conny doll lifestyle: Bestimmte Körperstellen müssen kaschiert werden - Body Positivity mit Cut-Out-Sommerkleid
Sommeroutfit

Body Positivity: Körperstellen müssen kaschiert werden

Ich bin quasi gerade auf dem Rückweg von Köln. Mein eigentlicher Besuchsgrund in der Domstadt war das Finale von GNTM. Darüber schreibe ich natürlich auch noch einen Blogpost. Doch wenn ich schon mal in Köln bin, dann musste ich ganz unbedingt, Karin von „Stilvoll in Köln“ einen Besuch abstatten. Es war mir eine Freude, endlich mal persönlich durch Karins Laden zu stöbern und mich inspirieren zu lassen. Ansonsten schaue ich nur bei ihrem virtuellen Fenster in Instagram vorbei. Daher kenne ich ihre kleine Kölner Boutique nämlich auch und habe mir schon öfter Outfitteile von ihr schicken lassen. Irgendwie komme ich viel zu selten zum Offline-Shopping und wenn, dann eher nicht in die Nähe von tollen Boutiquen. Die ganzen Innenstädte sind ja immer und überall voll mit den üblichen Verdächtigen. Es ist auch nicht so, dass ich dafür unbedingt nach Köln müsste, natürlich gibt es auch in München tolle Boutiquen. Doch erstens kenne ich nicht alle und zweitens ist das gar nicht mein Thema heute. Sondern viel mehr die Beobachtungen, die ich gemacht hatte, während ich in Karins Boutique stand. Da ging es nämlich bei der Vielzahl der Kundinnen, um zu Körperstellen, die kaschiert werden müssen. Bei meinem Look setze ich heute auf Body Positivity mit Cut-Out-Sommerkleid.

Schwabelarme und weiche Bäuche

Also, wer Ladeninhaber oder Angestellte im Einzelhandel besucht, muss damit leben können, dass ein gemütlicher Ratsch durch Kundenbesuch »gestört« wird. Das macht aber nichts, denn wir Frauen können auch nach einer Weile wieder da ansetzen, wo wir kurz vorher aufgehört haben, vor allem wenn wir auf einer Wellenlänge liegen. So kam es dann also, dass ich einige Beratungsgespräche mit anhören konnte. Das war natürlich nur im Rahmen eines klitzekleinen Zeitfensters und ist vielleicht nicht ganz repräsentativ. Wobei – eigentlich doch. Denn auffällig war, dass die meisten Frauen exakt mit einem Thema unzufrieden waren. Mit ihrer Figur nämlich! Speziell der Bauch und die Arme sind Steine des Anstoßes. Also in jedem Fall muss beides kaschiert werden. Aber eben auch nicht so, dass es aufträgt. Schließlich soll das vermeintliche Defizit nicht mehr Aufmerksamkeit wie unbedingt nötig erhalten. Das Mittel der Wahl ist dann häufig das leichte Jäckchen zum Drüberwerfen. Das Schwabelarme in Schach hält und wenn es lang genug ist, dann überdeckt es vielleicht auch gleich noch den Bauch. Also, liebe Damen (und Herren), nicht, dass wir uns falsch verstehen – nichts spricht gegen eine gute Strickjacke – aber diese Jacken sollen letztlich nicht warmhalten, sondern etwas unsichtbar werden lassen. Aber meiner Meinung nach, wirken wir dadurch nur älter als wir sind.

conny doll lifestyle: Bestimmte Körperstellen müssen kaschiert werden - Cut-Out-Sommerkleid

Mehr Training – den Rest richtet der Chirurg

Aber ich sags Euch, wie ich da so war und einige Frauen beim Einkaufen erleben durfte, habe ich mich erstens sehr gut selbst wieder erkannt und zweitens waren alle Kritikpunkte der Damen in meinen Augen nicht berechtigt. Also klar, who am I, dass ich beurteilen könnte, welche Körperstellen anderen Frauen bei sich selbst wohl ein Dorn im Auge sein könnten? Aber alles, was die Kundinnen von Karin an dem Tag zu bemängeln hatten, konnte ich nicht wirklich erkennen. So kam ich nicht umhin, mich selbst bei der Nase zu packen. Bei mir sind auch die Brüste zu klein, der Bauch dafür zu groß und eigentlich auch viel zu weich. Und um Himmelswillen, warum habe ich eigentlich bei der Vergabe der Oberschenkel gleich dreimal hier geschrien? Und dann ist da noch die Sache mit den Knubbel-Knien. Ich könnte weiter machen – doch wie ich als stille Beobachterin Zeuge dieser ganzen Gespräche werden durfte, dachte ich wieder, dass wir Frauen einfach viel zu hart mit uns selbst ins Gericht gehen. Und warum sind es ausgerechnet diese Körperstellen, die diese Frauen an sich selbst nicht mögen? Weil wir selbst dafür verantwortlich sind? Weil wir mehr Bauch, Beine, Po und mehr Trizepstraining machen sollten? Die Bruststraffung und die Definition der Kinnlinie kommt dann vom Chirurgen?

