conny doll lifestyle: Solidarität auf Social Media - mein Look: Beige und casual
Wahnsinn

Solidarität auf Social Media – mein Look: Beige und casual

Man denkt, es könnte nicht schlimmer kommen und doch tut es dann genau das. Es sind diese Zeiten, in denen ich mich noch stärker mit der Frage beschäftige, ob es zeitgemäß ist, sich mit banalen Themen auseinanderzusetzen. Wer auf Social Media unterwegs ist, wird diese Gedanken nachvollziehen können. Gerade auf Instagram ist die Linie von richtig und falsch bzw. schwarz und weiß für mich fast spürbar. Das erste Mal wahrgenommen hatte ich diese „moralinsaure Sittenpolizei“ bei dem islamistisch motivierten Terror-Anschlag auf Charlie Hepdo. Damals wurde von vielen der Schriftzug „Je suis Charlie“ in irgendeiner Form gepostet. Und ich möchte auch nicht dagegensprechen. Da man sich solchen Ereignissen so machtlos ausgeliefert fühlt, finde ich das einen guten Weg, seine Solidarität und sein Mitgefühl mit den Opfern zu bekunden. Gleiches gilt für jede andere unnütze Gräueltat. Der Look: Beige und casual.

Social Media und die Solidarität

Wie gesagt, ich finde die Form eine klasse Möglichkeit, seine Solidarität zu bekunden. Seine Meinung zu sagen und mitzufühlen. Gerade bei schlimmen Ereignissen kann man auf diese Weise an den Schicksalen anteilnehmen. Wir können ja nicht alle vor Ort sein und helfen. Wir können nicht alle aufräumen oder Verletzte versorgen. Also nicht jeder von uns kann das. Würden alle, die auf Social Media einen Beitrag zum Thema posten, an den Ort des jeweiligen Geschehens fahren, könnten die Leute, die sich wirklich damit auskennen, ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen. Also lasst uns Beiträge verfassen und uns eben das tun, was wir am besten können. Oder eben nicht! Doch Moment, denn „oder eben nicht“ ist gerade auf Instagram für manche ein Problem. Da wird dann gemeckert und geschimpft, wie man in Dreiteufelsnamen so weiter machen kann, wie bisher, wenn doch der Russe in der Ukraine einmarschiert.

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Wie macht man weiter?

Hmmmm – ja, wie kann man? Ich denke ebenso, wie man weitermachen kann, obwohl gerade eine Mutter von drei Kindern an einem Herzinfarkt stirbt. Oder das Kind von jemandem mit dem Auto tödlich verunglückt. Oder eine Kolleg*in eine schlimme Diagnose erhält. Wie kann man jeden Tag drei Mahlzeiten zu sich nehmen, obwohl in der gleichen Klasse Kinder sitzen, die ohne Frühstück zur Schule gehen. Und nein, damit möchte ich jetzt nichts vergleichen. Es ist schlimm, was in der Ukraine passiert. Es ist über alle Maßen schlimm und mir fehlen die Ausdrücke, die ich diesem russischen Hitler gerne sagen würde. Aber Elend ist nicht vergleichbar. Genauso wenig, wie wir Menschen mit Anteilnahme umgehen oder sie zum Ausdruck bringen. Es gibt kein Patentrezept, deshalb fühlen sich die meisten Menschen auch so machtlos, wenn jemand uns vom Tod eines lieben Angehörigen erzählt oder von einer Krankheit. Es gibt einfach keine Anleitung für solche Fälle.

Alle haben eine eigene Wahrheit

Ein Patentrezept für den Umgang mit Elend scheint es nur auf Instagram zu geben. Da darf man auf einmal nicht mehr – was man sonst immer getan hat. Oder man muss ganz unbedingt eine Solidaritätsbekundung veröffentlichen oder zumindest eine Spendenhotline. (Hab ich auch gemacht) Ja, mag sein, dass beispielsweise Werbung unangebracht ist, in Zeiten wie diesen. Aber wer entscheidet darüber, ob und was erlaubt ist? Schlimme Zustände gibt es immer und zu allen Zeiten auf der Welt. Während wir hier in unseren warmen Betten liegen, herrscht in anderen Ländern Krieg. Und während in unserem demokratischen Land Menschen ihre persönliche Freiheit durch Masken und pandemiebedingte Einschränkungen gefährdet sehen, werden in anderen Ländern Journalisten in Gefängnisse gesperrt. Tja, das wünschte sich wohl manch querdenkende Mitbürgerin hier auch. Denn schließlich hat hier in unserem Land dank Filterblase jeder eine eigene Wahrheit (und, die natürlich mit Löffeln gefressen).

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Solidarität hat nichts mit Instagram zu tun

Und letztlich frage ich mich auch, warum auf Social Media häufig moralische Vorwürfe in den Raum gestellt werden, während es scheinbar sonst durchaus eine Rolle spielt, welche Kleiderwahl, Frau auf dem politischen Parkett trifft. War da nicht erst was mit der Mantelwahl von Annalena Baerbock. Der Mantel, den sie bei ihrem Besuch in Kiew und Moskau getragen hatte. Na Prost Mahlzeit, wenn die Kleiderwahl der Außenministerin solche Folgen hat. Sorry, das habe ich natürlich nicht ernst gemeint. Was ich aber durchaus ernst meine, ist, dass wir in Zukunft noch viel mehr Solidarität benötigen. Und damit meine ich nicht die, die sich auf Instagram posten lässt. Sondern die, mit der wir unsere Stromrechnung bezahlen oder die nächste Tankfüllung. Und auch in diesem Krieg wird es Flüchtlinge geben, die nicht alle die Nachbarstaaten der Ukraine aufnehmen können. Mal sehen, wie solidarisch wir dann wirklich sind, wenn es darauf ankommt.

Die Horrormission des Russenhitlers

Es nervt mich auch, dass alle Politikerinnen und Politiker ihre Bestürzung, ihre Fassungslosigkeit, etc. bekunden müssen und dann doch wieder weichgespülte Konsequenzen folgen lassen. Ich weiß, ich kenne mich nicht gut genug aus in der Politik, um hier den Mund so voll zu nehmen. Aber ich glaube, dass dieser Wahnsinnige im Kreml und all seine Gefolgsleute komplett verrückt sind und deren komplettes Tun unberechenbar. Was da passiert, hat in meine Augen auch nichts mehr mit Politik zu tun. Es erinnert viel mehr an einen Österreicher, der vor über 80 Jahren eine ähnliche Horrormission gestartet hat. Mir macht diese ganze Situation jedenfalls sehr viel Angst und genau das ist für mich der Grund genauso weiterzumachen wie bisher. Denn die Welt wird kein besserer Ort, wenn ich damit aufhöre, aber vielleicht wird sie ein bisschen besser, wenn ich Eure Gedanken auf etwas Schönes lenken kann. Einen Versuch ist es wert.

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Wer bestimmt, wie Solidarität aussieht?

Außerdem sollten wir alle mal brav die Klappe halten und nicht darüber urteilen, wer, wie mit dieser Situation umgeht und ob Solidaritätsbekunden nun angemessen sind oder nicht. Denn wir wissen einen Sch*** darüber, was in den Köpfen und Seelen von anderen Menschen vorgeht. Also Leute, deshalb gibt es von mir heute einen Look in beige und casual. Das ist so neutral wie irgend möglich, nur über die Herkunft ließe sich streiten. Aber erst kürzlich hatte jemand auf Instagram gepostet, dass Menschen, die Beige tragen, ihr Leben im Griff haben. Ich bin der lebende Beweis dafür, dass das nicht in allen Bereichen stimmt – aber ich kann ja mal so tun. Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag und vielleicht habt Ihr Lust und teilt Eure Gedanken mit mir? Danke schon jetzt.


Details zum Outfit

Hose & Pullover

H&M – beides ist dort noch zu haben. Die Hose ist eine Legging und ziemlich bequem, fällt aber eher klein aus. Wenn Ihr klickt und etwas kauft, bekomme ich, sofern technisch alles funktioniert eine kleine Provision vom H&M, Euch kostet dieser Service nichts. Den Pulli findet Ihr ebenfalls beim H&M. Und hier gilt der gleiche Satz wie oben.

Sneaker

HiTec – die Schuhe habe ich schon vor einigen Jahren bei Lindner Fashion gekauft.

Mantel

MUF10 – hatte ich ebenfalls bei Lindner Fashion entdeckt und er ist der perfekte Wintermantel. Warm und kuschelig. Leider macht das Label wohl nichts mehr – sehr schade. Ich mag diesen coolen Streetstyle-Mix. Den Mantel habe ich euch schon öfter gezeigt.

Kette

Runte Schmuck – die Kette Coin mag ich sehr und trage sie wirklich gerne.

Ohrringe

Swarovski – die hatte sich eigentlich Claudia gekauft und dann kam ich zu Besuch – harhar.


6 Comments

  • Renate

    Liebe Conny, besser hätte man es nicht schreiben können. Mich macht das so wütend! Die Situation ist furchtbar und dieser „Mensch“ ist nur krank. Aber das Leben geht jeden Tag weiter. Man darf sich trotzdem noch an Dingen erfreuen. Vieles bei IG ist meiner Meinung nach oft nur Heuchelei. Sollte dieser Krieg noch Wochen weiter ( was sich NIEMAND wünscht) gehen wird man nach und nach weniger auf IG davon sehen. Elend und Leid ist nicht messbar. Eine gute Freundin von mir hat eine sehr junges Familienmitglied an Leukämie verloren und muss diese Woche zur Beerdigung. Es gibt Menschen die haben harte Schicksalsschläge zu bewältigen. Und dieses Verurteilen bin Postings ist totaler Blödsinn! Aber der moralische Zeigefinger ist immer der Erste der erhoben wird. LG Renate

    • Petra

      Liebe Conny,
      Danke für deinen aufrichtigen Beitrag. Du sprichst mir aus dem Herzen.
      Wir haben leider immer an vielen Stellen auf der Erde schlimme Situationen. Kriege, Hungersnöte, Naturkatastrophen, viel viel Leid. Diktatoren, die unberechenbar sind.
      Unser Leben geht weiter, und jede/r muss für sich selbst entscheiden, wie er/sie damit umgeht.
      Sein und sein lassen.
      Respekt.
      Empathie.
      Hilfsbereitschaft.
      Verständnis…
      Um nur einige Werte zu nennen, die ich auch meinen Kindern mit auf ihren Lebensweg gegeben habe.
      Alle lieben Wünsche und weiter so, Petra ?

      P. S. Dein Look gefällt mir sehr gut. ?

  • Nicole

    Liebe Conny,
    Du sprichst mir aus der Seele, ich schreibe morgen dazu auch.
    Ich bin der Meinung, dass es nicht die Zeit für (schlechte)Tanzvideos (würde ich eh nie machen) oder Ähnliches ist.
    Aber es ist immer eine Zeit für Hoffnung. Und Hoffnung zeigt sich, in dem man sich zeigt, in dem
    man schreibt, darüber spricht. Denn seien wir ehrlich: Schweigen stoppt das Ganze leider nicht.
    Auch ich bin arg verstört darüber, was da passiert und auch wenn ich sicher nicht naiv bin, für wahrhaft möglich gehalten habe ich es nicht.
    Vor allem nicht mit der Vorgeschichte, in der heutigen Zeit, mit dem Wissen um die Vergangenheit.
    Ich wünsche uns allen Hoffnung, Solidarität und das Leben von Liebe. Dass der Wahnsinn ein Ende nimmt und wirklich auch der Letzte begreifen möge, dass Frieden und Freiheit unbezahlbar, unantastbar sind. Was sie wirklich bedeuten. Und zwar ALLE.
    Und ich denke wie du… in allem, was du schriebst.
    Alles Liebe
    Nicole

  • Christine

    Bravo! Danke für Deine Gedanken. Die sich ziemlich mit meinen decken.
    Dieser Krieg ist schrecklich und total sinnlos.
    Wie alle Kriege. Und „nur“ weil er räumlich näher ist, bedeutet das nicht, dass wir aufhören sollten, unser Leben zu leben.
    JA – das macht Angst.
    JA – das stellt ganz laut die berechtigte Frage, ob all das was uns so wichtig ist, auch wirklich wichtig und bedeutsam ist.
    JA – es ruft, ach was, schreit nach Hilfe.
    JA – jeder kann helfen. Und sollte seinen Weg suchen, mit dieser Situation umzugehen. Und zu helfen. Aus meiner Sicht gibt es da kein Richtig und kein Falsch. Machen hilft. Und das kann auch bedeuten, Opfer zu bringen. Oder zu verzichten.
    JA – jeder Mensch darf auch so weitermachen wie bisher. Die Entscheidung liegt in ihm.
    Und JA – wir dürfen uns auch wieder und weiterhin ablenken, amüsieren und feiern. Oder mit Mode beschäftigen. Oder, oder, oder…

