Weite Cordhose – oldschool, aber alles andere als langweilig
Uff – sorry, das Jahr geht schon gut los, nämlich gleich mit einer Entschuldigung. Zu meinem verschobenen Gelenk gesellte sich dann nämlich noch die winterliche Seuche. Nein, kein Corona – einfach nur ein fieser Infekt. Der ließ sich nur mit viel Schlaf, heißen Getränken und übermäßigem TV-Konsum wieder in die Flucht schlagen. Also sorry, dass mein Blogbeitrag der vergangenen Woche ausgefallen ist. Dafür bin ich jetzt durch bei den Streaming-Diensten. Muss aber auch sagen – die ARD-Mediathek wäre absolut ausreichend. Eigentlich muss man nicht zahlen für die X anderen Anbieter. Denn wenn ich mal ehrlich bin, ich habe eh keine Zeit für die ganzen Inhalte. Oder, oder? Unglücklicherweise sind es aber leider die aktuellen Serien, wegen derer ich dann den extra bezahlten Streaming-Diensten doch nicht widerstehen kann. Aber auf 95 % des Angebots könnte ich bestimmt verzichten, wobei ich diese ehrlicherweise überhaupt nicht kenne. Zudem bin ich der Meinung, verkommt der Konsum von TV-Inhalten (darf man das überhaupt noch so nennen), dann auch zu etwas Belanglosem, weil ein Film oder eine Serie nur dann wirklich gut sind, wenn man sich mit dem Inhalt beschäftigen möchte. So zumindest sehe ich das. Jawohl, ist oldschool – aber das bin ich ebenfalls und damit passt es auch perfekt zum heutigen Thema: Die weite Cordhose!
Meine Leidenschaft für Mode ist groß – immer noch
Witzigerweise habe ich an gleicher Stelle nur exakt ein Jahr vorher auch einen Beitrag über die Cordhose geschrieben. Obwohl das keine sooooo weite Cordhose gewesen war, halte ich diesen Blogartikel für besser als das, was ich Euch heute über die Cordhose erzählen könnte. Schließlich bin ich von meinen Inhalten überzeugt (meistens) und das ist auch ein bisschen die Krux eines Modeblogs. Irgendwann hat man gefühlt schon alles einmal geschrieben, jeden Trend durchgenudelt, seziert und in Worte gepackt. Schade eigentlich, denn meine Leidenschaft für dieses Thema ist über die Jahre nicht kleiner geworden. Ganz im Gegenteil. Ebenfalls schade finde ich, dass sich diese Branche überhaupt nichts zum Besseren wendet. Es bleibt alles beim Alten, bzw. wird eigentlich schlimmer.
Natürlich gibt es heute sehr viel mehr nachhaltige Anbieter und Labels als noch vor ein paar Jahren. Außerdem bilde ich mir ein, dass auch wir Verbraucherinnen bewusster im Umgang geworden sind. Aber wie gesagt, das bilde ich mir vielleicht ein, denn die ganzen Statistiken sprechen eher eine andere Sprache. Wie schon mal erwähnt, kaufen wir durchschnittlich 60 Teile pro Jahr. Das entspricht fünf pro Monat. Das ist viel, schrieb mir eine Followerin auf Instagram und ja, sie hat recht. Gleichzeitig haben sich aber wenig Leute gefunden, die diese fünf Teile pro Monat bestätigt hätten. Von mir abgesehen.
Sind Verbraucherinnen wirklich bewusster geworden in Sachen textiler Shoppinglust?
Weite Cordhose in Beige
Und ich habe Euch angekündigt, eine Strichliste zu führen. Eine Dokumentation quasi meines Shopping-Verhaltens im Jahr 2024 und mir schwant, dass ich trotz Krankheit und fehlender Zeit schon einige Striche im Januar werde machen müssen. Fünf oder mehr? Das werdet Ihr hier in zwei Wochen erfahren. Leider bin ich im Januar-Sale nicht so standhaft, wie ich gerne wäre. Gerade versuche ich mich davon abzuhalten, einen Strickpullover zu kaufen, dessen Preis um 60 % reduziert ist. Es ist ein Einzelstück und der Teufel und der Engel auf meiner Schulter führen eine heiße Diskussion. Doch wenn ich da mal mitreden dürfte: Ich benötige wirklich keinen weiteren Strickpullover, ganz egal, wie vielseitig die Farbe oder wie zeitlos der Schnitt ist.