Body-Positivity ist nur was für junge Leute

Hmmmm – während einem Instagram und die digitale Welt weiß machen möchte, dass es heute nur um Body-Positivity geht und es egal sei, wie man aussieht, machen wir 40plus-Frauen uns halt immer noch Gedanken über diese Oberflächlichkeiten. Fraglich ist für mich dann, warum zum Beispiel virtuelle Influcencer*innen selten Best Ager und meisten schlank sind, außerdem haben fast alle eine weiße Hautfarbe, also wenn sie nicht gleich aussehen, wie eine Comicfigur. Doch vielleicht darf man darüber einfach nicht so viel nachdenken. Trotzdem möchte ich festhalten, wir sollten aufhören, uns über unsere angeblich nicht so perfekten Körper aufregen. Es ist das eine, sich in seiner Haut nicht wohlzufühlen – aber etwas anderes, an diversen Körperstellen herumzumeckern und sie verstecken zu wollen. Und ich meine damit nicht den Oversized-Trend. Bei diesem ist die Figur ohnehin völlig nebensächlich. Ganz im Gegensatz zum Cut-Out-Kleid. Also meiner bescheidenen Meinung nach. Denn dieser Trend ist ja eher dazu da, die Figur an vorteilhaften Stellen zu betonen. Letizia von Spanien hat mich dazu inspiriert. Der Artikel in Bunte wars jedenfalls nicht. Denn ich bin immer noch vergeblich auf der Suche nach dessen Aussage. Möglicherweise ist es die Provisionsverlinkung in dem Artikel. Ich jedenfalls, wollte schon immer so ein Cut-Out-Kleid haben – war mir aber nicht sicher, ob das so ne gute Idee ist. Fürs Büro ist es eher nichts – aber in der Freizeit finde ich es super und wenn nicht, dann kann ich ja vielleicht ne Strickjacke darüber ziehen. Falls Ihr aus Köln kommt, dann schaut auch unbedingt mal bei Karin im Laden vorbei. Falls nicht, Ihr findet sie hier auf Instagram. Habt nen ganz wunderbaren Sonntag, liebe alle.

Bisher gabs hier nur einmal Cut-Out zu sehen – absolut unverfänglich an der Schulter


Podcast-Durchbruch

Aktuelle PODCASTFOLGE von Durchbruch

Hört Ihr gerne Podcasts? Ich ganz unbedingt. Ich verbringe fast keine Minute, ohne etwas zu hören. Früher war das mehr Radio, heute sind es Podcasts und deswegen freue ich mich, dass Cla und ich zusammen jetzt einen eigenen Podcast haben. Durchbruch heißt er und wir freuen uns über Hörerinnen und Hörer. DANKE


Details zum Outfit

Kleid

Zara – findet Ihr hier. Bei dem Zara-Model sitzt es etwas lockerer – ähem.

Schuhe

Birkenstock – den Schuhen habe ich auch schon einen Blogpost gewidmet. Die Variante in bunt finde ich auch ganz toll. Habe ich bei ONYGO in verschiedenen Farben entdeckt. (Provisionslink)

Tasche & Schuhe

Valentino Garavani – meine Lieblingslingssommertasche – trotz der hellen Farbe mag ich so. Bei Fashionette habe ich das Modell in Rot entdeckt.


7 Comments

  • Susanne Graue

    Ich erkenne mich selber so gut. Und könnte auch Geschichten erzählen… Es ist eigentlich traurig, aber wir Frauen sehen unseren Körper immer als Problemfall. Ich bestärke meine Kundinnen immer, mache ihnen Mut. Aber ich beurteile mich selber genauso streng. Total blöd.

  • EvelinWakri

    Liebe Conny,
    zuerst mal bin ich neidisch auf Dich, weil Du bei Karin direkt im Lädchen warst. Virtuell kennen wir sie und ihren Laden ja auf Instagram fast alle. Aber so persönlich Neid.
    Das tolle Kleid mit den Cut-Outs , übrigens alle an den richtigen Stellen, steht Dir sensationell.
    Weißt Du ich habe mit Größe 34 noch mehr über meine Figur gejammert als mit Größe 42.
    Nicht jede Frau kann trainieren, dass es nicht schwabelt an gewissen Stellen am Körper, aus gesundheitlichen Gründen.
    Das Wort Body Positivity erzeugt bei mir ein eigenes Gefühl. Wir schauen zu sehr auf andere Frauen, die in unseren Augen makellos sind und vergleichen uns dann mit ihnen. Ist das sinnvoll? In meinen Augen NEIN!
    Was nutzt mir ein perfekter Körper, makelloses immer junges Gesicht, wenn es innen drinnen große Baustellen gibt? Gesund sein normal Leben können sollte vorderste Priorität haben.
    Mich mit anderen zu vergleichen habe mache ich nicht mehr, suche das Positive an mir und unterstreiche es. Suche nur mehr Inspirationen, sowie bei Dir und hole mir Tipps und probiere ob’s auch bei mir passt. Das Kleid definitiv nicht, weil es mir vieeel zu lang ist und mir bei freien Rücken und Bauch beim leisteten Windhauch friert und ich noch Old School bin, Bauch und Nieren bedeckt sonst gibts auf lange Sicht eine Erkrankung.
    Eins muss ich Dir noch sagen: Da ich Dich persönlich kenne! Du siehst fantastisch aus und kannst Deine positiven Seiten fantastisch in Szene setzen und Deine Figur, sieh diese Fotos mit dem mega Kleid. Ist nichts auszusetzen 💋
    Liebe Grüße Evelin

  • .Tina von Tinaspinkfriday

    Guten Morgen Conny, Du siehst fantastisch aus in dem Kleid. Hast Du bei Karin in Köln was gekauft? Ich bin mal wieder neugierig.🤭
    Ich bin völlig bei Dir, allerdings glaube ich, Frauen werden nie aufhören an sich oder anderen zu mäkeln. Das sitzt so tief. Will Frau das Muster durchbrechen ist es am besten sie trägt was sie möchte und stellt die Ohren auf Durchzug. Ich tue das und hoffe immer mehr Frauen erkennen ihren Wert unabhängig ihrer Körperform.
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina

  • Nicole

    Irgendwie ein komisches Gefühl, dass heute deine Beitrag zu einem Thema kommt, dass mich gestern wieder lauwarm erwischt hat.
    Erst einmal siehst du toll aus und Baustellen konnte ich keine entdecken.

    Womit du aber (leider) recht hast: Viele Outfit Inspirationen werden an sehr schlanken Frauen gezeigt. Normal (was immer das definiert) gibt es wenig bis gar nicht. Was sich auch oft in der Definition von Konfektionsgrößen widerspiegelt.

    Ich bedaure das, wie ich bedaure, dass vieles an Followerzahlen und eben auch Alter gemessen wird.

    Unsere Körper sind eben einzigartig und ich bin so sehr bei Evelin, die sagt, warum leben wir nicht einfach. Das könnte man uns mit gut geschnittener Kleidung noch schöner machen.

    Und ich wünsche mir wie du schöne Boutiquen in normalen Preissegmenten. Deswegen finde ich es toll, dass du bei stilvoll warst. Ich werde da mal folgen.
    Liebe Grüße zu dir
    Nicole

  • alcessa

    Super Kleid und du siehst klasse darin aus. Mir gefällt auch deine sportliche Erscheinung sehr, unter anderem auch, weil ich diesbezüglich auch … die Arbeit leiste.

    Es gibt Stellen an meinem Körper, die ich nicht zeigen mag (-> Beine, schon immer, wegen der Form), und welche, die ich einfach zeige (Oberarme, ggf. der Ausschnitt) oder vergesse (Bauch), aber generell interessiert mich Bewegunsfreiheit mehr als Ästhetik.
    Ich liebe das Gefühl, wenn mir beim Gehen ein Maxirock um die Beine „wedelt“ und wenn ich mit den Armen fuchteln kann, wie ich will, ohne eingeengt zu sein.
    Habe gerade ein sonniges Wochenende auf Helgoland hinter mir, bei dem ich sehr viel gelaufen bin und ständig den Rucksack auf- und abgesetzt hatte, außerdem hantierte ich mit dem Fernglas, Handy und der Kamera. Ich wollte mich aber nicht der Sonne aussetzen, daher trug ich ein Funktionshemd mit langen Ärmeln. Hat gut geklappt, weil Elasthan, ansonsten wäre das aber eine typische Situation für „Arme frei“ 🙂 gewesen. Ich habe auch gemerkt, dass auffallend viele Frauen dort ainfach trugen, was sie wollten – fand ich klasse. Das ist aber wahrscheinlich eher so eine Urlaubserscheinung, wer weiß, wie mutig sie in ihrem Alltag oder Berufsleben sind.

  • Michaela

    Hallo Conny,
    dieses Thema hatten wir neulich auch – allerdings „andersherum“: Meine Freundin war in einem Laden – Tendenz eher „die üblichen Verdächtigen“ und hat ein Kleid anprobiert. Als sie aus der Kabine kam – ich glaube, nur so semi-überzeugt – zwitscherte die Verkäuferin voller Begeisterung wie toll Kleid wäre und dass es so super kaschieren würde…. Blöd war nur, meine Freundin hat das Thema Kaschieren gar nicht angeschnitten und wollte sich auch nicht anhören, dass das was zu kaschieren sei – sie hat nix gekauft und hat die Straße – äh – den Laden verlassen.
    Bei Karin würde ich auch gerne mal ein bisschen Geld lassen ;-).
    Liebe Grüße,
    Michaela