conny doll lifestyle: Gleichnis am Sonntag - Troyer: perfekter Winterpullover
HerbstWinter-Outfit

Troyer: perfekter Winterpullover – Gleichnis am Sonntag

Eigentlich wollte ich heute erzählen, worüber ich mich diese Woche geärgert habe. Allerdings kamen dann noch so viele Ärgernisse hinzu, dass dafür ein Blogpost gar nicht ausreichen würde. Außerdem wollte ich hier einen Blog für die schönen Dinge im Leben haben. Doch wie wir alle wissen, hat auch die Schönheit ihre Schattenseiten. Und vergänglich ist sie ja angeblich auch. Ich habe jedenfalls das Gefühl 2013, das Jahr, in dem ich begonnen habe, diesen Blog zu schreiben, war definitiv eine schönere Zeit. Liegt sicherlich auch an Corona, doch ich habe das Gefühl, die Veränderung in der Gesellschaft war schon vorher spürbar. Die Pandemie fungiert aber sicher als Beschleuniger. Also dachte ich, ich schreibe mal ein Gleichnis. Eine Sache, die ich diese Woche erlebt habe und die in meinen Augen sinnbildlich für die Entwicklung in unserer Gesellschaft ist. Nur ein kleiner Moment, ein Augenblick – aber ich finde, der passt. Beim Look geht’s heute um den Troyer – der perfekte Winterpullover.

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  • conny doll lifestyle: Gleichnis am Sonntag, perfekter Winterpullover

Mir fehlen die Worte

Es fällt mir schwer, meine allgemeine Stimmung gerade in Worte zu fassen. Das ist absolut untypisch für mich, da ich wirklich zur Gattung der Labertaschen gehöre. Ich habe ja selbst dann den Mund auf, wenn andere landläufig der Meinung sind, es wäre angebracht, die Klappe zu halten. Nun ja – so bin ich halt. Schon mein Vater konstatierte in meiner Kindheit gebetsmühlenartig, ich soll doch zuerst mein Hirn einschalten, bevor ich meinen Mund aufmache. Tja – sorry Paps, in dieser Beziehung habe ich nichts dazugelernt. Insofern ist es wirklich erstaunlich, dass mir gerade die Worte fehlen. Ein bisschen was hat das damit zu tun, dass die Menschen für mich zu unberechenbaren Egoisten geworden sind, die zwar viel anprangern, ihr eigenes Verhalten allerdings für unfehlbar halten. Für mich ist die folgende Geschichte, ein Gleichnis und eine treffende Beschreibung für unsere Ellbogengesellschaft.

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Gleichnis zum Jetzt

Im Auto

Ich stand an der Ampel hinter einem anderen Wagen. Der grüne Pfeil erschien und das Auto vor mir setzte sich ziemlich zügig in Bewegung und fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf eine in 300 Metern entfernte, rote Ampel zu. Dieses Mal wollten wir beide links abbiegen und so stand ich wieder hinter dem gleichen Wagen. Es dauerte nicht lange, dann schaltete auch diese Ampel auf Grün. Es gab keinen Gegenverkehr, doch das Gefährt setzte sich nicht in Bewegung. So gar nicht. Okay, ich dachte, der- oder diejenige braucht halt einen Moment. Irgendwann sah ich dann doch auch Verkehr auf der Gegenfahrbahn auf uns zukommen, doch das Auto bewegte sich immer noch nicht von der Stelle. Also hab ich gehupt. Ich gebe es zu, ich gehöre nicht zu den geduldigsten Autofahrerinnen. 🙂 Jedenfalls setzte sich das Auto dann in Bewegung, das dauerte aber immer noch und so war zwischenzeitlich auch der Gegenverkehr so weit, dass aus dem Abbiegen erst Mal nichts wurde.

Recht haben

Denn dort wollte nun auch ein Auto mit Anhänger rechts abbiegen und hatte nun ja auch Vorfahrt. Der Fahrer bzw. die Fahrerin in dem Wagen vor mir, fand das aber wohl absolut unzutreffend und hupt dieses Auto an, was das Zeug hielt. Also nicht einmal kurz, sondern wild gestikulierend und hupend setzte das Auto zum links abbiegen an. Aber so ein Anhänger, es war ein Boot braucht halt ein bisschen, bis es um eine Ecke kommt. Und auf potenzielle Fußgänger oder Fahrradfahrer sollte man beim Rechtsabbiegen ja auch noch achten. Aber der Fahrerin bzw. dem Fahrer war das egal. Er oder sie hupte trotzdem wie verrückt. Vielleicht hätte sich das abbiegende Boot in Luft auflösen sollen. Ich weiß es nicht. Das Sahnehäubchen war dann im Übrigen, dass der Wagen nach circa fünf Metern erneut links auf den Parkplatz eines Schnellrestaurants abbiegen wollte.

