Palazzohosen, Sommerlook, Strand, Adria, Häkeltop, Conny Doll
Fashionblog,  Reiseoutfit,  Sommeroutfit,  Themen allerlei - aber immer mit Outfit,  Wahnsinn

Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und Palazzohosen

Himmel noch mal – so rückblickend betrachtet frag ich mich wirklich, was ich alles mit dieser magischen Vierzig verbunden habe. Völlig naiv habe ich mir, damals natürlich noch Ende Dreißig, eingebildet, mit der Vier hält endliche die Muße und die Weisheit in meinem Leben Einzug. Dann bin ich erhaben über die irdischen Probleme. Wie Gandalf der Graue würde es mir dann völlig egal sein, ob mein Bart grau wird… Ja, ja, das ist jetzt natürlich eine weitergeholte Metaper, aber mir ist keine weibliche Weise der Filmgeschichte eingefallen. Dieser Umstand allein wäre ja schon einen Blogpost wert. Allerdings ist das am eigentlichen Thema vorbei… und wahrscheinlich gibt es unzählige weise Damen in Hollywood – mir fällt nur gerade keine ein. Beim Outfit bin ich heute wieder in Italien… und bei Palazzohosen. Die sind für heiße Tage einfach perfekt.

Palazzohosen, Sommerlook, Strand, Adria, Häkeltop, Conny Doll

Okay – vorneweg… ich kann vermelden – außer mehr grauer Haare hat sich bei mir noch nichts eingestellt. Und mit den grauen Haaren ist leider weder Weisheit noch Wissen dazu gekommen. Und ganz sicher bin ich über nichts erhaben. Dafür bin ich aber ganz häufig, ganz schrecklich müde… Tut aber nichts zur Sache, wollte es nur mal gesagt haben. Was mich nämlich erstaunt, ist die Tatsache, dass die Figur, das Gewicht und der ganz Körperkult immer noch nicht spurlos an mir vorbeigehen. Und nein, mit dieser Geschichte stehe ich gar nicht allein… Oder warum sonst ziert die xte Super-Duper-Diät oder der Wunder-Workout häufig die Titelseiten von Magazinen. Diese Saison sollen wir bitte alle aussehen, wie Striche in der Landschaft – keine Brust, kein Hintern. Und in der nächsten bitte muskelbepackt und gestählt – mit Brust und Hintern.

Ich spreche fließend chinesisch

Ja, wat denn nu? Aber natürlich machen wir da alle eh nicht mit! Also niemand den ich kenne, macht dabei mit. Niemand macht die Wunderdiät des Lifestyle-Magazins oder sagen wir bitte ähnlich viele Menschen machen dabei nicht mit, wie auch kein Fleisch im Discounter gekauft wird. Klar soweit? Das ist nämlich die eigentlich komplizierte Geschichte an der Sache, öffentlich spricht ja nicht wirklich jemand über das Missverhältnis zum eigenen Körper. Ganz im Gegenteil – öffentlich wird Selbstliebe bekundet. Also, wenn es um den eigenen Körper geht. Das muss so! Da sind die Brüste genau richtig und der Po, so, wie man ihn sich immer gewünscht hatte. Beziehungsweise erzählt einem der angesagte Lifestyle, dass es völlig okay ist, so zu sein, wie man eben ist. Aber Papier ist ja bekanntlich geduldig – auch das virtuelle und diese bekundete Selbstliebe ist meines Erachtens so wahr, wie ich fließend chinesisch spreche.

Kein Vergleich

Denn kaum fällt die Tür hinter einem ins Schloss, geht es los… Da fällt der Blick in den Garderoben-Spiegel und die Frage, was denn wieder mit den Haaren passiert sei, drängt sich ins Bewusstsein. Und das ist erst der Anfang. Die Zähne sind nicht weiß und nicht gerade genug, der Bauch ist zu dick und die Knie zu knubbelig und eigentlich hat das Ding im Spiegel ja auch ne mächtig schlechte Haltung. Es wäre auch schön, wenn ich ein paar Zentimeter größer wäre und die Oberschenkel schlanker. Ganz schlimm wird es, wenn ich beginne zu vergleichen – mit der Kollegin, der Freundin oder irgendeiner Frau von Straße. In diese wird dann mächtig viel hineininterpretiert. Funktioniert mit den Stars und Sternchen in den Lifestyle-Magazinen auch vortrefflich. Zum Beispiel glauben wir hartnäckig, dass die Mutter aller Topmodels, zwei Wochen nach der Geburt ihrer Kinder jedes Mal aussah wie vorher… Ach was, noch besser.

