Richard Allan x H&M – Grafische Muster der Sechziger Jahre neu gestylt
Für meine langjährige Leserschaft handelt es sich um keine neue Information… Ich habe viele Talente, allerdings wenige, die auf die Gegenliebe meiner Mitmenschen stößt. Nachvollziehbarerweise… Ich meine, wer braucht schon jemanden in seiner Mitte, die alles überall rumliegen lässt, diverse Systemhäufchen verteilt und immer, wirklich immer alles auf die lange Bank schiebt. Wären hier mehrere von meiner Sorte, nicht auszudenken. Allerdings bin ich im Wegschmeißen auch total großartig… Ich entsorge sogar Sachen, die ich noch brauche… Fragt lieber nicht… Aber wie Ihr seht: Ich bin durchaus selbstkritisch… Das ist für Euch hoffentlich nicht neu. Ziemlich neu ist dafür mein Rollkragenshirt aus der Richard Allan – Kollektion von H&M. Aus den grafischen Tuch-Mustern der sechziger Jahre hat H&M eine tolle Kollektion rausgebracht.
Sechziger Jahre – Mode steht für Revolution
Ich bin ein Fan der Mode der Sechziger Jahre… Wobei sich das gar nicht so genau eingrenzen lässt… die Siebziger mag ich nämlich auch und auch die Achtziger, Neunziger. Nur heute, heute langweilt mich die Mode häufig, weil sie genaugenommen für nichts mehr steht. Zumindest für nichts bis wenig positives mehr. Ganz im Gegensatz zu den Sechzigern… In den Neunzehnsechziger Jahren da war Mode und Fashion noch eine Revolution. Sie sollte ein Lebensgefühl ausdrücken. Vor allem und ich glaube, ausschließlich in den großen Städten sind die jungen Menschen auf die Straße gegangen um sich und ihre Generation von Konventionen und auferlegten Zwängen zu befreien… Weg vom Rollenbild des Heimchen am Herd. Die Kleidung war revolutionär – Hosen für Frauen und kurz Röcke. Hauptsache anders sein und auffallen. Deshalb war das auch die Zeit der auffälligen Muster und eben diese hat Richard Allan maßgeblich geprägt.
Richard Allan weckt Erinnerungen
Kluge Worte, doch um ehrlich zu sein, bis zur Kollaboration zwischen H&M und Richard Allan hatte ich den Namen noch nie gehört. Das spricht nicht gerade für mich – I know. Allerdings waren mir die psychedelischen Muster ein Begriff, ohne genau zu wissen warum. Vielleicht lag es an diversen Filmen aus dieser Zeit und ich erinnere mich an eine Tapete aus einem ähnlichen Muster. Ich vermute solche Stoffe und deren Verarbeitung waren damals eine große Kunst. Bei solchen Mustern ist es ja total wichtig, den Anschluss am Ärmel exakt hinzubekommen. Es würde komisch aussehen, wenn hier eine optische Unterbrechung sichtbar wäre… Ich hoffe, Ihr versteht, wie ich das meine? Aber vielleicht war das auch der Grund, warum Richard Allan sich auf Tücher konzentrierte. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Denn die Tochter von Richard Allan ist in dessen Fußstapfen getreten und führt das Londoner Traditionshaus weiter.
Es funktioniert nur miteinander
So hat das Haus Richard Allan, H&M die Rechte an den einzigartigen Mustern zur Verfügung gestellt. Das Design der Kleidung hingegen liegt und lag völlig in der Hand des Kleiderschwedens… Und ja, man mag von H&M gerade halten was man möchte… Das Mode heute für wenig positives steht, ist meiner Meinung nach zu großen Teilen auch diesem Fastfashion-Riesen zu verdanken. Dass die Modebranche eine Umweltsau ist, das weiß sie selbst – insofern hätten die Großen schon lange mal dagegensteuern können, anstatt jetzt rumzuheulen, dass die Gesellschaft Konsumbashing betreibt. Aber letztlich ist sogar das Retten vom Klima eine Sache bei der sich die Menschen nicht einigen können. Als hätten wir noch Zeit…??? Doch, ich möchte jetzt nicht schon wieder darauf rumhacken. Aber ich habe das Gefühl, es kann nur miteinander funktionieren… Einen Rauspicken und Anprangern ist wohl eher der falsche Weg und bestimmt keine gute Grundlage für eine Diskussion.
Hommage an das Lebensgefühl der Sechziger Jahre
So glaube ich, dass es auch heute ein Herausforderung gewesen war, die ursprünglich von Richard Allan für Tücher und Schals entworfenen Muster auf Blusen, Röcke und Kleider zu übertragen. Und meiner Meinung nach, ist das dem Kleiderschweden wirklich grandios geglückt. Die komplette Richard Allan Kollektion ist für mich eine Hommage an den großen Designer und an das Lebensgefühl der Sechziger Jahre. Ein perfekte Symbiose von Muster und Farben, die mir total gut gefällt. Außerdem lässt sie sich grandios stylen… Entweder exakt im Geist der Sechziger mit A-Linien-Rock und Stiefel oder ein bisschen mehr im Jetzt mit weiter Cordhose und meinen goldenen Stiefeletten. Wobei die Cordhose ja genaugenommen auch keine neuzeitliche Erscheinung ist und die goldenen Stiefeletten auch nicht. Aber einigen wir uns drauf, dass alles zusammen „neu“ interpretiert ist?
Mein Muster von Richard Allan
Wie gesagt, mir gefallen eigentlich alle Muster aus der Richard Allan x H&M Kollektion. Ganz besonders hat es mir das Muster angetan, das Ihr auf dem Rollkragenshirt seht… Da musste ich mich echt zusammenreißen, dass ich nicht noch die anderen Teile kaufe. Aber das wäre dann nur so ein Habenwollen-Ding gewesen und ich hätte weder den Rock, noch die Legging getragen. Vielleicht auf einer Motto-Party… Aber dafür sind die Teile viel zu schade… Habt Ihr auch was aus der Richard Allan x H&M Kollektion gekauft. Verratet Ihr mir was? Einen schönen Sonntag wünsche ich Euch…
Rollkragenshirt: H&M -> welche Überraschung 🙂 Das Shirt ist mit dem Muster fast nimmer zu haben – dafür gibt es noch eine Satinbluse mit Tuch (Affiliatelink).
Hose & Boots: Zara: die Cordhose ist nicht aktuell und zu den Boots brauche ich wohl nix mehr sagen… 🙂 Cord ist einfach ein geniales Material… und diese Cord-Culotte vom S. Oliver finde ich mega (Affiliatelink)
Tasche: KL – die Tasche mit der NYC – Geschichte.
Mantel: Mango – auch schon paar Jahre alt – ich mag den Trenchcoat von Finn Flare via About you (Affiliatelink) und der Trench mit Kapuze bei S.Oliver (Affiliatelink) gefällt mir auch.
4 Comments
Nancy
I wore the other turtle neck last Friday on the blog! And I have the wrap dress! I love these 70s prints!
Hasi
Da sind sie wieder, die tollen güldenen Schuhe! Wenn sich die nicht gelohnt haben, dann weiß ich es auch nicht. Ja, modetechnisch haben wir gerade wirklich eine Ära, die nicht mehr sehr viel wirklich Neues hergibt. Eigentlich sind ja Schuhe im Metallic-Look noch die letzte größere Innovation, die mir gerade einfällt. Obwohl, halt, ich hatte schon vor etwa zwanzig Jahre mal Hausschuhe mit etwas Gold-Metallic, ich „Trendsetterin“! *lach* Damals wurde ich aber deshalb mal aufgezogen – solche Banausen, haha! Ansonsten haben wir jetzt wohl nur noch knappe zwei Monate, um diesem Jahrzehnt ein wiedererkennbares „Mode-Gesicht“ zu verleihen, aber ich fürchte, dass schaffen wir auch nicht mehr.
Liebe Grüße
Hasi
EvelinWakri
Ein cooler Look und schon wieder ein Stich ins Herz mit den güldenen Boots!
Natürlich habe ich ein paar Teile? einen Rollkragenpulli in schwarz/weiß und ein Kleid und ein
Kleid hab ich meiner Freundin geschenkt. Und ich hätte mir doch noch diesen Rolli kaufen sollen
und heute denke ich wieder an Nachhaltigkeit doch bei diesen Teilen konnte ich nicht vorbei ??♀️
Eine tolle Woche und liebe Grüße Evelin
Jana
Hallo Conny,
ja ich finde diese Kollektion auch gelungen und habe mir ein gemustertes Oberteil und ein Kleid geholt und das Tuch, welches ich als Arm,- Taschen oder Uhrenband verwenden will.
Wenn es nach „haben wollen“ gegeangen wäre, wären es noch mehr Teile geworden…. 😉
Ich liiiiiebe auch Cordhosen, habe aber noch keine (für mich bezahlbare) weiter geschnittene dieses Jahr gefunden.
Dein Outfit ist wieder Bombe.
Lieben Gruss aus Berlin