Teilzeit-Klimaschutz #fridayforfuture – Tanzschuhe getestet
Heute mache ich mich mit einem Schlag unbeliebt – bei einer Masse von Menschen. Aber das gehört wohl dazu, wenn man eine andere Meinung hat, als der Rest. Mein Thema heute: #fridayforfuture Eigentlich eine großartige Sache… Eine mega Sache. Hallo… es geht um Klimaschutz… wer kann denn da etwas dagegen haben. Ich nicht, wirklich nicht! Allerdings komm ich mit dem Hype um Greta nicht so ganz klar… Nein, ich bin natürlich der Meinung, Menschen, wie Greta sind total wichtig und die Welt braucht mehr Gretas – männlich und weiblich und nicht nur bei der jüngeren Generation. Allerdings ist der Klimaschutz nicht nur freitags von 8 -13 Uhr ein Thema. Mein Look für den Abend in schwarz-rot und ich trage Tanzschuhe.
Jaaaa, jaaaaaaa –ich weiß, es geht gar nicht so sehr um diese Freitage, sondern ums große Ganze. Irgendwie weiß ich das. Allerdings bin ich auch Mutter zweier Kinder… Also von Kids dieser Generation, die sich jetzt ganz groß #fridayforfuture auf die Ökoweste schreibt. Äh – Moment… eine Ökoweste haben die ja gar nicht. Die Kids von heute tragen nämlich Gucci, bzw. wollen gerne Gucci tragen. Gucci ist nämlich die Marke, die in jedem zweiten Song der derzeit so beliebten Deutsch-Rap-Youtuber besungen wird. Außerdem noch irgendein Black-Dingenskirchen und Balenciaga. Und ja, ich weiß schon… Pauschalaussagen sind doof und sind gerade in diesem Fall nicht wirklich angebracht.
Klimaschutz seit der Grundschule
Aber wir und speziell unsere Kinder sind ja nicht vor ein paar Wochen vom Paradies auf die Erde gefallen. Klimaschutz und vieles, was damit zusammenhängt, wird den Kindern erzählt, seit sie eine Grundschule besucht haben. Über die Luft, das Wasser, den Müll… Im Heimat und Sachkunde Unterricht wurde alles wunderbar erklärt und gelehrt. Gerne immer mit dem netten Hinweis, dass die Kinder doch darauf achten sollen, dass ihre Eltern das Auto öfter stehen lassen. Komischerweise war der Lehrerinnen und Lehrerparkplatz auch gut gefüllt. Und soweit ich mich erinnere, standen da keine Fahrräder. Ojeee, jetzt bin ich auch noch zynisch.
Teilzeitklimaschutz
Und sorry, ich schweife ab. Mir ist es jedenfalls ein Rätsel, warum erst Greta kommen musste, bevor die Kinder weltweit merken, dass Klimaschutz ein Thema ist, dass uns alle betrifft. Doch haben sie das eigentlich wirklich? Denn ich habe keine Ahnung, ob Ihr auch Kinder in dem Alter habt. Seid Ihr schon mal an Schulen gewesen? Speziell an einer weiterführenden? Also, an denen Kids ab der 5. Klasse unterrichtet werden. Also ich schon und ich bin mir nicht sicher, ob Klimaschutz da das erste ist, was mir einfällt. Oder beginnt das Engagement erst nach 8 Uhr? Weil vorher muss das gute Kind ja noch zur Schule gebracht werden. Im Auto… nicht mit dem Elektro-Roller. Wobei ich auch zur elektro Mobilität eine spezielle Meinung habe und da gibt es auch einen Blogpost darüber.
#fridayforfuture ein Schulthema
Und endet das Klimabewusstsein um 13 Uhr wieder? Denn vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit erst nach Schulschluss auf die Straße zu gehen und möglicherweise könnte man dann eine Vereinbarung mit der Lehrerschaft treffen, dass sie für diesen bestimmten Wochentag die Hausaufgaben mal unter den Tisch fallen lassen. Denn letztlich geht #fridayforfuture ja an den Schulen raus. Den Bildungsstätten, die sich eh schon häufig mit all den anstehenden Problemen rumschlagen müssen… Bei den Geschichten, die mir meine Kinder da so erzählen… Ich möchte keine Lehrerin sein – wirklich nicht. Mal ganz davon abgesehen, wäre ich für diesen Job gänzlich ungeeignet. Und pardon, ich finde auch ein paar der Lehrerinnen und Lehrer meiner Kinder haben die falsche Berufswahl getroffen. Aber darum geht es ja nicht…
Ich versage als Vorbild
Schade ist, dass #fridayforfuture auch wirklich wörtlich zu nehmen ist. Genaugenommen müsste der Hashtag #fridayforfuturfrom8amto1pm lauten. Und ja, Klimaschutz hat auf alle Fälle auch damit zu tun, wie Eltern es vorleben. Die Eltern von Greta Thunberg haben da wohl Einiges richtig gemacht. Und ich muss zugeben, ich versage täglich aufs Neue. Meine Kinder wissen zwar, dass wir Altpapier sammeln, aber der Korb dafür steht im Keller… da ist manchmal der Weg einfach zu weit. Und der normale Hausmüll bequemer zu erreichen. Oder Biomüll… und wie ist das mit dem Verzehr von Fleisch? Warum hat der was mit dem Klimaschutz zu tun? Vielleicht wäre es besser, die Kinder würden im Unterricht aufpassen und zuerst vor der eigenen Türe kehren, um dann „sozial verträgliche“ Forderungen zu stellen. Im Übrigens bin ich der Meinung, dass die meisten Influencer, die Vorbilder vieler Kids mit Klimaschutz nicht wirklich viel am Hut haben.
#fridayforfuture geht auch Sonntags
Ist mir klar, dass ich die Kurve zum Look heute nicht mehr bekomme. Eventuell über mein Dasein als schlechtes Vorbild. Denn neben Fastfashion, sind Schuhe und deren Produktion ein mindestens ebenso großes Problem – nur hört man viel weniger darüber… Im Sinne von #fridayforfuture hätte ich auf jeden Fall an den Tanzschuhen vorbeigehen sollen. Allerdings ist bei diesen hohen Pumps der Name wirklich Programm. Sie heißen Tanzschuhe und ich habe das bei meinem Besuch der goldenen Kamera wirklich lange getestet. Ich muss sagen es stimmt. Nur ab 5 Uhr früh, war es dann auch gut mit hohen Hacken… Tanzschuhe hin oder her… Und nun, was sagt Ihr zu meiner Sunday for Future Meinung? Das interessiert mich wirklich arg… und ich freue mich über Eure Kommentare. Einen entspannten Sonntag wünsche ich Euch <3
Hose: Mavi – bei Jades24 findet Ihr Restgrößen einer Paige-Jeans mit Volants am Beinabschluss im SALE (Affiliatelink).
Bluse: … via Sego-Store – bitte nicht vergessen: Am 11. Mai würde ich Euch gerne dort treffen. Die Bluse habe ich selbst bezahlt.
Schuhe: ??? – habe sie online nimmer gefunden.
Tasche: Brasi&Brasi – eine große Reisetasche von Brasi&Brasi ist derzeit bei Otto im Sale (Affiliatelink)
Jacke: WENZ – die Jacke stammt aus einer Kooperation und derzeit gibt es bei WENZ eine coole Lederjacke in Blau (Affiliatelink).
6 Comments
Susi
Oh, da bewegst du dich heute aber auf sehr dünnem Eis, liebe Conny! Was sehr passend ist, wegen dünnem Eis in der Arktis…! Da sind wir schon beim Klimaschutz! Ich finde es generell gut das unsere Jugend ihren Hintern hochbringt und für etwas auf die Strasse geht! Klar könnte es auch an jedem beliebigen Wochentag und nach Schulschluss sein, aber hätte die Aktion dann solch eine Medienpräsenz und Aufsehen bekommen? Wenn Gewerkschaften zum Streik aufrufen dann tun sie dies auch meist während der Arbeitszeit und die Unterrichtszeit ist nun mal die Arbeitszeit unserer Kinder ! Ich fände es gut, wenn mehr Lehrer sich es trauen würden mit ihren Schülern dorthin zu gehen, als Unterrichtsgang quasi! Weil wo kann man echte Demokratie anschaulicher lernen, als direkt vor Ort! Und sollte die ganze #Fridayforfuture Aktion etwas bewirken, dann haben unsere Kinder schon mal etwas gelernt… Wenn ich mich für etwas wirklich angagieren will, muss ich meinen Hintern hochbringen und etwas dafür tun und nicht nur rum motzen.
So jetzt muss ich aber aufhören, sonst mach ich noch deiner Sonntagspredigt Konkurrenz 😉
Drück dich
Bärbel
Liebe Conny,
es ist mir ein Bedürfnis, Dir zuzustimmen. Jeder kleine Schritt hilft und wenn wir alle achtsamer sind und den Kindern zeigen, was möglich ist, dann kommen wir weiter. Vielleicht hat Gretas Aktionismus bei manchen Menschen etwas wachgerüttelt. Die Demos sehe ich auch kritisch. Ich empfehle den Schülern, sich vor Primark etc. zu positionieren ? Dort hätten sie viel aufzuklären!
Auf Dein Outfit blicke ich voller Bewunderung, besonders auf die ? Schule. Nicht nur wegen der niedrigen Türen.
Liebe Sonntagsgrüsse aus Wien
Bärbel
Annette
Huhu.. du sprichst aus..nein Schreibst was ich darüber denke und auch sage…warum während der Schulzeit demonstrieren..macht es doch am Sonntag und lasst euch bitte nicht noch hinfahren!!!
Ich bin auch total froh dass UNSERE Jugend wieder aufsteht und sowieso für den Klimaschutz..aber bitte nicht nur demonstrieren sondern auch was ändern im Kleinen..das Auto stehen lassen…oder den Roller..weniger Fleisch und und und..suuper Beitrag meine Liebe
EvelinWakri
Ach liebe Conny! Manchmal muss man sich, wie Susi oben so schön sagt, aufs dünne Eis begeben und unbeliebt mit seiner Meinung machen. Wir haben keine Kinder, aber versuchen dennoch Vorbild in Sachen Klimaschutz zu sein, soweit es uns möglich ist. Vorbild muss auch angenommen werden und wenn ich der Nachbarstochter erkläre, dass sie doch mal den Popo bewegen sollte und mit dem Rad oder der UBahn einkaufen zu fahren, da es wirklich fast alles in Wien erhält und sich nicht, die Klamotten von den ach so beliebten viel kritisierten Fashionstores zu bestellen, dann bekomme ich die hochgezogene Augenbraue zu sehen… Was sind meine Freundinnen und ich schon damals gegen Atomkraft und für den Umwelt und Klimaschutz auf die Straße gegangen und haben Nächte in den Auen von Wien verbracht um diese zu schützen. Ja Klimaschutz muss man vorleben damit er vielleicht mal ankommt, auch wenn es unbequem ist. Wir sind derzeit beim Überlegen und durchrechnen, ob wir aufs Auto verzichten und mit E-Leihautos günstiger und umweltschonender durch die Welt kutschieren sollten..
Einen wunderschönen Sonntag liebe Conny EvelinWakri
Hasi
Grundsätzlich verstehe ich es schon, dass sich die Jugend für ihre Zukunft auf die Hinterbeine stellt. Unsere hiesigen Schüler sind ja tatsächlich am Freitag Nachmittag zum Demonstrieren ausgerückt, das halte ich durchaus für bemerkenswert. Ich habe auch extra dort vorbeigeschaut – und es waren nicht nur eine Hand voll Jugendliche mit hochgehaltenen Schildern vor Ort. Und ich weiß jetzt auch nicht, ob gerade die jungen Leute, welche regelmäßig zum Schulstreik ausrücken, dann auch zu jenen gehören, die sich morgens mit dem SUV in die Schule karren lassen, dauernd neue Sachen verlangen und mindestens einmal im Jahr mit dem Flieger verreisen wollen. Ich kann nur sagen, dass es zumindest mir in meiner Umgebung immer mehr auffällt, wie viele Jugendliche sich sehr bewusst bis hin zu vegan ernähren, oft mit dem Rad unterwegs sind und sich auch materiell mit eher bescheidenen Verhältnissen zufrieden geben. Die Generation der Babyboomer hat sich ja ebenso wie meine Generation oftmals noch keine allzu großen Gedanken über die Umwelt gemacht. Gut, wir mussten auf dem Land auch schon in den 80igern Müll trennen, wir hatten damals bereits Bioreiniger im Schrank und auch Flugreisen waren für mich noch nie ein großes Thema. Trotzdem haben wir es uns auch zu dieser Zeit schon ziemlich gut gehen lassen. Uns betreffen aber die erwartbaren Umwelt-Konsequenzen nicht mehr allzusehr – die nächsten Generationen jedoch durchaus. Ich würde mir wünschen, dass das Engagement der Jugend etwas bewirkt, dass es manche zum Nachdenken bringt und sensibler macht. Tja, ich würde mich ja durchaus auch schon als umweltbewusst bezeichnen, aber ich habe letztens mal einen dieser Tests bzgl. des persönlichen CO-Abdrucks gemacht. Na, was soll ich sagen, ich lebe trotzdem immer noch etwas über meine CO-Verhältnisse. Nicht zu fassen. Gut, ich arbeite weiter daran…
Liebe Conny, Du hast aber jedenfalls Recht und es gut von Dir, auch dieses Thema aufzugreifen. Dass die Streiks in der Regel ausgerechnet am Schul-Vormittag stattfinden, das macht diese Schüleraktion selbstverständlich angreifbar. Und natürlich ist es für Eltern ärgerlich, wenn dann vielleicht sogar noch die Schulnoten darunter leiden, bzw. am Ende eventuell Wasser gepredigt und Wein getrunken wird. Ich habe ja selbst kein Kinder, kann aber den Eltern-Ärger natürlich trotzdem nachvollziehen. Aber ich würde jetzt den guten Willen und die Zukunftssorgen der Jugend auch nicht unter den Tisch fallen lassen wollen.
So, ich wünsche noch einen schönen Wochenausklang!
L G, Hasi
Ursula Auer
Liebe Conny,
nur mal ein ketzerischer Gedanke:
Hätte Greta, wenn sie nach dem Unterricht auf die Straße gegangen wäre, je diese Aufmerksamkeit bekommen ? Hätten Angestellte der Bahn, Post oder Müllmänner jemals eine Lohnerhöhung erhalten, wenn sie NACH Ihrem Dienst gestreikt hätten ?
Liebe Grüße
Ursula