Das vermeintlich Bessere

Aber auch, wenn Frau Klum einfach amazing legs hat, ach was legs – einfach amazing aussieht…Also in my eyes. Wirklich ungeschminkt oder ohne Sonnenbrille habe ich sie noch nicht so häufig gesehen. Muss ja auch nicht. Und wenn schon… es ist, wie es ist… Und mir stellt sich da häufig die Frage, warum wir uns oder besser ich mich immer mit dem „vermeintlich“ Besseren vergleiche. Oder mit dem Unerreichbaren. Da ist der Frust doch vorprogrammiert… Außerdem steht ja nirgends niedergeschrieben, ob sich Frau Klum wirklich wohl fühlt in ihrer Haut. Ja klar, sie sieht so aus… aber letztlich ist das nur das, was ich gerne glauben will…. Und schaue ich mich bei Instagram um, dann ist die halbe Welt fit wie ein Turnschuh und schlank und reich und sitzt den ganzen Tag im Bett….Uuuuups tut mir leid, da ist wieder das Pferd mit mir durchgegangen.

Von Brücken und Lücken

Eventuell ist die innere Unzufriedenheit bei Frauen einfach genetisch bedingt. Wobei ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, dass sich Steinzeit-Wilma damals in der Höhle, Gedanken über ihre Bikini-Bridge oder Thigh-Gaps gemacht hat. Und für die wäre das theoretisch noch viel wichtiger gewesen, da sie ja keinesfalls so viele Kleidungsstücke im Schrank hatte, wie wir heute. Ihr wisst schon, um die überflüssigen Pölsterchen zu kaschieren… Da lagen ja eher die nackten Tatsachen auf’m Tisch äh Stein… Also ist der ganze Körperwahn doch eher so ein Zivilisationsding? Wir haben angefangen Kleidung zu tragen, weil wir das Elend mit Stoff behängen mussten? Doch anstatt mit den Kleidungsstücken unsere eigenen körperlichen Vorzüge zu unterstreichen, kamen dann die Trends, die, wenn sie uns nicht stehen, wieder vor Augen führen irgendwie unzulänglich zu sein…? Ich schätze, bei dem Thema drehe ich mich im Kreis…

Der Glaube versetzt Berge

Und was völlig klar ist, die Realität spielt nur eine untergeordnete Rolle. Auch, was die Freundin oder die Kollegin sagt, ist nicht relevant… Für dieses Ding mit der Selbstkritik ist nur die Selbstwahrnehmung wichtig und ich glaube, da müssen wir Frauen wirklich noch viel lernen. Vielleicht hilft ja, sich einzureden, dass wir uns selbst mögen – auch, wenn wir im Innersten noch nicht wirklich daran glauben. Aber das wäre ja nicht das erste Mal, dass der Glaube Berge versetzt. Außerdem bleibt ja immer noch die Möglichkeit, doch der Freundin zu glauben. Das hilft, sich selbst mit anderen Augen zu sehen und dass es definitiv nicht wichtig ist, der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen. Nur, weil Frau eine Bikini-Bridge oder ein Thigh-Gap vorweist, ist sie nämlich noch lange nicht glücklich und auch nicht gesund und das ist eigentlich das Einzige was zählt. So, ich habe fertig!!!

Palazzohosen sind perfekt für den Sommer

Ähhhh Moment natürlich nicht… Das Outfit ist nämlich extrem weit und auch weit entfernt von irgendwelchen sichtbaren Brücken und Lücken… Dafür ist es herrlich sommerlich und für heiße Tage genau der richtige Look. Das Schönste ist aber, dass ich gleich an unseren Italienurlaub denken muss. Ihr erinnert Euch vielleicht an meinen Beitrag über Urlaubsmitbringsel und ich finde dieses Outfit hat nichts mit der klassischen Strandtunika gemein… Ganz im Gegenteil – das kann ich auch ganz hervorragend hier in der Sommerstadt anziehen… Und die flachen Ledersandalen sind einfach Traumteile. Da drückt nichts und sie sind super bequem, das weiß ich ü40 echt sehr zu schätzen… Und jetzt würde mich Eure Meinung zum Thema innere Zufrieden- oder Unzufriedenheit echt sehr interessieren. Habt nen entspannten Sonntag liebe alle…

Hier findet Ihr übrigens eine sehr lustige Erklärung der Bikini-Bridge – und die Oberschenkellücke ist wohl hinlänglich bekannt.


