conny doll lifestyle: Die Beziehung zur Mutter ist die erste, die wir im Leben eingehen und die großen Einfluss auf den Rest unseres Lebens hat.
Familienleben

Beziehung zur Mutter und ein farbenfrohes Winteroutfit

Von Zeit zu Zeit wirds hier auf dem Blog persönlich. Manches Mal möchte ich vielleicht sogar noch persönlicher werden. Da ich aber nicht allein auf dieser Erde bin, ist das immer eine Gratwanderung. Denn ich möchte natürlich niemand vor den Kopf stoßen, wenn ich hier meine ureigensten Gedanken ausbreite. Andererseits ist es aber nur auf diese Weise möglich, auch mal andere Standpunkte zu erfahren. Also über das Thema Fashion hinaus. In dieser Woche hatte ich einen Austausch mit einer Instagram-Followerin über ein Thema, dass mich auch sehr stark umtreibt und ich glaube, vielleicht auch manche von Euch. Allerdings werde ich dafür die Hosen ziemlich weit herunterlassen müssen. Das Thema, die vielleicht wichtigste zwischenmenschliche Beziehung im Leben – auf jeden Fall aber ganz sicher die Erste. Die Beziehung zur Mutter nämlich. Klar ist, dass das jetzt eine eher einseitige Darstellung wird, aber dafür seid ja Ihr nun da – denn Eure Sicht ist ja auch ein Regulativ. Also bitte, immer her mit den Kommentaren. Kein einziger Look passt zu diesem Thema, da das heute schwer ist, versuche ich, meinen Text mit einem farbenfrohen Outfit etwas aufzulockern.

Theoretische Fragen und theoretische Antworten

Glaube ich meiner Blog-Statistik, dann dürfte der Hauptteil meiner Blogleserschaft so alt sein wie ich. Ein Großteil ist älter und ein kleinerer Teil jünger als ich. Das lässt mich darauf schließen, dass viele meiner Leser*innen in dieser Phase stecken, in denen wir uns mit dem Gedanken, um den Verlust der Eltern auseinandersetzen. Zumindest so weit man das kann. Mir zum Beispiel fällt das sehr schwer. Denn unglücklicherweise gehöre ich zu den Töchtern, deren Verhältnis zur Mutter nicht wirklich gut ist. Deshalb stelle ich mir relativ häufig die Frage, wie es wohl wäre, wenn sie nicht mehr da ist. Allerdings kann man auf eine im Moment theoretische Frage auch nur eine theoretische Antwort finden. Das ist mir klar! Deshalb versuche ich immer zu verstehen, welche Themen und Gedanken die hinterbliebenen Töchter umtreiben, wenn sie ihre Mütter zu Grabe tragen. So hat mir eine liebe Insta-Followerin geschrieben, deren Mutter gerade verstorben ist, dass sie neben der Trauer noch mit Frustration und Wut kämpfen muss. Und auch sie sagt von sich selbst, dass die Beziehung zur Mutter früher nicht die beste war.

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Eine einzige Enttäuschung

So nehme ich diese beiden Gefühle für mich mal mit und versuche, sie für mich zu analysieren. Also Wut!? Definitiv bin ich wütend, das auch heute schon! Hauptsächlich weil ich nicht erkennen kann, dass meine Mutter ihr eigenes Handeln reflektiert. Kein Stück abrückt von ihrer Schönfärberei der Vergangenheit. Aus Respekt vor ihr möchte ich natürlich nicht ausbreiten, welche Dinge ich genau damit meine. Aber für die Themen meines Lebens hatte meine Mutter, rückblickend betrachtet, nie ein Verständnis. Zumindest nicht für die Themen, die nicht den ihren entsprachen. Ich denke, gefühlt passte ich ganz wunderbar ins Bild meiner Mutter, bis ich in die Pubertät kam. Danach war ich nur aufsässig, unverschämt, undankbar. Und natürlich eine Enttäuschung, weil ich nicht (oder nicht mehr) ihrer Vorstellung entsprach. Wenn ich heute an meine Sturm- und Drangphase zurückdenke, glaube ich, ich war der Albtraum einer jeden Mutter. Und hallo, es waren andere Zeiten – damals wusste man ja nichts über die Grauzone im Hirn.

Man ist nicht wütend auf kranke Menschen

Aber die Beziehung zu meiner Mutter ist ja nicht so, wie sie ist, weil ich während meiner Pubertät ein aufsässiges Mädchen gewesen war. Schon allein diese Phase war wahrscheinlich eine Reaktion auf irgendetwas. Zum Teil lag es an der Enge. Meiner Mutter war es schon immer sehr wichtig, was andere Leute von ihr und von uns Kindern halten. Da passt so ein missratenes Gör natürlich nicht ins Bild. Zumal meine Mutter sogar drei davon hat – aber wir waren wohl alle auf unterschiedliche Weise nicht ganz so perfekt. Mal abgesehen von meiner ältesten Schwester. (Nein, liebes Schwesterherz, damit möchte ich Dir nichts ab- oder zusprechen – hier handelt es sich um meine Wahrnehmung.). Meine andere Schwester und ich waren aber schon eine ganz andere Herausforderung. Außerdem ist meine Mutter zeit ihres Lebens durch eine Krankheit gezeichnet. Und Krankheiten dominieren und entschuldigen alles. Man ist nicht wütend auf kranke Menschen.

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Geschichten aus der Kindheit

Wut hat keinen Platz, wenn jemand krank ist. Da zeigt man Verständnis. Verständnis für Mittagsschlaf, der im Wohnzimmer abgehalten werden muss und die restliche Familie zwingt, zwei Stunden durchs Haus zu schleichen. Verständnis für 345 Tage Schonkost. Obendrein natürlich Verständnis für Gemecker und Unzufriedenheit über den Partner, weil der einfach nichts recht machen kann. So mussten natürlich meine Schwestern ebenfalls Verständnis zeigen, weil die beiden ein gutes Stück älter sind als ich. Speziell meine älteste Schwester mussten immer Dinge übernehmen, so hatte sie mich zum Beispiel zum Kinderturnen begleiten müssen. Eine Geschichte, die mir heute noch bei vielen Gelegenheiten immer wieder unter die Nase gerieben wird. Wie gut, dass ich ohnehin bei nichts lange geblieben bin. Somit hatte sich der Zeitraum sicherlich nicht über eine Ewigkeit erstreckt. Aber natürlich war diese Sprunghaftigkeit meiner Mutter auch ein Dorn im Auge. Alles anfangen und bei nichts bleiben. Ich meine, mit acht, neun, zehn Jahren sollte man echt wissen, was man will im Leben!

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Aber Kind, es waren doch andere Zeiten

Aber ich hoffe, es ist klar, dass das jetzt keine Abrechnung sein soll. Viel mehr eine Erklärung für so manche Wut, die ich und vielleicht auch andere, denen es ähnlich geht, innerlich mit sich herumschleppen und die eben leider kein Ventil bekommt. Wobei ich das jetzt durchschaut habe und ich lasse mir meine heutige Zeit auch nicht mehr dadurch madig machen. Diesen Zusammenhang zu sehen und seinen Einfluss auf mein heutiges Ich, hat mich aber auch fast drei Jahre Psychoanalyse gekostet. Denn ob wir wollen oder nicht, diese erste Beziehung, die wir in weiten Teilen relativ unbewusst erleben, hat sehr viel Einfluss auf uns als Erwachsene. Merkt man auch daran, dass zig selbsternannte Coach*innen heute Kurse für die Heilung des inneren Kinds anbieten und sich eine goldene Nase damit verdienen. Das wäre fast auch mal ein Thema für einen Beitrag. Natürlich weiß ich, dass meine Mutter bedauerlicherweise nicht aus ihrer Haut konnte und kann und es waren andere Zeiten. Etwas, dass man ja immer leicht vergisst, wenn man vermeintlich selbstgerecht urteilt.

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Seit Jahren führe ich die gleichen Gespräche mit meiner Mutter

Allerdings sind diese anderen Zeiten auch keine Ausrede für alles. Denn jede Elterngeneration stammt aus einer anderen Zeit. Auch wir sind unter anderen Voraussetzungen groß geworden, als es unsere Kinder heute tun. Nehmen wir nur mal die Watschen. Was in meiner Kindheit nicht geschadet hat, wurde 1998 strafbar. Zudem mag meine Mutter in einer anderen Zeit groß geworden sein, sich dem Hier und heute zu verschließen und alles Neue zu verteufeln und jegliche Veränderung abzulehnen, das war eine bewusste Entscheidung von einer erwachsenen Frau. So sagt meine Mutter immer, wenn ich sie mit dem Handy anrufe, dass sie nichts verstehe und ich solle sie doch bitte mit einem »richtigen« Telefon anrufen. Wenn ich sie vom Handy anrufe und sie es nicht weiß, hat sie aber keine Probleme mit der Verständigung. Das ist natürlich eine Kleinigkeit – aber ein gutes Beispiel für manche substanzlose Äußerung. Zumal, wenn sie ehrlich wäre, muss sie mich auch gar nicht verstehen. Ich muss nach der Antwort auf die obligatorische »Wie gehts Euch?« Frage, nämlich nichts mehr sagen, sondern mir nur einen Bericht über den aktuellen Gesundheitszustand anhören. Außerdem natürlich, dass mein Vater völlig unverantwortlich wäre und nicht auf sich acht gäbe. Seit Jahren sind das immerfort die gleichen Gespräche.

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Die Beziehung zur Mutter

Liebste Leserschaft, seid Ihr noch da? Ich weiß, ich habe Euch heute ein ganz schön fieses Thema und einen echt langen Text zugemutet, der eigentlich noch gar nicht fertig ist. Aber ich habe beschlossen, ich widme mich der Frustration in einem weiteren Blogpost. Denn ich möchte unbedingt vermeiden, dass ich Euch mit meinen Zeilen frustriere. Zudem weiß ich, dass zu jeder Geschichte zwei gehören und ich auch zu deren Verlauf beitrage. Auch möchte ich nicht den Eindruck erwecken, das hier wäre eine Abrechnung. Es handelt sich nur um die Gedanken, die mir durch den Kopf gehen und welche Erlebnisse dafür ursächlich sind. Ach – Ihr fragt Euch sicher, ob ich nicht auch mal versucht habe, diese Dinge mit meiner Mutter zu klären. Doch, natürlich habe ich es versucht – aber das passt dann auch hervorragend zum zweiten Teil der Geschichte. Über Eure Meinung zum Thema freue ich mich.

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Ein farbenfroher Winterlook

Ich hatte nachgedacht, ob ich heute überhaupt ein Outfit posten soll. Doch das ist hier ein Fashionblog und ich habe immer mal wieder Themen, die sich nicht zu einem Outfit kombinieren lassen. Aber ich kann nur festhalten, ich laufe nicht nackt durch die Gegend, egal wie mein Tag ist – ergo darf ich auch meinen heutigen Blogpost mit einem Outfit illustrieren. Außerdem werde ich mir sicher nicht von Google vorschreiben lassen, ob man Outfitbilder mit anderen Themen kombinieren darf. Hallo!? Ich kann ja nichts für die Engstirnigkeit der Suchmaschinen. Da ich mir heute ein wirklich schwieriges Thema vorgenommen habe, möchte ich mit dem farbenfrohen Winterlook auch ein fröhliches Gegengewicht setzen. Ich hoffe, das gelingt mir. Über Eure Kommentare freue ich mich auch dann, wenn sie nur was mit dem Outfit zu tun haben. Ich danke Euch und wünsche einen schönen Sonntag.

Podcast-Durchbruch

Aktuelle PODCASTFOLGE von Durchbruch

Hört Ihr gerne Podcasts? Ich ganz unbedingt. Ich verbringe fast keine Minute, ohne etwas zu hören. Früher war das mehr Radio, heute sind es Podcasts und deswegen freue ich mich, dass Cla und ich zusammen jetzt einen eigenen Podcast haben. Durchbruch heißt er und wir freuen uns über Hörerinnen und Hörer. DANKE


Details zum Outfit

Hose

Mykke Hofmann – die liebe ich. Irgendwie erinnert sie mich an die Siebzigerjahre. Hier eine Kombination aus 2021.

Pullover

The British Shop – der Pullover war ein Teil einer Kooperation in 2020. Das ist schon einige Jahre her. Aber ein knallgelber Strickpullover ist eine zeitlose gute Idee, finde ich. Von The British Shop gibt es auch bald meinen Frühjahrslook und auch der wird bunt und besonders.

Strickjacke

Hab ich ewig und leider vergessen woher. Das gilt im Übrigen auch für den Schal. Würde ich mir jetzt eine graue Strickjacke kaufen, dann wäre es vielleicht dieses tolle Teil aus der Herrenabteilung von COS (Provisionslink).

Schuhe

Converse – ein gefütterter Winter-Chuck. Kann es was Schöneres geben. Nur nass werden, das darf er nicht. Aktuell gibt es so coole Modell mit Teddy-Fell, die man sich auch personalisieren lassen kann. (Provisionslink).

Tasche

Selbstgemacht – aber natürlich nicht von mir, sondern von einer total kreativen Freundin.


19 Comments

  • Iris Lingen

    Guten Morgen liebe Conny,
    ich glaube, unter anderem, ist es ein Generationsproblem.Meine Mutter ist und war immer schon eine sehr sanftmütige Person. Dennoch herrschte bei uns absolute Disziplin.Die Sorge meiner Mutter, es könnte etwas negatives nach außen dringen, war immer sehr groß.Sollte das Sinnbild einer perfekten Familie doch bitte nicht wackeln.Mein Vater hingegen, immer sehr locker und brachte Gottseidank alles in ein gesundes Lot.Das tut mir natürlich sehr leid über dein gestörtes Verhältnis zu deiner Mom.Ich denke, es ist schwer sich in deine Gefühlslage zu versetzen.Aber ich verstehe genau was du schreibst.
    Ich grüße dich ganz lieb und drück dich
    Iris

  • Renate

    Guten Morgen liebe Conny, ich hatte Zeit meines Lebens eine schreckliche Beziehung zu meiner Mutter. Wir hatten teilweise komplette Funkstille über Jahre. Ich musste mir auch professionelle Hilfe holen, da ich durch schlimme Ereignisse mit meiner Mutter selbst gesundheitliche Probleme bekam… sie war nie bereit sich selbst zu reflektieren.
    Und selbst zum Schluss ihres Lebens gab es Lügen. Ich war ein Einzelkind und musste sie am Ende alleine „begleiten „. Als sie vor 5 Jahren verstarb war ich erleichtert. Das sagt doch alles aus.
    Ich verstehe dich zu gut.
    Liebe Grüße Renate

    • Iris

      Hallo liebe Conny,

      ein schwieriges Thema, das mich nun auch seit mehr als 56 Jahren begleitet.
      Und ich bin nicht im Reinen mit meiner Mutter, verdränge das meiste von früher und bin froh, 600km entfernt zu wohnen.
      Es würde mir so viel einfallen, das ufert dann aber aus.
      Erschreckend, auch jetzt, nachdem ich seit 36 Jahren nicht mehr bei ihr bin, kommen immer noch Fragen wie ich mich anziehe, warum meine Haare so lang sind, das ist unvorteilhaft… usw.
      na ja, ich habe halt auch viel zugenommen, den „falschen Mann“ geheiratet… puh, ich höre auf. Du siehst, es gibt viele „Achs“ unter allen Dächern…
      liebe Grüße

  • Pe

    Wow, vielen Dank für diesen Text. Es gehört viel Mut dazu, vor so vielen Menschen blank zu ziehen. Ich glaube das Thema Mutter haben mehr als wir ahnen. Auch ich habe meine ganz eigene Muttergeschichte. Jeder geht auf seine Weise damit um. Den Frust raus zu lassen, hilft schon ein bisschen. Meine Schwester ist 10 Jahre älter, ich bin dankbar, dass ich sie habe. Sie ist mein Ventil, mein offenes Ohr, wenn alles mal wieder zu viel wird.
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
    Liebe Grüsse
    Pe.

  • Karen

    Liebe Conny,

    mein Verhältnis zu meiner Mutter war auch sehr gespannt. Viele Deiner Erlebnisse sind auch meine (2 ältere Brüder, aber nur 1 und 2 Jahre älter, das Bild nach außen mit seiner Angepasstheit, der das Leben lahmlegende Mittagsschlaf, das Unverständnis für Neuerungen etc).

    Auch ich habe eine Therapie gemacht, in der ich zumindest eine etwas andere Sicht auf das Verhältnis bekam. Dennoch blieb ich das Papa-Kind und mag meine Gesichtszüge nicht, da ich das Ebenbild meiner Mutter bin.

    Als mein Vater vor 6 Jahren, noch dazu in meiner schweren Kranheitsphase, verstarb, war das sehr, sehr schlimm. Noch dazu musste ich danach die Veantwortung für meine demente Mutter übernehmen, weil meine Brüder entweder nicht vor Ort sind oder krankheitsbedingt nicht in der Lage.

    In diesem Jahr nun verstarb meine Mutter, aber trotz aller Widrigkeiten, war ich sehr traurig! Meine Freundin, die ich immer für ihre Beziehung zur Mutter beneidet habe, sagte dann: Es ist eben unsere erste Person im Leben! Damit konnte ich meinen Frieden machen

    Liebe Grüße Karen

    • Rheinesherzblut

      Liebe Conny, Du kennst ja bereits einiges von meiner Geschichte.
      Ich glaube auch, vieles ist der Generation geschuldet. Mein Vater war Jahrgang 1920, meine Mutter 1936… wir hatten immer die Diskussion „was die Nachbarn“ sagen. Als anständige Tochter und „so lange Du die Füße unter meinen Tisch steckst“, hatte ich mit 16 noch in der Woche um 19.00h Zuhause zu sein.. ich ging damals schon arbeiten, dafür war ich alt genug.
      Mein Vater starb als ich knapp 21 war, ein paar Jahre später hatte meine Mutter noch einmal eine Beziehung und da besserte sich unser Verhältnis.

      Vllt sind die Mütter auch eifersüchtig auf das meist viel bessere Verhältnis zum Vater?! Konkurrenzdenken? Ich weiß es nicht…
      Ich weiß nur, Du bist damit nicht alleine…

      LG
      Andrea

  • Karin

    Liebe Conny,

    ich kann das alles verstehen, den ich habe genau sowas selbst erlebt. Ich wurde in jeglicher Form schlecht behandelt und runter gemacht…war nur dazu da auf meine Geschwister aufzupassen damit diese Frau ihren Hobbys nachgehen kann…denn sie musste dank meines Vaters nie arbeiten. Ich verstehe allein erziehende Mütter die genervt sind und nicht jeden Tag gut gelaunt sind und geduldig mit ihren Kindern sind…weil es anstrengend ist alleine alles unter einen Hut zu bekommen ich war jahrelang allein erziehend und weiss wie schwierig das ist. Aber sie hatte alles.. Zeit Geld nur kein Interesse oder Liebe für uns übrig. Alle Zukunftspläne wurden belächelt so auf die Art ihr werdet es eh zu nix bringen. Mein Vater war ein liebenswerter Mensch geblendet von ihr und lebte in der Scheinwelt wie gut seine Frau alles macht. Er ist leider früh gestorben. Dafür machte sie auch uns verantwortlich weil er sich während unserer Pubertät so über uns geärgert hat. Geerbt hat sie alles und uns gleich enterbt…weil wir nichts von dem verdienen und alles ihr gehört so waren ihre Worte. Ich habe mich mit meiner Schwester von ihr nach endlosen Gesprächen und versuchen ein normales Verhältnis auszubauen endlich entfernt, wohlgemerkt dieser Prozess dauerte Jahre. Ums Erbe oder Geld ging es uns nie. Wir wollten geliebt werden und eine Mutter haben. Wir haben nichts wegen dem Erbe unternommen…wir wollten Seelenfrieden und endlich frei sein. Unsere Mutter ist noch am Leben…wenn sie sterben sollte werden wir nicht traurig sein…. vielleicht sehnt sie sich in ihren letzten Stunden nach einer Hand die sie halten kann…aber es wird nicht die meine sein. 20 Jahre habe ich gehofft das alles gut wird… manchmal wird es erst gut wenn man es gut sein lässt.

    Liebe Conny danke für deinen Post…man weiß endlich man ist nicht allein es tut einem betroffenen wirklich gut. Freue mich auf den nächsten Teil.

  • EvelinWakri

    Liebe Conny,
    Hut ab, dass Du so offen über Deine Beziehung zu Deiner Mutter sprichst. Es tut mir leid, dass das Verständnis und die Liebe zwischen Dir und Deiner Mutter fehlt.
    Auch bei mir war in der Pubertät das Verhältnis zu meiner Mutter gestört, da auch ich eine Revolutionärin war und alles was die Erwachsenen sagten und meinten für veraltet und Humbug hielt. Es war klar, nach außen musste ein Bild der Bilderbuchfamilie gezeigt werden.
    Mein Dad war der Ausgleich und ich seine Prinzessin! Lange glaubte ich, bis über den Tod meines Vaters hinaus, glaubte ich, dass meine Mutter die jennige sei, die keine Liebe und Verständnis zeigen kann.
    Erst als meine Mutter in die Seniorenresidenz zog und wir beim Bilder aussortieren zum Reden kamen und meine Mutter das erste Mal all ihre Gefühle zeigte und ihr Verhalten erklärte, konnte ich so vieles verstehen und unsere Beziehung ist eine echte Mutter/Tochter geworden. Erst zum 60. hat mir meine Mutter geschrieben wie stolz sie auf mich schon ein lebenlang ist.
    Wir telefonieren 2 x täglich und erzählen uns was am Tag so geschehen ist und manchmal wird auch heftig gestritten, diese Konflikte werden wohl immer bleiben, aber wir können jetzt anders damit umgehen.
    Das wünsche ich Dir auch von Herzen liebe Conny!
    Dicke Umärmelung
    Evelin

  • Hasi

    Hallo, liebe Conny! Das ist ja ein Thema, das mit Sicherheit bei vielen Nachdenklichkeit auslöst. Ich glaube, bei Menschen in unserer Altersgruppe ist der Generationunterschied sogar noch ein größeres Thema als vielleicht bei der Generation nach uns. Meine Mutter war frühes Nachkriegskind, noch dazu auf dem Land, die Lebensverhältnisse waren der damaligen Zeit entsprechend eher einfach. Kindheit bedeutete wohl vor allem, gut zu funktionieren und sich wie ein Rädchen in die Gesellschaft einzufügen. Ganz anders war die Zeit meiner Kindheit und Jugend, die 80er- und 90er-Jahre lassen deutlich grüßen. Entsprechend hat es auch zwischen uns leider immer wieder ordentlich geknirscht. Seltsamerweise gab es aber auch bei uns einen sehr, sehr deutlichen Unterschied zwischen älterer und jüngerer Schwester. Meine Mutter ist leider schon vor vielen Jahren verstorben. Rückblickend muss ich sagen, Fehler haben wir beide gemacht. Ich war mit Sicherheit gerade in der Pubertät schon auch etwas anstrengend. Und trotzdem hatte es eigentlich keine von uns beiden böse gemeint. Jede hatte halt ihren eigenen Blickwinkel und ihr eigenes „Wägelchen“ zu schieben.
    Ich wünsche noch einen schönen Sonntag und liebe Grüße
    Hasi

  • Kesa

    Liebe Conny,
    Ich danke Dir für Deinen Mut und Deine offenen Worte!
    Du schreibst mir einfach aus der Seele.
    Es tut gut zu sehen, daß man mit diesem schwierigen Thema nicht alleine ist…
    Ich würde mich über einen 2. Teil freuen…😉
    Wünsche Dir alles Gute!
    Viele Grüße
    Kesa

  • Regina

    Liebe Conny,

    das ist ein starkes Thema heute, großer Respekt und es spricht ja sicher fast jeden in irgend einer Weise an. Mich Gott sei Dank nicht in Bezug auf meine Mutter , außer während der Pubertät hatte und habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mama, im Moment bin ich sogar sehr dankbar, dass ich sie immer noch habe. Aber bei meinem Mann sind die großen Verletzungen in der Kindheit, die noch immer andauern, eher immer schlimmer werden, er wird heuer 64, ein riesiges Thema. Inzwischen wird er sogar dafür verantwortlich gemacht, dass sie alt und etwas kränklich sind. Ich könnte nach 39jähriger Ehe Bücher mit diesen verletzenden Geschichten befüllen.
    Jedenfalls kann ich dich voll und ganz verstehen und weiß ganz genau wie es dir geht.

    Herzliche Grüße
    Regina

  • Gundi Prussak

    Liebe Conny, Gott sei Dank bin ich schon seit vielen Jahren Vollwaise. Klären konnte ich mit meiner Mutter nix, nur Ihre Meinung war massgeblich und die der Nachbarn ect. Nach dem Tod meines Vaters war nur ihre Trauer wichtig, dass mein Held nie mehr wieder kam hat keinen interessiert. Ich hab’s mit stoischer Geduld ausgesessen. Nach ihrem Tod hab ich meinen Frieden mit Ihr gemacht. Falls ich mal auf den Friedhof gehe, gehe ich zu meinem Papa nicht zu ihr
    Es geht alles vorbei, bei meinem Sohn hab ich es anders gemacht

  • Renate Doppler

    Liebe Conny
    Bin sehr froh dass ich heute deinen Link gesehen habe und sehe viele Parallelen deiner Geschichte zu mir. Es ist endlos und für mich wird es erst ein völliges Loslassen sein wenn meine Mutter verstorben ist so traurig das auch ist leider.Ich bin nun 60 Jahre alt und mittlerweile habe ich oder kann ich oft recht gut umgehen mit der Situation wie sie ist aber es gibt natürlich immer wieder Situationen wo es nicht klappt! Dafür bin ich sehr froh gibt es Leute/ oder dich wo ich es schwarz auf weiss lesen kann und ich nicht alleine bin das tut enorm gut. Ich kopiere Sätze für mich raus von deiner Geschichte oder von den Leserbriefen und wenns wieder brennt in meiner Seele lese ich diese und das hilft mir recht gut. Ich habe aufgehört zu warten dass meine Mutter mir gegenüber Liebe zeigen kann es wird nicht passieren und mittlerweile habe ich es akzeptiert denn es ist nicht meine Schuld auch das musste ich lernen. Es hätte schöner sein können mein Mutterverhältnis ist es aber nicht.
    Liebste Grüsse
    Renate

  • Susanne Hamann

    Liebe Conny, vielen Dank für deinen Mut und Offenheit!
    Meine Mutter starb als ich 19 Jahre alt war. Solange sie lebte waren wir symbiotisch miteinander verbunden, ich war sehr angepasst und ruhig. Meine Mutter wollte es vor allem ihrer Mutter recht machen und hat dabei sich selbst, meinen Vater und mich aus den Augen verloren.
    Nach dem Tod meiner Mutter wurde ich suchtkrank und habe mit Mitte 40 aufgehört Suchtmittel zu konsumieren. Ich war in einigen Kliniken und Selbsthilfegruppen. Erst jetzt, mit 63 Jahren, kann ich mit Hilfe meiner Therapeutin das Verhältnis zu meiner Mutter aufarbeiten. Darüber bin ich sehr froh!
    Viele Grüße von Susanne aus Hamburg

  • Claudia

    Liebe Conny,

    wie sehr kenne ich mich in deinem Post und in manchen Kommentaren wider.
    Tröstlich zu wissen, dass man nicht allein da steht mit seinen komischen Gefühlen, die man der Mutter gegenüber hat. Das zu erkennen ist schon mal ein Trost. Obwohl man über die verkorkste Beziehung eigentlich nur traurig sein könnte.

    Meine Mutter konnte und kann mir z.B. nichts gönnen. Egal, ob ich mich über etwas freue, was ich getan habe oder mir was schönes gekauft habe. Es wird schlecht gemacht.
    An manche Szenen in der Kindheit erinnere ich mich. Ich hatte eine Barbiepuppe geschenkt bekommen. Meine Mutter hatte sich über mich geärgert, die Puppe genommen und in den Ofen geworfen.
    Bis ich mal kapiert habe, dass es nicht in allen Familien so zugeht. Wenn man nur seine eigene kennt, dann glaubt man, das ist die Normalität.

