschließlich dem schnellen Konsum und setzt doch mehr auf Nachhaltigkeit. Auf weniger ist mehr und so. Klar werden wir auch schwach, schließlich sind wir keine Maschinen und können uns der Verlockung der Fastfashion Angebote nicht immer entziehen. Passiert mir bei angesagten Trendteilen immer wieder, obwohl mein Hirn eigentlich weiß, dass es Schwachsinn ist, weil ich die Teile viel zu wenig oft kombinieren kann. Aber gut, wie heißt es so schön, der Geist war willig, aber das Fleisch war schwach. Ein Satz, den man mir wirklich aufs Hirn tätowieren könnte. Trifft auf mich in vielen Lebenslagen zu. Sei es die Ernährung: „Nein, nein, ich möchte nichts vom goldenen M. Ach Pommes sind okay und vielleicht noch Sechser Nuggets!“ oder „Ich wollte eigentlich nur ein Glas Wein trinken und lehne selbst das dritte nicht ab!“ und das, meine Lieben, sind meine salonfähigen Laster. Die anderen werde ich sicherlich nicht ins Internet blasen. Die erzähle ich Euch mal beim dritten Glas Wein. 🙂 Aber beleidigt bin ich deshalb, weil ich dachte, es gibt mehr Menschen wie mich, die Wert auf nachhaltigen Content legen und darauf, dass man wenig Werbung macht und wenn dann, irgendwie für die Guten!

Werbung für die Guten

Jepp, da nehme ich den Mund ziemlich voll – weil ich weiß, dass Fastfashion hier sehr wenig Platz hat. Ja, hier und da eine Affiliateverlinkung für H&M – aber hey, der Kleiderschwede ist schon lange das geringere Problem. Genau wie der Spanier. Die neuen Player sind sehr viel krasser. Trendyol zum Beispiel, das Unternehmen stammt zwar ursprünglich aus der Türkei – aber zwischenzeitlich mischt auch Alibaba mit und wo diese Firma investiert, wird Nachhaltigkeit wohl eher ein Lippenbekenntnis sein. Aber wissen kann ich das natürlich nicht. Ich weiß nur, dass dieses Label den Influencer-Markt auf Instagram flutet und überall Rabatt-Codes raushaut. Mit dabei sind auch viele Influencer meines Alters und das stimmt mich doch nachdenklich. Ist das einfach nur der Wandel und ich habe den Schuss nicht gehört? Muss man das jetzt so machen, während immer mehr herkömmliche Marken in die Insolvenz rutschen. Gerade aktuell ist das Lala Berlin passiert und auch Madeleine hat es erwischt. Ja klar, ich verstehe es – irgendwie wird eben alles teurer. Wenn man eine Leidenschaft für Mode hat, dann möchte man sich eben auch mal neue, angesagte Teile kaufen. Aber gerade, wenn man eine Leidenschaft für Kleidung hat, dann sollte man sein Geld eben nicht zu Shein, Naked oder anderen Fastfashion-Labels tragen. Auch nicht zu den Shops, die sich massenweise auf Pinterest mit diverser Werbung finden lassen. Die verstehen es nämlich perfekt (in meinen Augen durch den Einsatz von KI), den Geschmack der User zu treffen. Da kann ich Euch nur empfehlen, auf den jeweiligen Seiten immer erst das Impressum zu suchen.

Nachhaltigkeit spielt eine geringe Rolle

Vom monetären Standpunkt ist auch dieser Blog absolut bereit für die Insolvenz. Denn mit Werten gewinnt man heute keinen Blumentopf mehr. Nachhaltigkeit spielt in der Mode eine geringe Rolle und das gilt auch für nachhaltigen Content. Heute wollen wir den schnellen Konsum. Schnelle Inspiration, sei es mit Live-Coachings, Rezepten und schnellen Links am besten mit Rabatt-Code. Lange Blogposts lesen möchte heute eigentlich niemand mehr. Dann lieber einen Podcast hören, das ist ein klassisches Nebenbeimedium. Und das ist auch so hoch im Kurs. Nebenbei – zwei Dinge gleichzeitig zu tun, scheint ebenso im Trend zu liegen. Die Fähigkeit, sich bewusst auf eine Sache zu konzentrieren, kommt irgendwie aus der Mode. Kenne ich von mir auch zu gut. Ich muss mal sehen, wohin sich das für mich noch entwickelt. Denn Content zu produzieren, nimmt Zeit in Anspruch und die habe ich immer sehr gerne investiert, solange ich das Gefühl hatte, da draußen sind Leute, die es interessiert. Leute, die es zu schätzen wissen, dass ich Euch nicht mit Werbung bombardiere und meine Seite auch nicht mit Google-Ads gepflastert habe. Und es mag sein, dass es die Menschen gibt – nur wissen die nichts von der Existenz dieses Blogs. Denn um in den Suchergebnissen neben den vielzähligen Shops noch aufzutauchen, benötige man eine fette SEO-Strategie, Keyword-Recherchen und noch anderen Schnickschnack. Aber hey, ich bin Conny, eine Bloggerin – nur eine Bloggerin, die sich für Mode begeistert. Und kein Internet-Entrepreneur mit einer SEO-Agentur im Rücken, die dafür sorgt, dass meine Beiträge gut „ranken“. Und Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert hier nicht, weil die wenigsten, die lesen, auch mal teilen.

Rückenausschnitte sind sexy aber nicht zu sehr

Ihr seht: Ich hatte absolut recht mit meiner beleidigten Leberwurst. Doch bevor das hier jetzt weiter ausschweift, halte ich die Klappe und zeig Euch meine wunderbare Bluse aus Lochspitze mit dem raffinierten Rückenausschnitt. Ich hab ja ein Faible für rückenfreie Kleidungsstücke – weil ich finde, die sexy – aber eben nicht zu sehr. Die Hose habe ich schon einige Zeit und bin sehr happy, dass sie noch passt. Das ist ja gerade nicht so selbstverständlich, schließlich bin ich aus den meisten meiner Hosen herausgewachsen. Hehe … Und ich kann verstehen, wenn Euch die Zeilen heute zu wenig launig sind und das nach einer fast vierwöchigen Pause. Tztztz – aber launig ist es dafür in der neuen Podcastfolge von Cla und mir. Da verraten wir auch, was wir in den letzten Wochen so angestellt haben. Danke Euch fürs Hören, Lesen und überhaupt und wünsche einen wunderbaren Sonntag und ne schöne Woche, liebe alle.

---

Details zu Outfits

Bluse und Hose

Ganni – die Bluse habe ich bei Yoox gefunden und dort gibt es sie gerade zu einem tollen Preis. Die Hose hingegen habe ich nirgends gesehen und auch nichts Vergleichbares gefunden.

Schuhe

H&M – sind vom letzten Jahr und ultra bequem. Sie sind aus Leder und deshalb leider nicht für den Strand oder so geeignet. Beim H&M habe ich bei den Männern diese Pantolette gesehen (Provisionslink), die finde ich auch toll.

Tasche

Vee Collective – nach wie vor, fast immer mit dabei. Beim P&C habe ich sie in Grün gesehen, finde ich auch sehr cool. (Provisionslink)

---

Weitere Spitzenblusen – hier entlang: