Willkommen im neuen Jahr, meine lieben Leser:innen! Ich hoffe, Ihr seid alle gut reingerutscht, habt Euch ordentlich die Knallerei gespart (weil, mal ehrlich, wozu muss das immer noch sein, dass Kreti und Pleti hier seiner Pyromanie nachgeht?) und seid jetzt bereit für einen frischen Start. Mein Look für diesen Anlass? Ein kuscheliger, camelbrauner Strickpulli, der aussieht, als hätte ich ihn direkt vom Lieblings-Schaf um die Ecke geliehen, kombiniert mit einer hellen Hose, die das winterliche Grau da draußen ein bisschen auflockert. Dazu meine Converse – Lieblingsschuhe, die sich in jeder Situation bewähren. Ich wünsche Euch von Herzen ein glückliches, gesundes und inspirierendes 2025 – mit jeder Menge Mode, Spaß und vielleicht auch einem kleinen Blick über den Tellerrand.

Apropos Tellerrand: Mein Blog marschiert mit strammen Schritten auf seinen zwölften Geburtstag zu und kommt damit ins Flegelalter. Zwölf Jahre sind eine lange Zeit, und in all den Jahren habe ich mich immer wieder gefragt, wie ich Themen wie Mode, Konsum und die kleinen Fluchten des Alltags mit den größeren Themen der Welt verbinden kann. Gerade jetzt, wo gefühlt jede:r eine Meinung zu allem hat, scheint es umso wichtiger, auch mal Haltung zu zeigen.

Warum jetzt? Ein persönlicher Jahresvorsatz – vielleicht

Seit Corona halte ich mich hier mit politischen Themen auffallend zurück. Dabei ist Mode ja per se politisch: Konsum, Nachhaltigkeit, Social Media – alles Themen, die irgendwie eine Haltung verlangen. Aber ich meine diese großen, kantigen Themen: Parteiprogramme, Weltanschauungen, moralische Dilemmas. Ich habe sie mir in den letzten Jahren verkniffen. Warum? Weil ich ehrlich gesagt Angst davor habe, dass manche Meinungen von Menschen, die ich mag, mir so sehr gegen den Strich gehen könnten, dass es unsere Beziehung belastet. Und ich auch oft denke, woher die Menschen ihre rigorosen Standpunkte hernehmen. Beschäftigen sie sich den ganzen Tag mit nichts anderem als politischen und diplomatischen Beziehungen und das in allen Bereichen? Bin ich die Einzige, der dafür die Zeit fehlt.

Trotzdem spüre ich, dass Schweigen keine Option mehr ist. Vielleicht liegt es daran, dass die Zeiten rauer geworden? Oder, dass Schweigen einem auch als Haltung aufgelegt wird. Fakt ist: Es gibt Themen, die lassen sich nicht mit schönen Schuhen und gut sitzenden Blazern übertünchen – so sehr ich es manchmal gerne würde. Und ja, manchmal wünsche ich mir einfach, dass Modeblogs Orte des Eskapismus bleiben können. Aber wir leben in einer Zeit, in der die politische Haltung auch in den kleinsten Ecken des Alltags sichtbar wird. Da wäre es naiv, so zu tun, als könne ich das hier alles komplett ausklammern.

Leben in der Mode-Bubble – und außerhalb

Wir alle leben in unseren Bubbles. Ich verbringe viel Zeit auf Instagram und werde zwangsläufig von den Themen beeinflusst, die dort gerade angesagt sind. Aber wenn ich mich mit meinem analogen Umfeld austausche, stelle ich oft fest, dass dort ganz andere Dinge diskutiert werden – oder gar nichts. Selbst auf Instagram sind die Strömungen so unterschiedlich, dass ich mich manchmal frage, ob wir überhaupt im selben Internet unterwegs sind. Eines ist aber sicher: Die Dichte der selbsternannten Experten – oder wie ich sie liebevoll nenne, „G’scheidhaferl“ – nimmt überall zu. Egal, ob es um Pandemie-Management, Energiepolitik oder die richtige Pflege von Topfpflanzen geht: Jede:r hat eine Meinung, und diese Meinung ist natürlich die einzig wahre.

