Der Valentinstag steht vor der Tür, und wie jedes Jahr erhebt sich die gleiche Diskussion: Braucht es diesen Tag wirklich? Die einen zelebrieren ihn mit Herzchen, Kerzen und einem romantischen Dinner, die anderen schnauben verächtlich und rufen: „Kommerz!“. Und dann gibt es noch diejenigen, die zwar beteuern, sie bräuchten ihn nicht, sich aber dennoch über eine kleine Aufmerksamkeit freuen – unabhängig vom Datum. Aber Hand aufs Herz: Wer sagt eigentlich, dass man immer auf andere warten muss? Schenken ist schön und natürlich auch. Und wenn es dann niemand anderes tut – warum nicht einfach mal selbst aktiv werden? Schließlich kann man sich selbst am besten „überraschen“. Und ich persönlich nehme Geschenke jederzeit gern entgegen – Anlass hin oder her. Kleiner Scherz natürlich. Oder etwa nicht? 😉
Liebe ist doch selbstverständlich – oder?
Denn eigentlich sollte es doch selbstverständlich sein, dass man sich liebt und das auch zeigt. Genauso selbstverständlich wie die Liebe zu den Eltern. Und trotzdem gibt es Mutter- und Vatertag. Das lässt nur einen Schluss zu: Die Menschheit braucht feste Erinnerungen daran, die Liebsten wertzuschätzen. Offenbar funktioniert das mit der ständigen Wertschätzung in Dauerschleife eher so mittel. Wahrscheinlich, weil wir alle im Alltag feststecken, zwischen Job, Verpflichtungen und der Frage, was es heute eigentlich zu essen gibt. In diesem Sinne ist es doch schön, wenn man sich wenigstens an einem bestimmten Tag bewusst Zeit füreinander nimmt – sei es durch ein gemeinsames Essen oder eine kleine Überraschung. Und wenn es eben doch nur der Blumenstrauß ist, den man in letzter Sekunde im Supermarkt mitnimmt, weil man mal wieder nicht rechtzeitig dran gedacht hat. Aber bitte versteht mich nicht falsch, denn diese ganze zwischenmenschliche Zuneigungsgeschichte hat für mich wenig bis gar nichts mit materiellen Zuwendungen zu tun. Ehrlicherweise fände ich Geschenke vom Arbeitgeber sehr viel wichtiger – da sich hier die selbstlose Liebe ja meist in Grenzen hält. Unglücklicherweise hält hier das Finanzamt die Hand auf, zumindest, sofern der Betrag eine gewisse Summe übersteigt.
Der Mythos des anlasslosen Geschenks
Natürlich wäre es noch viel schöner, wenn man sich zwischendurch einfach so mal etwas schenkt. Eine kleine Aufmerksamkeit, die zeigt: „Ich habe an dich gedacht, weil ich wollte, nicht weil ein Kalenderblatt es mir diktiert hat.“ Klingt herrlich romantisch, oder? Leider ist die Realität eine andere. Denn meistens frisst der Alltag diese netten Ideen einfach auf. Die Zeit zwischen Terminen, Meetings, Einkäufen und „Oh Mist, ich muss noch tanken!“ lässt kaum Platz für spontane Gesten. Und seien wir ehrlich: Wer bekommt denn wirklich an einem stinknormalen Mittwoch im Januar einfach so eine Chanel-Tasche geschenkt? Ach ja, manche Influencer’innen. Denn in den sozialen Medien scheint das eher die Normalität zu sein. Dort existieren anlasslose Geschenke erstaunlich häufig. „Schaut mal, mein/e Partner*in hat mir einfach so ein Armband von Cartier oder Tiffany oder, oder geschenkt!“ Sicher. Einfach so. Natürlich. Wobei ich absolut der Meinung bin: Einfach-so-Geschenke sind die tollsten.
Einfach sooooo Geschenke sind die tollsten
Gönn dir was – Mode macht schließlich glücklich
Apropos Geschenke: Wer sagt eigentlich, dass man immer auf andere warten muss? Wenn wir ehrlich sind, wissen wir doch am besten, was wir uns wünschen. Also warum nicht einfach mal selbst zur Chanel-Tasche greifen. 😉 Oder realistisch betrachtet, zu dem guten Kaffee, der immer zu teuer erscheint, oder den Schuhen, um die man schon eine Weile rum scharwenzelt oder der Duft, der eigentlich zu teuer ist? Vielleicht ist der Valentinstag nämlich genau dafür da. Sich selbst etwas zu schenken, hat eine gewisse Magie. Und bei mir sind das oft Outfit-Wünsche: Wie diese Hose in Burgunder, die ich mir vergangenen Herbst geschenkt hatte. Oder die Kette mit der Gravur „Me“ und einem Herzsymbol, die mir gerade soooo gut gefällt. On top erinnert sie mich daran, dass Selbstliebe wichtig ist. Da gibt es kein enttäuschtes „Oh, das ist aber, äh originell“ und kein innerliches Augenrollen, wenn es zum dritten Mal in Folge eine Duftkerze ist. Ganz nebenbei: Wer sich selbst regelmäßig etwas Gutes tut, erwartet vielleicht auch weniger von anderen. Und reduziert so ganz nebenbei die Gefahr, am Valentinstag enttäuscht über einen Discounter-Blumenstrauß zu sein.
Was spricht dagegen, sich selbst zu beschenken?
Qualität statt Pflichtprogramm
Jetzt aber mal ernsthaft: Es geht ja gar nicht darum, ob man schenkt oder nicht, sondern wie und warum. Ein Geschenk hat dann Wert, wenn es aus ehrlicher Zuneigung kommt und nicht aus dem Pflichtgefühl heraus, weil es „halt dazugehört“. Und nein, es muss nicht teuer sein. Ein handgeschriebener Brief, eine kleine Geste oder gemeinsame Zeit kann viel wertvoller sein, als das teure Schmuckstück. Zuhören zum Beispiel, klingt so selbstverständlich und ich ertappe mich manchmal selbst dabei, dass ich in einem Gespräch nicht richtig bei der Sache war.
Richtig zuhören – ist auch ein Geschenk.
Valentinstag – mitmachen oder ignorieren?
Letztendlich bleibt die Frage, was man daraus macht. Wer Lust hat, den Valentinstag zu feiern, soll das tun – mit Schokolade, Blumen oder einem romantischen Abendessen. Wer darauf verzichten möchte, hat genauso recht. Vielleicht wäre es aber eine Idee, sich nicht nur am 14. Februar, sondern auch mal mitten im Jahr bewusst Zeit für den anderen zu nehmen. Ganz ohne Anlass. Und ohne Social-Media-Beweisfoto. Oder, noch besser: sich selbst mal wieder eine kleine Freude machen. Denn egal, ob Valentinstag, Mittwoch oder einfach nur einer dieser Montage – ein kleines Geschenk an sich selbst schadet nie. In diesem Sinne: Feiert, wenn ihr möchtet, oder lasst es bleiben. Aber vergesst nicht – ein bisschen Wertschätzung schadet nie. Und wenn es nur ein Schokoriegel ist, den ihr euch gönnt (oder teilt). Einfach so. Habt einen tollen Sonntag, liebste Leserschaft und danke für Euren Besuch.
Hier habe ich schon mal einen schlauen Beitrag über den Valentinstag geschrieben.
Details vom Outfit
- Hose: Dorothee Schumacher – gibt es zum Beispiel bei Engelhorn (Affiliatelink) – aktuell in drei Farben. Das Grün finde ich sensationell.
- Jacke: ich liebe Kurzjacken und habe meine bei Karin von Stilvoll Köln auf Insta entdeckt. Schaut euch dort die tägliche Story an.
- Schuhe: Converse – neben ungefähr drölfzig anderen Sneakermarken, gehören Chucks zu meinen Lieblingen. Die habe ich schon ewig – sind aus Filz und gefüttert und dementsprechend warm – aber nix für nasses Wetter. Passend zum Valentinstag gibt es gerade dieses Modell (Affiliatelink). Das eignet sich auch hervorragend, um es sich selbst zu schenken.
- Shirt: weekday – findet ihr hier (affiliatelink) und zum Thema weißes T-Shirt, ließe sich mal ein ganz eigener Blogpost verfassen.
Aktuelle
folge von Durchbruch
Der Podcast für Frauen ab vierzig
In unserer aktuellen Podcastfolge unterhalten Cla und ich mich über das Thema Freundschaft. Ob die in unserem Alter eher was für die Ewigkeit ist oder nicht. Und wenn langjährige Freundschaften auseinandergehen – woran kann das liegen? Hört rein, wir freuen uns über eure Lauscher.
Liebste Conny,
lieben herzlichen Dank für Ihren sehr frischen, warmherzigen impulsgebenden Beitrag.
Liebe isst gerne……Liebe geht auf DICH zu……Liebe verwöhnt ohne Rechnung…..Liebe schützt Dich vor Dir selbst……Liebe bewegt + bebt………..Liebe = ewig ein großes Geheimnis………..
Das größte Geschenk ist das, von dem Du nichts weiß, außer dass es Dir ganz große Freude bereiten wird………..
Dann lassen wir uns beide mal überraschen…….
Herzlichste & liebste Grüße
Ihr Gert