conny doll lifestyle: Denim-Style: Nothing new - all things old
Frühlingslook

Denim-Style: Nothing new – all things old

Bisschen reißerische Überschrift – aber Ihr wisst Bescheid, wer im Suchmaschinen-Game mithalten will, muss polarisieren. Fällt mir immer bisschen schwer, weil das eigentlich nur durch hinzudichten oder weglassen erreicht werden kann. Doch in ganz seltenen Fällen entspricht es auch einfach der Wahrheit. So, wie heute bei mir. Denn schaut man sich die Trends an, die im Frühjahr und Sommer angesagt sind, dann sind das Durchweg alte Bekannte, die die meisten von uns bestimmt schon im Schrank haben. Es ist ja einer der großen Vorteile des Älterwerdens, dass man jeden Trend schon mal mitgemacht hat. Sofern die eigene Figur nicht großen Schwankungen unterliegt, hat man vielleicht sogar Glück und kann die Sachen noch selbst tragen. Ansonsten bleibt nur verkaufen, sofern man dafür die Geduld aufbringt oder es dem Nachwuchs zu vererben. Letzteres ist funktioniert ganz gut, weil die Trend heute wesentlich schneller zurückkehren und wenn man ehrlich ist, sind die meisten nie ganz weg. Oder es blickt niemand mehr durch. Also Leute – bei meinem Denim-Style ist in der Tat nothing new.

Denim-Style: Mom, Dad, Baggy, Cargo

All Things old ist aber natürlich nur bedingt ratsam, wenn man seine Looks an den Trends ausrichten möchte. Denn es ist einfach Fakt, obwohl eine Jeans, eine Jeans ist, ist eine Jeans nicht gleich eine Jeans. So kompliziert sich das anhört, so kompliziert ist es wohl auch – bzw. so kompliziert kann es sein. Möchte man das Denim-Style-Thema unter trendigen Gesichtspunkten wirklich ernst nehmen, dann gilt es zu beachten, welcher Denim gerade angesagt. Hell oder dunkel? Weit oder eng? Aber Moment – weit oder eng sind Hoseneigenschaften aus dem letzten Jahrtausend. Jetzt heißt das Mom, Dad, Boyfriend, Column, Cloud, Baggy und Cargo-Denim. Und wo sitzt der Bund? Mid-, High-, Lowwaist oder Ribcage? Und was davon ist eigentlich gerade angesagt? Was mit ziemlich Sicherheit immer noch ein bisschen auf sein Trend-Comback wartet, ist die hautenge Skinny. Ich glaube, das liegt daran, weil die Skinny überlang schwieriger zu tragen ist und egal, welche Hosenform man bevorzugt, die Überlänge an den Beinen eint gerade die komplette Hosenmode – egal ob Jeans oder andere Stoffe. Zudem kommt laut der Vogue ein weiteres überraschendes Detail zu den Denim-Styles 2024.

Egal welcher Denim-Style –
weites Bein ist immer noch Trend.

conny doll lifestyle: Denim-Style: Nothing new - all things old

Beim Stil muss der Funken überspringen

Und jetzt haltet Euch fest: Das überraschendste Detail 2024 beim Denim-Style ist der Umschlag, bzw. das gekrempelte Hosenbein. Aber hey, ich mag eine modischer Banausin sein und nicht in den Frontrows dieser Welt sitzen, aber umgeschlagene Hosenbeine waren doch noch nie weg. Zudem ist es in meinen Augen ein schönes Beispiel dafür, dass es in der Mode weniger darum geht, sich nach Trends anzuziehen, als viel mehr zu wissen, was einem steht und worin man sich wohlfühlt. So bin ich mir nicht sicher, ob Sarah Jessica Parker wusste, dass gekrempelte Hosenbeine gerade nicht angesagt sind. Sie hat im letzten Sommer die Capri-Hose wieder salonfähig gemacht und es sogar geschafft, diese Hose mit einem kleinen Umschlag zu versehen. Bei dem eh schon kurzen Hosenbein ein wirklich überraschendes Detail, das auch echt gut ausgesehen hat. Liegt aber ganz sicher daran, dass sie ihre Looks mit der nötigen inneren Haltung trägt. Das ist auch die Lektion, die uns Mode beibringt. Denn bei manchen Leuten haben wir das Gefühl, sie könnten sich in Sack und Asche hüllen und sehen trotzdem phänomenal aus, während andere sich von Kopf bis Fuß in Highend kleiden und dann eben aussehen, wie von Kopf bis Fuß in Highend gekleidet. Die Mode lebt mit den Menschen, die sie tragen und sie zu einem Teil von sich machen.