Die Dichte der selbsternannten Experten –
oder wie ich sie liebevoll nenne, „G’scheidhaferl“ – nimmt überall zu

conny doll lifestyle: Mode-Blog: Winterstyle mit heller Hose - Outfitidee Strickpullover dreiviertelarm

Ein Beispiel: Die AfD – für mich ein Widerspruch in sich

Ich wusste schon immer, dass das Leben nicht nur aus schönen Schuhen und gut sitzenden Blazern besteht. Doch die Zeiten haben sich so gewandelt, dass es schwierig geworden ist, sich aus allem rauszuhalten. Denn mal ehrlich, wer einen Fashionblog betreibt, positioniert sich ohnehin – sei es mit einem nachhaltigen Outfit oder einem Statement gegen Fast Fashion. Und bevor hier Missverständnisse entstehen: Werbung war und ist nicht meine erste Intention für diesen Blog. Ich hoffe sehr, dass das für meine Blogbesucher:innen auch offensichtlich bleibt.

Jetzt aber mal Tacheles: Die AfD. Wer diese Partei wählt, hat hier nichts verloren. Sorry, not sorry. Sich mit deren Wahlprogramm auseinanderzusetzen, ist das eine – ihnen aber die Stimme zu geben, etwas ganz anderes. Zudem habe ich das Gefühl, dass die selbst nicht wissen, was sie eigenltich wollen: Einerseits erzählt die AfD das „Märchen der Elektromobilität“ – andererseits zeigt sich Elon Musk, der König der Teslas, begeistert von der Partei. Oder vielleicht ist es auch umgekehrt? Wer weiß das schon. Fakt ist, Musk hat in Brandenburg eine riesige Fertigungsanlage hochgezogen, während gleichzeitig die AfD in Teilen gegen die Energiewende und Klimapolitik hetzt. Der Widerspruch könnte kaum größer sein.

Überall schreien die Menschen nach Authentizität, aber hier? Pustekuchen. Hauptsache, die Parolen klingen griffig. Und bevor jemand fragt: Nein, ich glaube nicht, dass die Lösung unserer Probleme darin liegt, Frauen zurück an den Herd zu schicken, dicke Mauern zu bauen oder alle Weltanschauungen, die nicht der eigenen entsprechen, zu verteufeln. Glaubt ernsthaft irgendwer, dass solche Maßnahmen unsere Situation verbessern würden? Für mich ist das alles ziemlich absurd.

Hauptsache, die Parolen klingen griffig.

conny doll lifestyle: Mode-Blog: Daunenmantel, Winterstyle, weiße Hose, weite Hose, Schal

Zurück zur Mode – und ins neue Jahr

Am Ende bleibt die Frage: Wie viel Politik verträgt ein Modeblog? Und wenn wir schon bei Fragen sind: Wie viel Ironie verträgt ein Modeblog? Denn genau hier wird es spannend. Zwischen den großen Weltfragen und dem nächsten Outfit-of-the-Day versteckt sich eine herrliche Symbiose, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Aber: Hier auf dem Blog werde ich auch weiterhin keine Parteiprogramme studieren oder Wahlversprechen bis ins kleinste Detail analysieren. Dafür fehlt mir die Zeit – und ehrlicherweise auch die Lust. Und mir fehlt ebenfalls die Lust, mich dann mit den Halbwahrheiten von anderen, die sich ihrerseits nicht intensiv mit der Materie beschäftigt haben, herumzuschlagen. Aber ich werde Themen ansprechen, die mir wichtig sind. Vielleicht nicht jedes Mal, aber ab und zu. Denn Mode und Haltung lassen sich nicht voneinander trennen. Ich freue mich auf ein weiteres spannendes Jahr mit Euch – und danke Euch von Herzen für Eure Treue. Ohne Euch wäre dieser Blog nicht das, was er ist: ein Ort für Inspiration, Diskussionen und manchmal auch ein bisschen Sarkasmus. In diesem Sinne: Auf ein aufregendes neues Jahr – mit Mode, Meinungen und ganz viel Spaß! Happy Sunday, liebe Leserschaft.