Zudem möchte ich meine Aufmerksamkeit eigentlich bereits der Frühjahrs- und Sommermode zuwenden. Da plane ich nämlich gerade meinen Frühjahrslook mit THE BRITISH SHOP und freue mich schon sensationell auf das großartige Outfit angelehnt an den old money style. Die weite Cordhose hingegen ist kein Neuzugang, also kein aktueller. Alt ist sie allerdings auch nicht -ich habe sie im Herbst entdeckt und konnte dem weiten Bein nicht widerstehen. Cordhosen sind eh schon toll und die weite Cordhose ist für mich ein absolutes Fashion-Statement und das ist irgendwie ein Winterding. Also Cord. Cord ist für mich der Winterstoff schlecht hin. Diese Exklusivität gestehe ich sonst nur dem Rollkragenpullover zu. 🙂 Besonders cool wird dieses Styling mit der weiten Cordhose durch das Gekrempelte. Allerdings hat das in diesem Fall auch praktische Gründe – ich wollte nicht, dass die Hose im Schnee hängt – denn um diesen gräulichen Asphaltschmutz wieder zu entfernen, reichen meine Waschkünste einfach nicht aus.
Ich hab leider nicht die Längsten
Dabei ist mir wohl bewusst, dass die richtigen coolen Fashion-Victims auf praktisch verzichten und die Hose eben am Boden schleifen lassen. Und um ehrlich zu sein, mir gefällt es, wenn ich es auf Bildern sehe. Ich persönlich bedauere aber jedes Mal, dass meine Beine nicht länger sind. Irgendwie ist mein innerer Schweinehund nicht in der Lage, über seinen eigenen Schatten zu springen. Wenn die Hose auf dem Boden schleift, fühlt sich das für mich an, alt hätte ich mich absichtlich auf einen falschen Parkplatz gestellt. Sorry für die kryptische Erklärung, aber mir fällt keine bessere Beschreibung ein. Natürlich könnte ich diese weite Cordhose auch zum Kürzen bringen – aber zu welchem Absatz. Zu flachen Schuhen? Oder zu meinen Plateau-Chucks – oder lieber doch zu höheren Absätzen? Letztlich empfinde ich es als nervig, dass die Fashion-Branche nach wie vor Hosen mit diesen langen Beinen produziert. Wir deutschen Frauen werden im Durchschnitt um die 1,66 m groß. Guckst Du hier – die Tabelle hab ich schon mal zitiert. Da liege ich mit 1,71 m schon drüber – aber für die meisten Hosen bin ich dennoch zu kurz. Gerade, wenn es sich um weite Hosen handelt. Hingegen haben aber Frauen mit langen Beinen nach wie vor Probleme, passende Hosen für ihre langen Beine zu finden. Irgendwie ist das echt ne Krux. Wir fliegen zwar zum Mond, Hosen mit individueller Beinlänge bekommen wir aber nicht hin.
Weite Hose – ergo lange Beine
Wobei, so ganz stimmt das nicht. Die Produzenten von Denim haben schon vor dreißig Jahren erkannt, dass es sinnvoll ist, Hosen mit unterschiedlichen Längen zu produzieren. Ich glaube, deswegen ist auch die Skinny nicht wegzudenken aus dem Straßenbild – regulär ist diese schon immer in allen möglichen Weiten und ganz sicher in mindestens drei Längen erhältlich. Bei weiten Jeans kenne ich das auch von Levis zum Beispiel. Hosen von Anine Bing und auch von Victoria Beckham fangen gefühlt erst bei einer 34 Hosenlänge an. Also eher was für große Frauen mit langen Beinen. Aber Ihr wisst, gelle, das soll kein Bashing gegen langbeinige Frauen sein. Dennoch: Warum ein italienisches Label wie Benetton eine weite Cordhose unbedingt mit solch langen Beinen schneidern musste, das ist mir ein Rätsel. Zumal die meisten Hosen mit einem schlanken Schnitt eher selten mit solchen „Überlängen“ hergestellt werden. Aber gut, ich höre schon auf, darauf herumzuhacken, denn ich weiß natürlich, das ist wirklich ein First-World-Problem und es besteht natürlich die Möglichkeit, die Hose zu einem Schneiderlein zu bringen. Aber… 🙂
Weite Hosen werden mit sehr langen Beinen hergestellt.
Hosen selbst kürzen mit Perforation
Trotzdem bleibt festzuhalten, weite Hosen gibt es scheinbar nur überlang oder als Culotte. Als gäbe es nüscht dazwischen. Oder vielleicht gibt es auch ein Modegesetz, welches besagt, dass weite Hosen nur von großen Frauen mit langen Beinen getragen werden dürfen. Übrigens habe ich auch dieses Thema schon mal durchgenudelt – 2022 war das und den Beitrag findet Ihr hier. Darin gings um Closed, auch ein Label aus Italien, das seine Hosen sehr gerne an Frauen mit echt langen Beinen sieht. Jetzt ist aber wirklich gut, ich mag weite Hosen, auch die weite Cordhose, trotzdem weiterhin sehr gerne und hoffe einfach darauf, dass die Modepolizei ein Einsehen hat und weite Hosen auch für so semilangbeinige Menschen wie mich produziert. Funfact nebenbei – Closed und Benetton kommen beide aus Italien und die Italienerinnen sind im Schnitt wohl „nur“ 1,61 m groß. Aber vielleicht bin ich auch das alleinige Problem, weil jeder Mensch in der Lage sein sollte, seine Hosen selbst zu kürzen. Dürfte ich hierfür eine Perforation anregen? Bitte? Ich finde, diese Forderung ist überhaupt nicht oldschool, sondern sehr fortschrittlich, oder? Wer von Euch hat ähnliche Erfahrungen mit weiten Hosen gemacht oder habt Ihr einfach die perfekt Körpergröße dafür? Ein Kommentar von Euch bereitet mir große Freude. Habt einen wunderbaren Sonntag und ne gute Woche, liebe alle. Danke für Eure Zeit.
Details vom Outfit
Hose
Benetton- wie gesagt, die weite Cordhose ist ein Klassiker mit Charme bei Benetton im Shop noch in schwarz und cremeweiß im Sale verfügbar.
Pulli
Emily van den Bergh – eigentlich ist das Label bekannt für bunte Blusen und wilde Muster – so wie diese hier beim Breuninger zum Beispiel (Provisionslink).
Jacke
H&M – diese Jacke war ursprünglich mal für meine Tochter gedacht. Ihr hatte sie nicht gefallen und so habe ich sie behalten. Zwischenzeitlich hat meine Tochter aber vergessen, dass Ihr die Jacke nicht gefallen hat. Aktuell gibt es bei H&M diesen coolen Puffermantel von Embassy of Bricks and Logs in khaki (Provisionslink).
Schuhe
Leggero – diese Schuhe sind ein PR-Sample. Ich war im letzten Jahr zu einem Wiesn-Warmup eingeladen, bei dem Leggero einige Modelle vorgestellt hat. Zu der Einladung kam ich sehr kurzfristig und auch nur, weil alle anderen vorher abgesagt hatten. Das Modell mag ich aber trotzdem sehr gerne, zudem ist der Schuh superbequem.
Tasche
LV – Speedy 40 und das gute Stück wird heuer zehn Jahre alt. Sie hat sich besser gehalten als ich, finde ich. Ich hatte sie zu meinem 40. Geburtstag bekommen und finde immer noch, dass Sie eine der schönsten Taschen ist. Zudem ist die Qualität wirklich top, weil diese Tragehilfe wirklich alles mitmacht.
3 Comments
Helke
Liebe Conny,
drei Monate hatte ich kein Netflix. In der Zeit habe ich gemerkt, wie viele britische, indische und skandinavische Filme ich über Netflix angesehen habe. Oft auch im Original mit Untertitel. Die arte-Mediathek hat mich über Wasser gehalten. Bei uns im TV gibt es nur Tatort und Krimis. Ansonsten bin ich ganz bei Ihnen. Sogar das Dilemma mit dem Strickpullover hatte ich. Der Pullover ist – zum Glück? – nicht mehr in meiner Größe erhältlich. … Und die Hose mit dem Pullover… Toll!!!
Einen lieben Gruß von
Helke
Daniela
Vielen Dank für den inspirierenden Beitrag.
Den Pullover finden ich Klasse…… für so ganz weite Hosen fühle ich mich mit 169 cm auch immer zu klein😅 wenn man dann noch oben Größe 42 und unten Größe 38 trägt …..sind sie auch nicht wirklich vorteilhaft für mich ( Stichwort Tonne🙈🤣) aber Dir steht es super!!!
Herzliche Grüße, Daniela 🌞☃️
.Tina von Tinaspinkfriday
Liebe Conny, die Fotos sind schön , ein toller Look ist das. Die Hose sieht zum Pulli richtig schön aus. Ich mache übrigens auch so eine Art Strichliste und bin erschrocken, wieviele Teile ich doch gekauft habe. Dieses Jahr möchte ich deutlich weniger kaufen. Das Dilemma mit tollem Teil, reduziert kenne ich auch.
Perforation? So zum Abreißen?! 🤭
Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina