Rosa und Hellblau - Fakefur im Herbst und die Werbestrategie der Fashionbranche
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Rosa und Hellblau – Fakefur im Herbst und die Werbestrategie der Fashionbranche

Meine Damen, wir sind selber schuld… Obwohl wahrscheinlich nicht – denn die ganze Sache ist ja hochpsychologisch und die Leute, die sich damit auskennen drücken eben ein paar Knöpfe und schwupps schon glauben wir der Illusion. Doch eigentlich ist das doch auch eine Eigenschaft der Jungen, denn schließlich wissen es die sogenannten „Best Ager“, also die „alten Schachteln“ doch besser. Wer glaubt den 40plus noch daran, durchs Tragen eines bestimmten Labels jünger zu werden? Seit einiger Zeit denke ich mal wieder über dieses Phänomen nach und just teilte Annette von Lady of Style einen Artikel zum Thema. Grund genug für mich, wieder darüber zu schreiben. Beim Look bin ich heute ähnlich unentschlossen: Rosa und Hellblau für den Übergang… Fakefur im Herbst.

Rosa und Hellblau - Fakefur im Herbst und die Werbestrategie der Fashionbranche

Dieses Thema treibt mich mal wieder um, weil meine Tochter kürzlich auf einer Schulveranstaltung zu mir gesagt hat, ich sähe nicht aus, wie die anderen Mütter. Eher könnte ich mich unter die Schülerinnen mischen und es würde nicht auffallen, dass ich nicht dazugehöre. Sie hatte das anerkennend gemeint. Das hat sie mir versichert. Gut, was hätte sie auch sagen sollen, die nächsten teuren Sneaker kommen nämlich bestimmt 🙂 Nur ein Scherz natürlich – ich glaube schon, dass sie ihre Aussage ernst gemeint hatte. Trotzdem – mir ging ihre Bemerkung nicht mehr aus dem Kopf… Denn natürlich möchte ich gerne gut angezogen sein, aber ich möchte nicht 44 Jahre alt sein und auf jung machen. Da gibt es ja schon einen Unterschied – in meinen Augen. Auch, wenn ich finde, dass sich insgesamt schon voll was getan. Wahrscheinlich auch Dank Instagram, wo zwischenzeitlich echt viele Mitvierzigerinnen ihre Looks zeigen.

Mode wirbt mit jungen Ladies

Aber ich möchte nicht über die Stylings von 40plus Ladies schreiben, das darf ich auch gar nicht. auf das Geheiß einer Freundin. Sie will nichts mehr darüber lesen, was man mit 40 noch trägt oder nicht. Dann liest sie meinen Blog nämlich nicht mehr. Das riskiere ich lieber nicht. Außerdem hat sie recht, denn auch die jungen Frauen tragen manchmal Sachen, bei denen ich mich frage, ob der Look so eine gute Idee gewesen ist. Und meistens hat es gar nichts mit dem Alter zu tun. Allerdings scheint das die Fashionbranche bisher nicht so geschnallt zu haben. Denn beworben werden die Kleidungsstücke zumeist mit jungen Hühnern. Zuweilen sehr jungen Hühnern… Andererseits sind manche Models wohl doch irgendwie alterslos. Kate Moss zum Beispiel, sie wird auch in dem Artikel genannt. Und mit Claudia Schiffer habe ich vor noch gar nicht so langer Zeit eine tolle Modestrecke in der ICON gesehen.

Unser Einkaufsverhalten

Doch der große Teil wirbt mit jungen Damen, selbst die Labels, die von ihren Schnitten her, eher Frauen ansprechen und nicht Mädchen. Passt ja mal wirklich hervorragend. Aber darüber möchte ich gar nicht schreiben. Was mich dieses Mal viel mehr umtreibt ist unser Einkaufsverhalten. Denn die Rechnung der Fashionindustrie scheint aufzugehen. Wenn die Brands mit ihrer jugendlichen Strategie hohe Umsatzsteigerungen verzeichnen, dann haben sie ja alles richtig gemacht. Oder wer kann mir erklären, dass heute gaaaanz unbedingt ein Gucci-Gürtel an der Hüfte oder um die Taille hängen muss? Und zwar um die Körpermitte von Frauen jeden Alters. Große Buchstaben hat das italienische Label schließlich nicht allein gepachtet. Alle Designer, die was auf sich halten, haben Stücke mit dicken Lettern in ihren Kollektionen. LV, ES, HH, YSL, CC und das sind nur die, die mir gerade so einfallen.

Deutsche Frauen sind eher keine Fashionvictims

Doch trotzdem, es MUSS ganz unbedingt ein G sein, nein, sogar zwei Gs – liebevoll in einander verschlungen. Und natürlich hängen die nicht nur um die Körpermitte, nope auch an Taschen – vorzugsweise an denen, die aussehen wie Taschen von Chanel oder Yves Saint Laurent. Ich finde, die Ähnlichkeit der Tragehilfen nämlich schon ziemlich auffällig. Witzig dabei finde ich auch, dass mir mal eine Dame vom Fach erzählt hat, dass sich Chainbags in Deutschland nicht so gut verkaufen. Ketten mögen die meisten deutschen Frauen nämlich gar nicht. Ketten machen die Kleidungsstücke kaputt und tun weh, wenn man sie direkt auf der Haut trägt – sagen sie. Deswegen hat z. B. Gucci auch keine durchgängige Kette.  Aber ich glaube, den deutschen Umsatz braucht ein Brand auch gar nicht… Schließlich hat die deutsche Frau nicht gerade den Ruf eines Fashionvictims. Wir gelten wohl eher als praktisch.

Generation Y

Okay, wir deutschen Ladies sind also raus… Mit uns gewinnen die Labels keinen Blumentopf… Oder doch? Leider kenne ich mich da im Detail zu wenig aus, wie die Umsatzverteilung genau ist. Fakt ist aber, dass die Welt wohl lieber junge Mädchen über den Laufsteg hüpfen sieht. Und vielleicht wird die Welt auch lieber von jungen Influencern beeinflusst. Laut dem Artikel haben Gucci und Co. ihre Umsatzsteigerung nämlich hauptsächlich der Generation Y zu verdanken. Wobei die heute teilweise auch schon in ihren Dreißigern ist, denn per Definition gilt als GenY, wer nach 1980 bis in die frühen 2000er-Jahren geboren wurde. Ein Fun Fact dabei, das Y kommt von „Why“, weil die Generation dafür steht, alles zu hinterfragen. Oookayyyy – ihr Einkaufsverhalten gehört wohl nicht dazu. Andererseits gehören Trends zur Mode, wie Knödel zur Soße.

Wer hat die GUCCI-Hosen an?

Deshalb sind meine Gedanken vielleicht auch völlig fehl am Platz. Denn die Illusion, die die Brands mitsamt ihrer Werbestrategie verkaufen, kommen ja sowohl bei den jungen Leuten an, als auch bei denen, die mitten im Leben stehen. Nehme ich meine Tochter oder meinen Sohn, kennen sie mit Sicherheit keins der oben genannten Labels wirklich, nur GUCCI. Da wissen sie Bescheid. Nur leisten kann sich der Teil der GenY den Brand noch nicht wirklich. Egal – denn ich bin sicher, einige Eltern (also die, die es sich leisten können) erfüllen den Kids von heute diesen Wunsch vom eigenen GUCCI-Shirt. Schließlich macht man da auch in der Schule gleich klar, wer die Hosen an hat. Gerade da ist es ja total wichtig, die richtigen Brands zu tragen. Und nein, ich sage nicht, dass ich das gut finde – ganz im Gegenteil.

Meine GUCCI-Zeit kommt noch

Ein Label sagt eben leider nichts über den Charakter, die Werte oder die Erziehung der Träger aus. Eher über den Grad der Wohlstandverwahrlosung… Aber natürlich kann man das auch nicht über einen Kamm scheren.. So und nun… nun weiß ich nicht, wie ich den Bogen zu meinem GUCCI-freien Look bekomme… Grummel… O:-) Also ich behaupte nicht, dass ich immun bin gegen den Hype. Aber bei mir löst sowas häufig das Gegenteil aus… Was alle haben, möchte ich erst Mal nicht… Erst dann, wenn es niemand mehr möchte… Hahaha… Meine Gucci-Gürtel-Zeit kommt also noch… Stay tuned. Übrigens gehört GUCCI, wie zum Beispiel Bottega Venetta oder Balenciaga zum französischen Kering-Konzern. Das klingt doch schon gar nicht mehr so trendy… O:-)

Rosa und Hellblau – Fakefur im Übergang

Hehe, immer noch kein Wort zum Look… Da wollte ich mich genauso wenig festlegen, wie ich bei meinem heutigen Beitrag zum Punkt komme… 🙂 Ist aber auch echt ein schwieriges Thema. Also bin ich heute Mädchen und Junge – Rosa und Hellblau – damit passe ich ja mal perfekt in die Werbestrategie von einigen Designern… Denn androgyne Typen sind ja nach wie vor total gefragt. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sich das auf Rosa und Hellblau bezieht… O:-) Egal… ist ja mein Blog…  Rosa und Hellblau ist ne tolle Kombination – auch, wenn die Farben wenig herbstlich sind. Ist ja egal… Ich wünsche Euch einen tollen Sonntag und bin sehr gespannt auf Eure Meinung zum Thema Werbestrategie und Trendbewusstsein.


Jacke: Amy Vermont via WENZ – die Webpelz-Jacke (Affiliatelink) stammt aus einer Kooperation mit WENZ und ich habe sie Euch sie bei den Herbsttrends schon mal gezeigt.
Hemd: Zara – ich kann mich von den hellblauen Hemden nicht trennen… leider habe ich kein kragenloses Hemd gefunden.
Jeans: Only – eine ähnliche Hose habe ich von Tom Tailer via Karstadt (Affiliatelink) gesehen.
Schuhe: Mango – leider hab ich in pink keine gefunden – dafür beim Breuninger welche in Braun und Schwarz von Tommy Hilfiger (Affiliatelink).


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5 Comments

  • Jungensmom

    Mit deinem Post triffst du bei mir genau einen Nerv. Und genau auf diesen, gehen mir meine beiden Jungs.
    Teure Markennamen,die du auch in deinem Artikel genannt hast und noch einige andere gehypte, krieg ich hier des Öfteren um die Ohren gehauen.
    YouTuber sind hier wohl die besten Werbeträger und entfachen einen Hype für Klamotten, die meiner Meinung nach sch…. aussehen und noch dazu unerschwinglich sind.
    KIND 1 (15) war vor kurzem auf Abschlussfahrt in Schottland. Dort hat er ein Objekt seiner Begierde entdeckt. 250,- Euro für ein Sweatshirt!!! Ja weiß der eigentlich wie lange ich dafür arbeiten muss!? Das Teil war auch noch ein Schnäppchen, da reduziert! Gott sei Dank war er dann so schlau und hat’s nicht gekauft!
    Er trägt jetzt zusammen mit seinem Bruder Zeitungen aus um sich Geld zu verdienen, damit er irgendwann sich so ein Teil leisten kann. Find ich okay! Jeder hat halt andere Prioritäten, aber von mir haben sie dieses Fable für teure Lables definitiv nicht.

  • Anja

    Liebe Conny
    ❤️ , das ist ein sehr informativer Beitrag. Ganz klar, Du kannst in Gucci, etc egal welches luxuslabel besch…. aussehen, wenn man einfach nicht der Typ dafür ist. Ich hab outfits gesehn, die waren von Tak…, Nk…, AW…. und waren der Hammer. Kleider machen Leute, aber das wichtigste ist immer der Stil und vor allem die Passform. Du siehst wieder mal Bombe aus in Deinem Outfit, tolle Farben ? LG Anja ?

  • Karina Wagner

    Echt wunderschön, passt alles zusammen und so nicht deutsch (ist ein Kompliment) lg aus Wien

  • EvelinWakri

    Ich weiß, warum Dein Blog zu den wenigen gehört, welche ich ausgesprochen gerne lese, weil Du mir immer wieder aus der Seele sprichst und so auch heute. Einen Gürtel mit H besitze ich, wobei der ist vom meinem Mann, da der ihn weggeben wollte, sprich kübeln, daher umgürtelt mich nun ein H und ein E wie Etro in Gold hatte vor, da war ich noch eine Ü40, mein Herz erobert weil E eben Evelin. Auf Werbung zähle ich nicht viel, da kann alt oder jung youngster drinnen stecken, ich kaufe, wie was mir gefällt und nicht unbedingt bitte das jeder trägt. Altersgerechte Kleidung löst bei mir Schnappatmung aus, davon halte ich gar nüscht.
    Mega Look in rosa FakeFure und hellblau, bleib wie Du bist. Es gibt schon genug graue Ü40 Mäuse ?
    Liebe Grüße EvelinWakri

  • Bärbel

    dank sind wir die ja schon ein häufchen ohne GC gürtel. das stimmt mich froh. ich habe noch die von dir erwähnte gucci hose (mit schlag, aus der letzten tom ford collection). die wurde allerdings ohne gürtel geliefert 🙂 das leben ist schon hart.
    liebste grüße
    härbel
    (weil ich heute einen H gürtel trage 🙂