Hier auf dem Blog werde ich auch weiterhin keine Parteiprogramme studieren oder
Wahlversprechen bis ins kleinste Detail analysieren.

conny doll lifestyle: Mode-Blog: Winterstyle mit heller Hose - Outfitidee Strickpullover dreiviertelarm

Details vom Outfit

conny doll lifestyle: Mode-Blog: Winterstyle mit heller Hose - Outfitidee Strickpullover dreiviertelarm
  • Hose & Longsleeve: Zara – ich werde besser und kaufe dort immer weniger. Aber gelegentlich kann ich mich den Trends dort schwer widersetzen.
  • Pullover: Sessùn (gerade ganz neu gekauft und gleich einen Faden gezogen- nervt mich)
  • Schuhe: Converse – ich liebe Chucks und dieser hier ist perfekt für Winterwetter. Wasserabweisend und outdoorgeeignet. Ihr findet ihn im Shop hier. (Affiliatelink)
  • Tasche: Mango /steinalt
  • Daunenmantel: H&M – solltet Ihr zufälligerweise Breuninger Beyond Member sein, dann bekommt Ihr gerade zum Beispiel auf dieses Modell von Mos Mosh gerade 20 % on top (Affiliatelink).


Aktuelle

folge von Durchbruch

In unserer aktuellen Podcastfolge dreht sich alles um das Thema Stress. Von dem hatten meine Podcastfreundin Cla von Glam up your lifestyle und ich nämlich echt zu viel Ende des Jahres. Wieso, weshalb, warum und was das ganze mit unserem Ego zu tun hat, erfahrt Ihr in der Folge vom 11. Januar.

conny doll lifestyle: Mode-Blog: Ein gutes neues Jahr – ein bisschen Politik zum Auftakt
conny doll lifestyle: Mode-Blog: Winterstyle mit heller Hose - Outfitidee Strickpullover dreiviertelarm

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5 Kommentare

  1. Liebe Conny, du sprichst mir aus der Seele. Ich habe dafür den Hashtag #ü50fürdemokratie erfunden. Wir müssen uns einmischen und Vorbilder sein. Deinen Look mag ich übrigens auch sehr. Ganz liebe Grüße Ursula

    1. Liebe Conni, Danke, Danke, Danke für deine glasklare Stellungnahme gegen die AfD!
      Für mich stimmt es, dass dein Blog nicht von politischen Themen geflutet wird, deine Haltung wurde und wird für mich trotzdem sichtbar.
      Ich mag deinen Blog sehr!
      Liebe Grüsse Eva

  2. Hallo liebe Conny, ich lese deinen Blog sehr gerne und auch deinen Podcast mit Claudia.
    Aber bei aller Liebe, ich werde mir von niemandem sagen lassen, wen ich zu wählen habe und wen nicht.das geht gar nicht.liebe Grüße und einen schönen Sonntag🙋‍♀️Helene

    1. Dankeee, liebe Conny!
      Auf den Punkt.
      Das Leben ist die Mischung aus vielen Bereichen. Das ist gut so. Und neben den wirklich schönen Dingen gibt es noch viel anderes.
      Ich persönlich finde es wichtig, unsere Demokratie zu stärken und zu leben. Das ist nicht selbstverständlich, und ich bin dafür dankbar. Für uns alle, für die Zukunft unserer Kinder.
      Liebste Grüße und noch einen schönen Sonntag
      Petra

  3. Liebste Conny,

    grundsätzlich halte ich Ihren „Ausflug“ ins politische „IST“ für sehr positiv.
    Allerdings greifen Ihre Begründungen, warum „NICHT-AfD-WÄHLEN“, so nicht.
    In den ganz langen Jahren meiner politischen Beobachtungen, kann ich bei keiner Partei, die bisher in Regierungsverantwortung war, konstatieren: „Ja, die haben gehalten, was versprochen wurde“. Das schließt ganz besonders die gewesen ein.
    Eingangs Ihres Blogs verweisen Sie mit Recht darauf,
    „die Dichte der selbsternannten Experten oder wie ich sie liebevoll nenne, „G’scheidhaferl“ – nimmt überall zu“.
    Da kann ich Ihnen aus vollem Herzen beipflichten.
    Allerdings machen Sie mit Ihrem „Afd-Voteing“ nichts anderes….leider.
    Sie ergreifen „Partei „ gegen eine Partei, die bisher keine Regierungsverantwortung inne hatte.
    Die von sich behauptet, alles besser zu machen, aber bisher nicht bewiesen hat, das auch zu können.
    Ich finde es deshalb höchste Zeit, dass die jetzt endlich in Regierungsmitverantwortung den Beweis dazu liefern können – oder eben nicht.
    Wenn Letzteres zutrifft, wären die ganz schnell „Schnee von vorgestern“……..
    Schau’n mer mal…..wie Kaiser Franz zutreffend formulierte.

    Herzlichste und liebste Grüße
    Ihr Gert

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