Hose und Top: Nümph – eine ähnliche Hose hat Hallhuber und ich habe sie bei About you gesehen (Affiliatelink) und dann ist da noch die traumhafte Palazzo-Hose von Alba Moda (Affiliatelink)… Die finde ich traumschön. Und ein schönes Häkeltop habe ich leider nicht gefunden. Nur eines bei Jades24 – das ist aber sooo teuer.
Schuhe: irgendein italienisches Label
Tasche: Beck Söndergaard


Palazzohosen, Sommerlook, Strand, Adria, Häkeltop, Conny DollPalazzohosen, Sommerlook, Strand, Adria, Häkeltop, Conny DollPalazzohosen, Sommerlook, Strand, Adria, Häkeltop, Conny DollPalazzohosen, Sommerlook, Strand, Adria, Häkeltop, Conny DollPalazzohosen, Sommerlook, Strand, Adria, Häkeltop, Conny DollPalazzohosen, Sommerlook, Strand, Adria, Häkeltop, Conny Doll

 

 

 

 

 

9 Comments

  • Jaydee

    Liebe Conny, meine Erfahrung ist , wenn das Leben dir so richtig dicke Backsteineauf den Rücken schnallt und der Kopf so gar nicht nach vorn sondern nur nach unten blicken mag , dann werden “ dicke Oberschenkel“ “ knubbelknie “ und “ hängende Brüste“ zur Nebensache. Also , muss man wirklich keine Probleme haben im Leben damit Zeit bleibt sich darum zu kümmern / sorgen / ärgern oder zu hadern. Ich für mein Teil nehme mich so an wie ich bin. Denn ich habe gelernt “ schöne Knie “ machen nicht wirklich glücklich oder helfen dir nicht über schwere Zeiten.
    Zu deinem Outfit , ich mag dich lieber in figurbetonter Kleidung.
    Hab einen schönen Sonntag.
    Lg Jaydee

  • Cleopetra

    wundervoller Schreibstil. Erfrischend anders und voller Selbst-Wiederfindungseffekt. Tolles Vorbild für mich und meinen eigenen,noch ganz neuen Blog. Ja….ich bin noch ein Greenhorn; ich merk das schon ^^

    KOMPLIMENT!!!

  • Sigrid

    Hallo Conny,
    „Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper“
    da kann ich ein Lied von singen oder einen Roman drüber schreiben!!! Seit meinem 16. Lebensjahr wurden mir ständigmeine körperlichen Makel von Anderen vor Augen geführt.Durch eine schwere Erkrankung bekam ich körperliche Probleme ( zu dünne beine und arme durch zu schwache Muskulatur und zu wenig Gewicht, Krallenzehehn und Finger und die ichnicht ganzgerade bekomme). Von meinen Mitschülerinnen gemoppt und gehänselt, von meinem EX-Mann niedergemacht und ständig mit damal noch Verona Feldusch verglichen (Guck al wie die aussieht und dann guck dich mal im Spiegel an) und sogar Famoielie und Freunde haben kräftig mitgemacht!!!!!!

    die Erkrankung habe ich immer noch! Ich bin zwar schon viel selbstbewusster geworden, allerding muss ich ehrlich zugeben mit meinem Körper hader ich doch ab und an wieder. Vor allem wennich wieder die Blicke der Anderen auf meinen Beinen spüre! Oder wenn ich mir eine neue Hose kaufen möchte. Laut meiner Mode Boutique besitzerin meines Vertrauens habe ich Tolle weibliche Kuven. Aber auch da fällt es mir schwer die zu betonen. Da liegt noch einige an Arbeit vor mir um michso zu mögen wie ich bin. Und unsere Gesellschaft kann da wirklich gewaltig gegen arbeiten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Wenn WIR nicht endlich wieder anfangen unser Gehirn einzuschalten und selbstständig denken und un snicht alles von dem Medien und der Werbung einreden lassen, wird das nöch böse enden!!