conny doll lifestyle: Shirt in Dunkelbau, vielseitiges Styling mit Jeans - Frühlingsoutfit

Mode ist Kunst von der Straße

Außerdem glaube ich auch, dass gerade der Trend rund um das gekrempelte Hosenbein bei Denim-Styles eher von der Straße kommt und aus der Not heraus geboren ist. Das ist natürlich nur eine Theorie, meine Theorie, aber ich hab im Winter die überlangen Hosen auch meistens gekrempelt. Obwohl natürlich echte Fashionexperts sagen, die Hose muss auf dem Boden schleifen, habe ich diese Ära Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger hinter mir gelassen. Als Jugendliche habe ich die meisten meiner Hosen ruiniert und fands grandios. Jetzt hänge ich aber sehr viel mehr an meinen Kleidungsstücken und das gilt gerade für meine weiten Hosen, da ich hüftmäßig schon aus mancher rausgewachsen bin, dezimiert sich der Hosenbestand ohnehin zusehends. Da muss ich nicht noch extra nachhelfen. Obendrein scheint der wachsende Hüftprozess noch nicht abgeschlossen zu sein. 😉 Jedenfalls glaube ich, dass ich nicht die Einzige bin, die ihre Hosen ungern der Rauheit des verschmutzen Asphalts hingeben will und deshalb die Hosen eben krempeln. Aber gerade weite Hosen zu „überreden“, auch gekrempelt zu bleiben, funktioniert nur dann gut, wenn der Denimstoff „starr“ ist. Also benötigt die Hose einen hohen Baumwollanteil und wenig Elasthan. Natürlich gibts auch Tricks – aber meiner Erfahrung nach funktioniert das dann nur mit Pinroll gut und nicht mit einem „großen“ Umschlag – oder ich habe einfach noch nicht den richtigen Trick herausgefunden.

conny doll lifestyle: Shirt in Dunkelbau, vielseitiges Styling mit Jeans - Frühlingsoutfit

Denim-Styles 2024 und das Keywordmanagement

Letztlich funktioniert der Pinroll eigentlich nur bei schmal geschnittenen Hosenbeinen gut – also ohne dass man ständig daran rumzupfen muss. Der große Umschlag, so wie er laut Vogue nun bei Denim-Styles angesagt ist, wird aber nicht mehrmals zusammengerollt, sondern nur einmal umgeschlagen. Diese Modelle findet man jetzt vielzählig mit bereits vorgesehenem breiten Umschlag in diversen Shops. Manchmal ist der Saum der Hose dann auch farblich abgesetzt – das kann eine ganz witzige Idee sein. Ich habe da allerdings ein Trauma, weil ich mit circa 12 Jahren eine solche Hose mit Winterfutter von meiner Mutter bekommen habe und mir diese vom ersten Tag an nicht gefallen hat. Witzig oder, das ist jetzt vierzig Jahre her und trotzdem ist diese Erinnerung total präsent. Ich jedenfalls möchte eine solche Hose auch dann nicht, wenn ein dickes Label auf dem Umschlag prangt. Zudem bin ich der Meinung, dass dieser Trend keinesfalls unbedingt einer neue Hose bedarf. Auch deshalb, weil man einfach jede Jeanshose zum eigenen Trend-Denim-Style machen kann. Wenn man lang genug googelt, findet man nämlich ganz sicher, den richtigen Artikel dazu. Letzlich spielt der jeweilige Trend selbst keine so große Rolle, es geht auch bei den großen Magazinen nur um gutes Keyword-Management und die Hoffnung, dass möglichst viele Menschen auf die Seite kommen, um auf die dortigen Affiliateverlinkungen zu klicken.

conny doll lifestyle: Shirt in Dunkelbau, vielseitiges Styling mit Jeans - Frühlingsoutfit

Aber sorry, ich wollte jetzt nicht das Modedingens entzaubern, weil so ganz stimmt das net. Nicht umsonst haben wir bei manchen das Gefühl, sie liegen modisch immer im Trend, während wir bei anderen das Gefühl haben, es ist gewollt und nicht gekonnt am Werk. Wieder ganz andere machen sich aus dem ganzen Zirkus nichts und sind sowieso außen vor. Aber ganz ehrlich, von dieser Spezies sind mir in meinem 50-jährigen Leben bisher sehr selten Menschen begegnet. Ich habe das Gefühl, jeder freut sich darüber, wenn ein Kleidungsstück, ein Outfit, eine Kombination Komplimente bekommt. Aber diese Artikel haben meines Erachtens wenig mit der Realtität zu tun und sind meistens auch nicht sonderlich kreativ. Das ist Print-Journalismus in ein Online-Format gepresst. In Magazinen war ja nicht alles ständig abrufbar und vergleichbar, deswegen ist das ingsgesamt gar nicht so aufgefallen, dass es letzlich immer die gleichen Inhalte gewesen sind. Da ging es vielleicht auch eher um die Fotostrecken, die abgebildeten Stylings, die Makeups, Frisuren und auch die Locations. Heute hingegen werden doch meistens nur noch die Instagram-Fotos eingebettet. Wer von Euch hat sich da schon mal die Mühe gemacht und drauf geklickt? Dann sieht man nämlich gelegentlich, dass die gezeigten Bilder schon ein paar Jahre alt sind. Außerdem glaubt man jetzt der Instyle, dann ist es die Flared Fleg Jeans ganz ohne umgekrempelten Hosensaum, die derzeit der angesagt Denim-Style ist.

Flared Leg oder umgeschlagener Saum?
Was ist denn jetzt Trend?

conny doll lifestyle: Shirt in Dunkelbau, vielseitiges Styling mit Jeans - Frühlingsoutfit

Den Denim-Style bestimmt man selbst

Sodele – genug der langen Vorrede. Wer hier schon länger mitliest weiß, ich bin ein Jeans-Girl und kombiniere den robusten Baumwollstoff sehr gerne und variantenreich. Ich will gar nicht wissen, wie häufig ich bei meine 1.276 veröffentlichen Beiträgen ein Outfit mit Jeans gezeigt habe. Ich tippe mal auf 1.200 🙂 und heute kommt ein weiteres hinzu. Eines, das in meinen Augen perfekt ins Business passt, als auch zu einem City-Walk getragen werden kann und ganz sicher zu einem Brunch. Letzteren hatte meine ehemalige Lieblingsbloggerin Wendy von Wendys Lookbook fast in allen ihren Postings gesagt. Mir war gar nicht klar, dass New Yorker so häufig zum Brunchen gehen. Aber why not – gerade mit Teenagern erscheint mir dieses Bewirtungsmodell durchaus verlockend. Außerdem ist mein Denim-Style ein astreiner Frühlingslook, weil ich mir darin nämlich an einem kalten Januartag direkt den Hintern weggefroren habe – aber immerhin war es ein sonniger Tag. Und die cropped Jacke unterstreicht den Hauch von Frühling auch noch perfekt. Ich lieb den Look und hoffe, Euch gefällt die Stylinganregung. Happy Sunday und ne gute Woche, liebste Leserschaft.

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Details vom Outfit

Hose

Lieblingsstück – stammt aus einer Kooperation aus 2020 – irgendwie habe ich das Label aus den Augen verloren. Schade. Richtig cool, finde ich gerade diese Baggy-Jeans von Other Stories (Provisionslink). Wer es nicht ganz so weit mag, findet hier vielleicht sein Modell (Provisionslink) – das geht auch gut mit Umschlag oder Pinroll.

Shirt

Dorothee Schumacher – das habe ich echt schon länger und es damals gekauft, weil ich die Ärmel einfach mega finde. Leider habe ich nichts vergleichbares gefunden.

Jacke

Zara – hier findet Ihr schon einen Look mit der Kurzjacke. Und beim H&M habe ich diese Modell gesehen. (Provisionslink). Bisschen wärmer und für mich eine mega Erinnerung an die Neunziger ist diese Jacke hier (Provisionslink).

Schuhe

All Saints – ein Lieblingslabel, das leider seitdem Brexit nicht mehr so leicht verfügbar ist. Also nur noch das, was die Einkäufer der hiesigen Shops für passend erachten. Die Schuhe von All Saints sind qualitativ hochwertig und bei der richtigen Pflege hat man sie ewig. Zudem ist das Design immer besonders.

Tasche

Vee Collective – das Label findet Ihr zum Beispiel beim Breuninger (Provisionslink) oder bei Fashionette (Provisionslink).


Podcast-Durchbruch

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Total frisch auf die Ohren gibt es unsere neues Podcastfolge.
Wir diskutieren ganz tiefgründig über vermeintliche Oberflächlichkeiten
Wir freuen uns über Eure Lauscher 😉

2 Comments

    • Mennig Helene

      Hallo liebe Conny, danke fuer Deinen Crashkurs in Sachen Mode, da hab ich wieder was gelernt. Euren Podcast werde ich mir wieder mit Vergnügen anhören, liebe Grüße und einen schönen Sonntag, Helene