Verhalten in unserer Gesellschaft

Und die Moral von der G’schicht? Tja, klar kann man sagen, der oder die im Wagen vor mir hatte einen schlechten Tag oder war halt einfach nicht bei der Sache. Wäre meine Woche nicht die gewesen, die sie war und wäre die Zeit nicht die, die sie ist, dann hätte ich das vielleicht auch so gesehen. So aber fand ich die ganze Situation sinnbildlich für die Absurdität unserer Zeit. Wenn ich selbst nicht losfahre, wenn eine Ampel auf Grün schaltet, dann ist alles was folgt irgendwie selbst verschuldet. Aber anstatt sich das vor Augen zu führen, hupt das fahrende Etwas einfach wild in der Gegend rum, um den recht habenden Verkehrsteilnehmer zu irgendetwas zu zwingen. Irgendwie ergab dieses Erlebnis am Freitagabend ein stimmiges Gesamtbild der Woche ab. Und diese völlig schwachsinnige Aktion ist für mich einfach sinnbildlich für das Verhalten in unserer Gesellschaft. Ich verhalte mich nicht korrekt und nötige dann aber meine Mitmenschen, mir ein Recht zu gewähren, das ich mir selbst vermasselt habe. Für mich passt dieses Gleichnis einfach perfekt zu unserer Zeit.

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Troyer der perfekte Winterpullover

Möglicherweise denkt Ihr Euch jetzt, ich habe zu tief ins Glühweinglas geschaut oder vielleicht das Ohr zu lange an die Klangschale gepresst. Aber beides ist mitnichten der Fall. Vielleicht liegt es am Antibiotikum. Das muss ich gerade einnehmen und die Ursache dafür ist auch einen eigenen Blogpost wert. Den schreibe ich noch – allerdings erst, wenn die Geschichte abgeschlossen ist. Was wahrscheinlich nie sein wird, denn es geht um meine Zähne. 🙂 Grmpf – auch kein schönes Thema. Aber der Troyer, der ist ein schönes Thema und es ist in der Tat in acht Jahren das erste Mal, dass ich einen solchen Pullover zeige. Crazy but true, das ist der erste Pullover dieser Art in meinem Kleiderschrank. Und es ist mir unverständlich, dass ich bisher noch keinen hatte. Der große Kragen, der sich zur Not auch zum hohen Turtleneck aufstellen lässt und damit einen Schal ersetzt, ist einfach genial. Kein Wunder, dass das Teil so praktisch ist, schließlich ist ein Troyer als Seemannspullover bekannt. Dann aber meist in Dunkelblau. Doch ich finde, er sieht auch in diesem hellen Beige absolut gut aus. Und jetzt seid Ihr dran, egal zu welchem Thema. Troyer oder Gleichnis? Eure Meinung interessiert mich immer. Habt einen entspannten Sonntag – Labertasche Ende.


Details zum Outfit

Pullover

Der Troyer ist aus 100% Wolle und stammt vom H&M.

Hose

Dieses wunderbare Beinkleid habe ich bei Karin von Stilvoll Köln entdeckt und ich kann gerade gar nicht glauben, dass ich es Euch noch nicht gezeigt habe. Die Hose ist an Bequemlichkeit kaum zu überbieten. Sieht dabei aber aus wie eine 1a Businesshose. Bei Karin könnt ihr super über Instagram einkaufen. Das schönste daran: Schon beim zweiten Einkauf, kennt sie die Größe. Mir passt immer alles, was sie mir schickt.

Boots

Die Chunkyboots habe ich durch Claudia von Glam up your lifestyle bei &other stories gefunden.

Jacke

Massimo Dutti – die perfekte Winterjacke. Hab sie im letzten Winter gekauft und teile sie mit meiner Tochter. Wobei das bedeutet – ich bin für die Reinigung zuständig und sie zieht sie an. Grmpf.

Ohrringe

Die haben quasi mich gefunden. Claudia hatte sie sich gekauft, aber sie mochte sie an sich dann nicht so gerne sehen und so kamen diese wunderschönen Ohrringe zu mir. Ich mag das Gebaumel.


6 Comments

  • Nicole

    Liebe Conny,
    I feel you. Ich blogge zwar noch nicht seit 2013, sehe aber einiges sehr wie du.
    Kreuzung zustellen ist auch so ein Thema. Bringt niemandem was, alle hupen sich an und keiner bewegt sich.

    Das ist an der Kasse so, bei Fahrradfahrern, im Supermarkt, Wochenmarkt, Maske tragen….

    Nur die Klappe halte ich immer öfter, nach dem ich schmerzlich lesen musste, was passieren kann, wenn man etwas sagt.

    Aber bitte: Wir hören nicht auf mit dem Anstand, nur weil andere das tun. Denn dann wid es schlimm.
    Also bleib wie du bist, ob im schönen Troyer oder Schlafanzug. I mogs.

    Liebste Grüße
    Nicole

  • Nicole Kirchdorfer

    Witzig…am Ende war das ganze hier in Düsseldorf, in meiner Straße, denn ich hab mich gestern arg gewundert, dass einige Autofahrer schwer am hupen waren, ohne, dass ich (als Fußgänger) einen erkennbaren Grund gesehen hätte.
    Mir scheint eine sehr gereizte Stimmung in der Luft zu liegen und ich gebe zu, ich selbst bin auch bis zu einem gewissen Grad gereizt. Über mangelnde Vernunft und Solidarität. Aber ich hupe nicht. Ich schreie im Auto ?
    Schönen 2. Advent trotzdem.
    PS: cooles Outfit!
    LG Nicole

  • alcessa

    Super Outfit!

    Bei solchen … zwischenmenschlichen Ereignissen stelle ich mir häufig Fragen und gucke dann, ob ich eine Vorstellung von Antworten habe, ob diese plausible Erklärungen sein könnten oder vorwiegend etwas über mich aussagen (anstatt halbwegs richtig die Gegebenheit selbst zu erklären).

    So habe ich vor Jahren gelesen, die Menschen änderten sich, als sie sich niederließen und plötzlich unter anderen Menschen in Siedlungen ihr Leben verbrachten. Nun muss der Mensch bekanntlich wie jedes andere Lebewesen auch Feinde verstehen und überleben können, aber ich frage mich, ob wir inzwischen nicht dazu neigen, uns absolut zu sehr mit unserem Status und mit anderen Menschen zu beschäftigen und absolut zu viele Statusängste zu hegen, mit denen wir unsere Lebenszeit vertrödeln und Mitmenschen quälen. Und die uns zurück.

    Und dann ist man im Auto, wird auf einen Fehler hingewiesen und muss sofort andere terrorisieren, weil man Statusangst hat und auch sich selbst vor dem eigenen inneren Kritiker (= verinnerlichte Kritisierer von da draußen mit stark ausgeprägtem Eigenleben) verteidigen muss. Angriff = beste Verteidigung, weiß ja jede *augenroll*

    Die andere Frage ist, ob wir trotz der lebenszeitverschwendenden Beschäftigung mit sich selbst nicht zu wenig denken. Also ob wir gründlich und effizient genug sind beim Sich-selbst-kennenlernen, aka Erwachsenwerden. Seit wir im globalen Dorf leben, kann ja jeder per Mausklick Menschen finden, die genauso reagieren (würden) wie man selbst, sich gleich bestätigt fühlen und es dabei bewenden lassen. Sich selbst gründlich zu hinterfragen, daraus zu lernen und sich zu entwickeln? Nicht nötig, die große Masse tut es ja auch nicht (und damit auffallen ist bestimmt nicht gut).

    So hupt man einfach alles zu Boden, was bis drei nicht auf der Straßenlaterne war und dann ist der Tag gerettet. Wieder mal.

  • Hasi

    Hallo, liebe Conny!

    Manchmal denke ich wirklich etwas wehmütig an die Zeit vor etwa 15 Jahren zurück – 2006, Sommermärchen, ein Land im freudestrahlenden, anscheinend weltoffenen Harmonierausch. Und auch 2013 war das gesellschaftliche Klima noch deutlich weniger “eingewölkt” als heute. Ich mag es mir mittlerweile gar nicht ausmalen, wie es wohl in 30, 40 Jahren sein wird – unsere Probleme werden ja nicht weniger und Einige meinen halt, durch lautes Verhalten, Aggressivität bis hin zu Schlimmeren ihre Meinung und ihren Kopf durchsetzen zu können. Schuld haben zudem immer die anderen, wahlweise Polititker, Nachbarn, Mitbürger, die sich regelkonformer verhalten oder wer halt auch immer gerade den Fehler macht, ihnen in die Quere zu kommen. Was mich allerdings wieder etwas beruhigt: Die meisten Menschen sind zum Glück eben nicht so, verhalten sich auch relativ vernünftig, sind freundlich, höflich und umgänglich. Also, solange solche Menschen wie in Deiner unangenehmen Straßenbegegnung immer noch aus dem Geschehen rausstechen und nicht die Regel sind, habe ich ja doch noch einen guten Hoffnungsschimmer für uns alle :-).

    Liebe Grüße und noch einen angenehmen Nachmittag!
    Hasi

  • EvelinWakri

    Also liebe Conny,
    Laut Umfragen ist Wien die unfreundlichste Stadt der Welt mit guter Lebensqualität… solche Situationen sind in Wien Alltag seid eh und je. Doch hat sich die Solidarität und das Miteinander leider auch zum Negativen geändert. Da waren wir früher Top, wenn es darum ging Rücksicht auf einander zu nehmen, Akzeptanz und nicht nur auf sich zu schauen.
    Ich schaue jetzt mal auf Deinen Look und bin in den Troyer verliebt und vom Look begeistert.
    Gemütlichen Sonntagabend
    Liebe Grüße
    Evelin

  • Burgmüller Susanne

    Tja,liebe Conny
    Bin zwar in Wien zu Hause aber das erlebt man sehr oft auch bei uns…
    Wenn wir so weitermachen steht unsere Welt nicht mehr lange?
    Finde übrigens das Outfit toll …nur bei der Jacke würde ich leider verschwinden mit meinen 1m 56 ?!Ganz liebe Grüße ?Susanne