Fangen wir mit einer Frage an: Bist du Team „Ich liebe sie“ oder „OMG, wie kann man nur“? Denn eins steht fest: UGGs polarisieren. Ähnlich wie Ananas auf Pizza – nur flauschiger. Ich gebe zu, auch ich war lange Zeit skeptisch. Irgendwie klobig, irgendwie unförmig, und dann noch das schmerzhafte Wissen, dass die meisten Modelle auf Schneematsch genauso gut klarkommen wie High Heels. Und trotzdem gehören sie preislich eher in die Kategorie „Louboutins unter den Fellboots“. In meiner Welt waren hässliche Schuhe in jedem Fall auch gut für den Fuß – aber nicht mal damit können diese Winterlatschen dienen. Kurzum: Ich konnte mir lange Zeit nicht vorstellen, UGGs zu tragen.


Ein Rückblick: Von den Stränden Australiens in die Welt
Die Geschichte der UGGs beginnt in Down Under – und zwar nicht auf Laufstegen, sondern an den Stränden. Surfer haben in den 60ern diese flauschigen Lammfellstiefel getragen, um ihre Füße nach kalten Wellen wieder aufzuwärmen. Praktisch, bequem und irgendwie charmant auf eine „Mir-doch-egal-wie-ich-aussehe“-Art. Die Marke selbst wurde 1978 von einem australischen Surfer in Kalifornien gegründet, aber so richtig berühmt wurden die Schuhe erst in den 2000ern. Danke, Hollywood! Man konnte keine Promi-Bilder in Magazinen durchblättern, ohne dass irgendwo jemand in UGGs aus dem Coffee-Shop stolperte. Und der Rest? Geschichte. Heute gibt es UGGs in allen erdenklichen Varianten – von den klassischen flachen Modellen bis hin zu Plattform-Sohlen, die uns ein paar Zentimeter größer machen, ohne dabei auf flauschigen Komfort zu verzichten. Außerdem wurden die Modelle stetig weiterentwickelt: Mittlerweile gibt es Varianten, die tatsächlich outdoortauglich sind. Und: Diese Schuhe wurden mindestens so oft kopiert wie Birkenstocks. Ich persönlich habe allerdings noch nie ein Plagiat entdeckt, das dem Original auch nur ansatzweise das Wasser reichen könnte – weder in Sachen Komfort noch Style.
Meine persönliche UGG-Mania
Ich erinnere mich noch genau: Bis 2013 kamen die Fozzy-Bear-Schuhe in meinem Schrank nicht vor. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich irgendwann selbst in diesen Schuhen durch die Gegend schlurfen würde – ich hätte es nicht geglaubt. Und doch hat es mich erwischt. Der Wendepunkt? Ganz klar: die Entdeckung, dass diese Schuhe barfuß eine wahre Offenbarung sind. Es gibt nichts Gemütlicheres. UGGs sind wie eine gute Freundin – egal, ob du geschniegelt und gebügelt bist oder gerade im Schlabberlook eine durchwachsene Woche hinter dir hast: Sie sind einfach da, zuverlässig und wohltuend, ohne viel Aufhebens zu machen. Und jetzt, gibt es seit einiger Zeit ja auch noch UGGs mit Plateausohlen. Für jemanden wie mich, die gerne zu lange und weite Hosen trägt, ist das eine große Freude. Nehmen wir meinen heutigen Look: Meine Cordhose, die eigentlich zum Schneider müsste, wird dank der Plateau-UGGs einfach zum „Ich-trage-das-jetzt-so-und-nenn-es-lässig“-Look. Problem gelöst.
UGGs sind wie eine gute Freundin
Der Watschelgang deluxe
Hand aufs Herz: Einen schönen Gang legt man in UGGs ohnehin selten hin. Diese Schuhe wurden eindeutig nicht für graziles Schreiten designt – das ist aber auch nicht ihr Anspruch. Mit den Plateau-UGGs wird das Ganze allerdings auf ein neues Level gehoben. Der zusätzliche Zentimeter Höhe sorgt zwar dafür, dass lange Hosen besser sitzen, aber das Laufen fühlt sich an, als würde man auf kleinen Schaumpolstern balancieren. Schnell von A nach B zu kommen? Vergiss es. Wer mit diesen Stiefeln zur S-Bahn sprinten möchte, riskiert nicht nur Seitenstechen, sondern auch akrobatische Verrenkungen. Aber mal ehrlich: Wen kümmert’s? Hauptsache, es ist bequem und warm. Ein bisschen Entschleunigung hat schließlich noch niemandem geschadet – vor allem, weil es ja sonst immer überall hektisch zugeht. Aber ehrlicherweise kann ich mir UGGs, egal ob mit Plateau oder nicht, auch wirklich nicht in einem Business-Kontext vorstellen.
UGGs im Business-Kontext?
Dafür fehlt mir die Fantasie.
Die Hassliebe bleibt
Natürlich gibt es immer noch Kritiker – und das ist völlig in Ordnung. Nicht jeder Schuh muss jedem gefallen. Doch neben der Frage des Geschmacks sollte auch das Thema Nachhaltigkeit und Tierwohl berücksichtigt werden. Gerade Letzteres war in der Vergangenheit ein häufiger Kritikpunkt am Unternehmen. 2024 hat UGG allerdings reagiert und eine pflanzliche Alternative auf den Markt gebracht – ein Schritt in die richtige Richtung. „Neumel“ heißt die und diese bestehen aus Veloursleder und Wolle. Es wäre natürlich großartig, wenn diese Entwicklung noch schneller voranschreiten würde. Günstigere Alternativen, die oft aus Plastik gefertigt werden, als Lösung zu sehen, halte ich allerdings auch nicht für den richtigen Weg. Ganz zu schweigen davon, dass hier oft Plagiate geschaffen werden – und ob man das unterstützen sollte, ist fraglich. Aber bevor du die UGGs endgültig in die Kategorie „No-Go“ schiebst, denk an die Vorteile: Flauschig. Warm. Barfuß-tauglich. Und falls du dir Sorgen um deine Fußgesundheit machst – ja, die klassischen UGGs bieten wenig bis gar keine Unterstützung. Aber ehrlich gesagt: Wann haben modische Schuhe jemals die Gesundheit unserer Füße in den Vordergrund gestellt? Selbst bei Birkenstocks gibt es hier Stimmen, die das Gegenteil behaupten.
Schuhmode und Fußgesundheit
gehen selten Hand in Hand.
UGGs: Zwischen Komfort und Kontroversen
Am Ende bleibt die Entscheidung natürlich bei dir. UGGs sind wie Marmite: Du liebst sie oder du hasst sie. Aber für mich gehören sie inzwischen zur Wintergarderobe, wie der Punsch zum Weihnachtsmarkt. Denn ganz ehrlich: Wenn schon frieren, dann wenigstens mit flauschig warmen Füßen, oder? Nur diese Plateauabsätze sind für meine Fußform eine echte Herausforderung – fast so herausfordernd wie Ananas auf einer Pizza für meine Geschmacksknospen. Aber hey, jede/r wie sie/er mag. Ich bin jedenfalls gespannt auf eure Meinung dazu und freue mich über eure Kommentare. Habt einen schönen Sonntag, liebste Leserschaft.
Details vom Outfit
- Hose & Mantel: Benetton – Cordhosen mag ich total gerne, speziell, wenn sie weit sind. Das ist für mich die perfekte Mischung. Im Shop ist beides nimmer verfügbar. Aber ich habe eine geniale Cordhose beim Breuninger gefunden. (Affiliatelink) – ebenfalls sehr cool im Bootcut-Schnitt finde ich diese Cordhose via Engelhorn (Affiliatelink)
- Pulli: Sessùn – ich finde ihn mega, weil ich das dunkle Braun so gerne mag. Im Shop ist er nur noch in L verfügbar
- UGGs: Neumel, findet man überall, wo es Schuhe gibt. Ich habe sie schon länger und damals das letzte Plateau-Paar ergattert. Die Variante Neumel kann auch so aussehen – via Breuninger (Affiliatelink)
Aktuelle
folge von Durchbruch
Der Podcast für Frauen ab vierzig
In unserer aktuellen Podcastfolge unterhalten Cla und ich mich über das Thema Freundschaft. Ob die in unserem Alter eher was für die Ewigkeit ist oder nicht. Und wenn langjährige Freundschaften auseinandergehen – woran kann das liegen? Hört rein, wir freuen uns über eure Lauscher.
Hallo Conny, ein wirklich launiger Beitrag und ich oute mich gleich, ich hasse sie, das heißt aber nicht, dass sie mir bei anderen nicht gefallen, sehen sie doch mega lässig aus, vor allen zu deiner geilen Cordhose. Und ich besitze tatsächlich auch ein Paar UGGs, aber die ziehe ich an, wenn ich unser Pony im Stall besuchen gehe. Da muss ich ja auch gestylt sein. Liebe Grüße und gute Woche, Sigi