  • Claudia Münster

    Tja, man kann mit erhobenem Zeigefinger oder mit totalem Unverständnis Botschaften in die Welt posaunen. Man kann anklagen oder man kann aufrütteln.

    Oder man kann eben so wie du, liebe Conny, mit einer sehr angenehmen Leichtigkeit und Unaufgeregtheit berühren. Ich mag es so sehr, dass du genau das tust: En passent sprichst du ein echtes Problem an. Ein wirklich schlimmes, tiefgehendes Problem, an dem so unendlich viele Frauen (aber auch zunehmend Männer) wirklich leiden: Der öffentlich zelebrieren Selbstliebe und dem, was DU empfindest, wenn du dich selbst siehst.

    Je mehr Menschen dieses Thema aufgreifen, umso besser. Aber es gibt schon genug Klagende und Mahnende und Drohende – da ist es schön, wenn es dazwischen die … na ja, eben dich gibt.

    <3

  • Hasi

    Palazzo-Hosen zusammen mit flachen Schuhen? Wow, ich bin jetzt echt verblüfft, dass das so gut aussehen kann. Ehrlich, ich war immer der Meinung, dass das optisch stauchen müsste. Wenn ich mir Deine Bilder anschaue, nehme ich diese Meinung aber unverzüglich zurück, denn das sieht ja echt gut aus. Also, auf Deinem Blog wird man immer wieder eines besseren belehrt ?…. Toll siehst Du aus.

    Was die Schönheit betrifft bin ich selbst eigentlich im Moment ganz zufrieden, so wie ich bin. Klar, ein paar Kilo an prädestinierter Stelle weniger, die Taille um ca. drei Zentimeter straffer, eine zarte, glatte Haut wie ein Porzellanteller – da würde ich natürlich auch nicht nein dazu sagen . Aber so wie es derzeit ist, macht es mich auch nicht unglücklich. Ich bin heute viel zufriedener mit meinen Aussehen als ich es früher war, und mögliche Alters-Schäden halten sich bei mir zum Glück noch gut in Grenzen ?. Mir ist es auch letztendlich irgendwie wichtiger, gesund, zufrieden und ausgeglichen zu sein. Wenn das nicht stimmt, hilft doch auch die ganze Schönheit nichts.

    Liebe Grüße

    Hasi

    P. S.: Auf die Weisheit ab 40 warte ich auch noch immer ?…

  • EvelinWakri

    Innere Zufriedenheit mal habe ich sie, dann würde ich mir am liebsten einen Kartoffelsack überziehen! Ja genau, trotz meines Alters gibt es sie nicht die unendliche Ausgeglichenheit. Mal bin ich zu kurz, mal zu breit und dann gibt es den Moment wo alles passt!!! Also Du siehst Du bist nicht allein. Dafür ist Dein Outfit wieder ein sommerlicher Hit und ich bewundere Dein Händchen fürs den besonderen Style. Schöne Auszeit und liebe Grüße Evelin

  • Queen Mum

    Liebe Conny,

    ich glaube, es gibt tatsächlich fast keine Frau, die das mit der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper nicht kennt – und wenn sogar DU Knackärschchen was zu meckern hast, sogar gar keine! Aber lass dich trösten, mit weiter zunehmendem Alter kommt zu den ganzen Makeln, die wir in echt oder eingebildet mit uns herumtragen (ich sag nur „Besenreiser“, siehe mein aktueller Blogpost!) eine immer größer werdende Portion Gelassenheit dazu. Also die Formel lautet: alt + unperfekt = trotzdem zufrieden … wenn man nicht Frau Klum ist 😉

    GLG
    Marion

  • Sabine ~ Style Up Petite

    Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper kennt wohl jede, oder? Also die Damen meines Bekanntenkreises auf jeden Fall. Da wird kritisch beäugt, wo es nur geht. Schade eigentlich, dass wir uns derartigem Stress aussetzen.

    Das Outfit gefällt mir gut an dir. Die Hose hat was von einem Maxi-Rock. Ist bestimmt angenehm zu tragen, wenn es draußen richtig heiß ist.

    Lieben Gruß
    Sabine