    Danke für deinen offenen Post.
    Viele Grüße,
    Claudia

  • Martina Schulten - Kuhn

    Liebe Conny,
    das ist ein sehr aufwühlendes Thema. Ich finde es toll, dass Du dich geöffnet hast, denn dieses Thema beschäftigt sehr viele Menschen.
    Ich habe ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter, kenne aber auch die Geschichte, dass man immer gucken muss, dass die anderen nichts Schlechtes über einen denken. Das habe ich auch noch in mir stecken 🤨
    Meine Eltern haben sich ein Stück weit von dieser Denke befreit und ab den 1960 ziger Jahren ihr Leben etwas freier genossen.
    Ich denke einfach sie wuchsen in den schlimmen Kriegszeiten auf, haben so einiges erlebt und das starke Obrichkeitsdenken und die Angst in der Kriegszeit etwas falsch zu machen, haben dieses Denken geprägt.
    Selbst unsere Generation hat davon noch Nachwirkungen.
    Ich versuche es heute mit Milde zu betrachten.Das tut mir gut.
    Gelingt mir aber auch nicht immer 😀
    Liebe Grüße
    Martina

  • Anna

    Danke für deinen offenen Text. Es tut so gut zu lesen damit nicht alleine zu sein.
    Mein Verhältnis mit meiner mutter existiert nicht mehr, obwohl sie noch lebt. Es war immer sehr schlecht, sie war in meiner Kindheit sehr übergriffig, streng, respektlos und oberflächlich. Liebe und Zuneigung konnte sie kaum geben. Nach Jahren der Therapie konnte ich erkenne, dass sie eine starke narzisstische Störung hat und habe den Kontakt abgebrochen, da ich es nicht mehr ausgehalten habe und es mich psychisch krank gemacht hat.Sie hat leider auch als ich selber schon mutter war ihre Verhaltensweisen nie abstellen können und war weiterhin sehr abwertend und oft auch fies zu mir. Ich habe sehr viele Jahre darum getrauert und ich glaube das Thema werde ich nie ganz los. Ich bin jetzt 38, habe zwei tolle Kinder und einen tollen Ehemann – aber ich fühle immer noch ab und an eine große Einsamkeit und ein Verlorenheitsgefühl, weil ich keine weitere familiäre Stütze habe.
    Ich habe mich so verstanden gefühlt, als du schriebst, dass deine Themen in eurer Beziehung nie eine Rolle gespielt haben. Ganz genauso war es bei mir auch.
    Danke für deine Offenheit , ich verstehe dich voll und ganz ♥️

  • Yvonne

    Liebe Conny,

    unabhängig davon, dass auch meine Beziehung zu meiner Mutter über viele Jahre schwierig war, finde ich Deinen Beitrag unfassbar gut. Das fände ich auch, wenn ich keine ähnlichen Erfahrungen mit meiner Mutter hätte.
    Zum Einen hast Du sehr emphatisch geschrieben, auch unter Berücksichtigung, dass es immer mehrere Betrachtungsweisen gibt und ohne anzuprangern. Zum Anderen ist dieses Nahbare und Freie, auch mal über ernsthafte Themen zu schreiben und manche Themen zu enttabuisieren, die auch Dich unmittelbar betreffen, einfach toll. Denn wie Einige schon schrieben, es ist so wohltuend, „schwarz auf weiß“ zu lesen, dass man nicht alleine mit seinen Sorgen und Nöten und Gedanken ist.
    Und das auch sich mitunter fremde Frauen/Leserinnen immer wieder in der Lage sind, Mitgefühl, Verständnis und Dankbarkeit füreinander aufzubringen, finde ich einfach sehr rührend und aufbauend. Und das ist auch der Grund, warum ich Deinen Blog so mag. Ich lese nicht nur sehr gerne Deine Texte, sondern auch die Reaktionen Deiner Leserinnen. Da findet sich auch sehr viel Nettes drin.

  • Elke

    Hallo Conny, ich mag deinen Blog und deine Sichtweise auf die Dinge. Ich habe meine Schwiegermama …wegstreicheln..müssen, damit ich gut durch kam. Jetzt ist sie gestorben und bei der Trauerfeier dachten wir die Rede wird für einen anderen Menschen gehalten. So wie die anderen sie die Jahre sahen, war sie leider nicht. Sie hatte ihre Geschichte selbst erfunden. Da hilft nur alles besser machen und wenn mein Mann manchmal rückfällig wird sage ich. ‚ so möchte ich mal nicht werden.‘ Mal sehen ob es klappt. Liebe Grüße von Elke