Weiß ist das neue Weiß – ein Komplettlook
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Haha! Dieser Satz wirkt irgendwie ein bisschen wie aus der Zeit gefallen. Aber ich finde ihn auf jeden Fall universeller als Orange ist das neue Schwarz. Oder wahlweise eine andere Farbe. Geht ja alles und selbst „Schwarz ist das neue Schwarz“ habe ich schon gelesen. Doch wer wird da kleinlich sein, gute Überschriften liegen halt einfach net auf der Straße rum. Insofern gilt bei mir halt heute „Weiß ist das neue Weiß“ – denn ich trage heute einen Komplettlook in Weiß. Außerdem bleibe ich meinem Sonntagsthema treu und kombiniere wieder eine Weste. Dieses Mal allerdings eine lange Weste, die an einen Blazer erinnert.
Wer weiß schon welches Weiß passt?
Also „Weiß ist das neue Weiß“ – oder hieße es dann „Weiß ist das neue Schwarz“? Denn das Weiß eben nicht gleich Weiß ist, weiß wohl jeder, der schon mal eine Wandfarbe gesucht oder ein Brautkleid gekauft hat. Gebrochenes Weiß, Cremeweiß, Champagner, Eierschale, kaltes Weiß, Lilienweiß, Schneeweiß. Allein diese sieben Weißtöne fallen mir schon ein, ohne intensiv darüber nachzudenken. Allerdings gilt das doch für fast jede Farbe – nur haben wir für die nicht so viele unterschiedliche Begriffe. Also landläufig. Ich meine Ladys – einen Lippenstift im perfekten Rotton zu finde gestaltet sich ähnlich schwierig. Gerade, wenn man festgelegt ist bei warm oder kalt. Und bei Blau. Schon mal versucht, zwei verschiedene Denims miteinander zu kombinieren. Das kann mitunter auch zu Herausforderung werden. Zumindest, wenn man die Teile nicht zusammen gekauft hat. Aber natürlich spielt die Stoffbeschaffenheit auch ne Rolle.
Welche Nuancen harmonieren?
Doch auch das gilt eigentlich für jeden Komplettlook, bei dem man die gleiche Farbe oder eben Nichtfarbe miteinander kombiniert. Ist die weiße Hose zum Beispiel schon im Schrank und man möchte gerne einen weißen Blazer dazu kaufen, gleicht die Suche der nach der Nadel im Heuhaufen. Also das ist zumindest meine Erfahrung. Aber selbst wenn man ein Ensemble zusammen gekauft hat, figürliche Veränderungen machen manchmal eine, ähem Nachbesserung erforderlich. Die Erfahrung habe ich schon des öfteren mit Hosen gemacht. So zum Beispiel auch mit der weißen schmalen Hosen – die ich tatsächlich zusammen mit der Weste gekauft habe. Aber eineinhalb Jahre Pandemie haben möglicherweise meine Hosen eingehen lassen. Anders kann ich mir den knackigen Sitz kaum erklären. 🙂 Aber ich möchte nicht vom Thema ablenken, sondern viel mehr eine Lanze auch für unterschiedliche Nuancen bei den Farben brechen. Das geht auch bei Weiß erstaunlich gut
Weiß – welcher Unterschied ist okay?
Die Weißtöne bei diesen Looks sind nämlich durchaus alle unterschiedlich und das müssen sie auch sein, weil das den Look irgendwie interessant macht, finde ich. Außerdem sieht es dann nicht so nach medizinischem Personal aus. Wichtig ist allerdings, dass alle Weißtöne entweder kalt oder warm sind. Der auffälligste Unterschied besteht sicherlich zwischen dem klaren Weiß vom Shirt und der etwas mehr ins Cremeweiß gehenden weiten Hosen. Das Weiß der schmalen Hose ist auch eher in Richtung reinweiß und klar, genau wie das der Weste. Würde man es ganz genau analysieren, käme wahrscheinlich raus, dass alles ganz unterschiedliche Weißtöne sind. Aber hey – das menschliche Auge kann viel, aber wer ab vierzig eine Gleitsichtbrille braucht, wird diesen Unterschied kaum wahrnehmen. 🙂 Aber ich bin natürlich offen für Besserwisser, äh Besserseher.
Lange Weste bei langem Oberkörper – geht das?
Bei diesen Outfits ist für mich übrigens wichtig, dass man meine Taille sieht. Bei dem Look mit der weiten Hose ist es auch super, dass der Bund so weit oben ist. Im Vergleich zum Sonntagslook kann man super erkennen welche „optischen“ Auswirkungen mein langer Oberkörper bei der Kombination hat. Mit der kurzen Weste wirken meine Beine wesentlich länger, als bei der Kombination heute. So sieht man toll, welchen Einfluss, die Proportionen auf das jeweilige Outfit haben. Und damit meine ich jetzt nicht, dass man die unbedingt jedes Mal berücksichtigen muss – aber es spielt manchmal eine Rolle, ob man sich selbst in einer Kombination einfach toll fühlt oder eben so na ja. In meinem Leben kommt definitiv beides vor. Und bei Euch? Habt einen feinen Donnerstag – ich muss noch zwei Tage arbeiten, dann habe ich Urlaub. Da freue ich mich schon sehr darauf.
Auf der Seite der Elle findet Ihr gleich 3 Stylingregeln für einen Komplettlook in Weiß. Und die GQ erzählt den Herren wie es geht.
Details zu den Outfits:
- Mit weiter Hose:
- Weste: Oui – als ich sie vor einigen Jahren gekauft habe, war ich einfach verzweifelt auf der Suche nach einer weißen Weste.
- Hose: Mango – ist aus dem letzten Jahr und ich trage sie wirklich gerne – geht aber nur an trockenen Tagen.
- Schuhe: ??? – habe ich mal in Italien gekauft – vor ein paar Jahren
- Tasche: JOOP – ist auch schon echt alt.
- Mit schmaler Hose:
- Hose: Oui – wie bereits im Text erwähnt, die beiden Teile habe ich zusammen gekauft.
- Schuhe: Heine
- Sonnenbrille und Shirt: H&M
2 Comments
Hasi
Weiß untereinander zu kombinieren ist echt nicht immer leicht. Manche weiße Kleidungsstücke verfärben sich zudem mit der Zeit auch noch ins Gelbliche – da genügt offenbar alleine das Tageslicht beim Tragen, habe ich den Eindruck. Mal ganz davon abgesehen, dass ich es zudem immer wieder schaffe, dass weiße Textilien nach ein paar Tragetagen nicht mehr entfernbare Flecken oder Verfärbungen bekommen. Gut, dass ich nicht in einer Praxis arbeite… Du siehst auf alle Fälle auf den Bildern definitiv nicht nach medinischem Personal aus, sondern so richtig nach Mittelmeer. Welches Outfit ist denn hier mein Favorit? Ich würde mal die Variant mit der schönen weiten Hose nennen :-).
In diesem Sinne noch einen schönen Sommernachmittag!
LG
Hasi
Nicole Kirchdorfer
Da schließe ich mich Hasi ganz und gar an. Die Weiten und Meer! Mehr weiß ?