    Ich wünsche einen friedlichen, sonnigen Sonntag ☀️

  • EvelinWakri

    Liebe Conny!
    Wow!!! Was für ein Beitrag und ich kann nur sagen, dass jedes Wort, jeder Satz, jede Zeile das zum Ausdruck bringen, wie sich viele fühlen und über diesen riesengroßen Arsch (sorry) denken. Meine Devise ist einfach Leben und leben lassen, wie jeder es für sich richtig hält, wie er mit solch eine Situation umgeht und wie er es zum Ausdruck bringt. Niemals jemanden etwas vorschreiben, dass zwar am Papier steht, aber man selbst gar nicht tut.
    Andere zu verurteilen, weil sie anders mit Gefühlen umgehen, da beginnt für mich der Krieg schon im kleinen, Du schreibst es ganz richtig, täglich gibt es irgendwo um uns herum furchtbare Nachrichten und dann ist auch schon mal mitten drinnen und trotzdem lebt man sein Leben weiter so gut es geht. Ob der vielen belastenden erschreckenden Nachrichten, tut Ablenkung gut. Außerdem ist es für so manche ein Job, wie andere ins Büro oder auf die Baustelle fahren und da auch nicht den ganzen Tag mit einer Trauermiene herumhängen. Wir werden noch viel Zusammenhalt brauchen und kein Hickhack, weil nicht alle das tun, was andere für richtig halten.
    Einfach mal Klappe zu, Nachdenken und Gutes tun empfehle ich denen und nicht nur posten. Die Hände falten in den Stories und sich dann zurücklehnen und sein Champagnerglas fühlen, sieht ja niemand, genauso nicht, wie die, die weitermachen, ihre Türe für die Verzweifelten öffnen und still und leise den Opfern die Hand zur Hilfe reichen. Niemand weiß wer was im realen Leben tut.
    Eigentlich wollte ich nur schreiben. Danke für diesen, man muss ja schon sagen mutigen Beitrag.
    Dicke Umärmelung
    Evelin

  • alcessa

    Habe gerade auch eine Beige-Kaufrunde gemacht, nach sehr langen Jahren, weil ich eine bestimmte Farbkombination (Beige, Weiß und Dunkelrot) zu einem bestimmten Anlass tragen will (ähm, evtl. Kurzurlaub wegen 20 Jahre Ehegattensplitting 😉 ). Jep – ich habe in Dunkelrot (Jäckchen, Schuhe) und Beige (Kurzrock) und Weiß (Unterwäsche) geheiratet. Beige isch gut, aber ein echter Fan von zuviel davon kann ich wohl nicht meht werden – dafür glaube ich aber sehr gern, dass man die Farbe mögen kann und dein Outfit ist wirklich sehr gut.

    (Vor +30 Jahren rollten bei uns am Tag nach der Abizeugnisvergabe Panzer auf den Straßen, Sirenen heulten und der Himmel wurde regelmäßig von Migs überflogen, die jugoslawische Armee in der Kaserne in meiner Stadt sonderte außerdem regelmäßig Drohungen ab. Das war plötzlich viel Angst auf einmal. Ich wollte aber auch unbedingt studieren gehen und musste dazu eine Uni-Aufnahmeprüfung ablegen, also habe ich mich mit Vorbereitungen auf diese Prüfung abgelenkt, soweit das ging, wohl wissend, dass es eventuell auch kein Studium oder gar nix geben kann. Und ja, wir hatten auch andere Sachen gemacht, jenseits vom Krieg. Man opfert nicht seine ganze Lebensenergie an peinliche Idioten wie Putler, falls man das irgendwie kann. Bin allerdings dieser Tage ziemlich wütend – habe nach all den Jahren den an sich superkurzen Slowenien-Krieg nicht wirklich verdrängt und es ärgert mich wie immer, dass die Welt keinen Schritt vorankommt, obwohl es nötig wäre.)