Reserveknopf – nachhaltig oder überflüssig?
Ich habe gerade Nostalgie-Tage, eigentlich könnte ich schon fast Wochen sagen. Schuld ist dieser Blog. So neuzeitlich dieses Tool erscheint, in unserer schnelllebigen Welt sind Blogs gefühlt fast so oldschool, wie die Erfindung des Buchdrucks. Aber das ist nicht der Grund für meine nostalgische Phase. Die hat damit zu tun, dass mein Blog in vier Monaten schon seinen zehnten Geburtstag feiert und als wäre das noch nicht genug, zwingt mich mein Hoster seit einiger Zeit, mich meinen alten Beiträgen zu widmen. Irgendwas mit Speicherplatz bla bla, das mich dazu nötigt, speziell den alten Fotos mehr Aufmerksamkeit zu schenken als ich wirklich möchte und als gut für mich ist. Denn ich sehe es deutlich: Ich sehe auf den heutigen Fotos zehn Jahre älter aus. Insofern bin ich jetzt genau in der richtigen Laune für einen Beitrag über den Reserveknopf. Der geht mir ein bisschen auf den Keks nämlich.
18 Jahre und 300 Reserveknöpfe
Kürzlich bin ich im Netz mal über ein Video gestolpert, darin hieß es, es wäre nachhaltig und wertig, wenn sich an einem neu erworbenen Kleidungsstück, ein Reserveknopf befindet. Irgendwie ging mir diese Aussage nimmer aus dem Kopf. Ähnlich wie bei einem latenten Schmerz musste ich ständig darüber nachdenken, ob ich das ebenfalls sinnvoll finde. Denn ich bin 48 Jahre alt und kaufe gelegentlich für drei weitere Familienmitglieder Kleidung ein. Ganz zu schweigen von den Klamotten, die wegen meiner leichten Konsumsucht hier einziehen. (Wobei ichs lieber als Leidenschaft bezeichne – ich finde, das klingt besser!) Nun ja – seit bald 18 Jahren kommen hier also immer wieder neue Kleidungsstücke an und mit ihnen in der Regel ein und manchmal sogar zwei Ersatzknöpfe. Nehmen wir also an, rein hypothetisch, es kommt für jedes Familienmitglied, jeden zweiten Monat ein Kleidungsstück mit Reserveknopf an. Dann habe ich nach 18 Jahren um die 300 Ersatzknöpfe zu Hause. Könnte hinkommen, wenn ich mir die Knopfbox so anschaue. Denn ich bewahre fast alle Knöpfe zusammen mit meinem Nähzeug in einer Schachtel auf. Also bis auf die, die irgendwo rumliegen. 🙂
Wie oft nähst Du Knöpfe an?
Doch wie ist das nun mit der Nachhaltigkeit? Von meiner fiktiven Zahl 300 ausgehend, kann ich sagen, dass wahrscheinlich noch 300 Knöpfe in meiner Box sind. Und ich glaube, ich habe mir das schön gerechnet. Aber das tut im Moment nüscht zur Sache. Alos in meinem Fall verlieren die Kleidungsstücke ihre Knöpfe entweder sofort nach der Neuanschaffung oder gar nicht. Sofort bedeutet, ich nähe den Knopf lieber gleich fester, bevor der sich aus dem Staub machen kann. Aber auch später verliere ich Knöpfe eher nicht unbemerkt. In der Regel habe ich ihn in der Hand, wenn ich gerade am Zu- oder Aufknöpfen bin. In beiden Fällen ist ein Reserveknopf nicht nötig. Bei den ein, zwei Gelegenheiten, während derer ich unbemerkt einen Knopf verloren habe? Ich bin ehrlich, ich schätze, die fehlen heute noch. Das ist meiner Faulheit und meiner Vergesslichkeit geschuldet. Denn wahrscheinlich habe ich schon vergessen, welches Kleidungsstück es war, dessen Knopf sich verabschiedet hat.
Reserveknopf – ich drück dich
Neben den herkömmlichen Knöpfen hängen auch immer mal wieder einige Druckknopf-Varianten in einem Plastiktütchen in der Hose oder Jacke. Gott sei Dank habe ich von diesen wirklich noch nie einen verloren. Dafür bin ich auch wirklich dankbar, denn die wenigsten davon sind wirklich zum Einnähen. Wenn ich mir das mal genauer anschaue, dann sind die meisten Druckknöpfe in den Stoff gestanzt. Da macht ein Reserveknopf für mich sehr wenig Sinn. Ich glaube auch, dass die wenigsten Leute ein dafür geeignetes Gerät zu Hause haben, damit sie einen solch verlustig gegangenen Druckknopf wieder anbringen können. Aber da kann ich mich natürlich auch täuschen. Doch ist es doch auch so, verliert man einen Druckknopf, dann hat man meistens auch ein Loch im Stoff oder es ist ausgerissen. Das passiert ja sehr gerne bei Hosen, wenn ein kleiner Knopf ständig unter Spannung steht. Warum das passiert, überlasse ich nun Eurer Fantasie. 🙂
Mit einer solchen Vario-Zange von Prym lassen sich Druckknöpfe zum Beispiel wieder anbringen.
Falsch geknöpft
Ich gebe zu, gerade bei Blazern ist es durchaus wünschenswert, wenn sicherheitshalber noch irgendwo der gleiche Knopf aufzutreiben ist. Verliert man da einen Knopf ist es meistens wirklich auffällig, wenn einer nicht zum anderen passt. Oder bei meinem heutigen Look. Die Taschen des Minirocks haben große braune Knöpfe auf der Seite, wenn ich einen verliere, dann bin ich froh drum, wenn ich denselben noch als Reserveknopf habe. Sonst müsste ich alle anderen ebenfalls auswechseln. Aber bei einer Hose? Da ist es in meinen Augen nur wichtig, dass der Knopf exakt die gleiche Größe hat, damit er ins Knopfloch passt. Aber ob es wichtig ist, dass der Knopf exakt das gleiche Design aufweist wie sein Vorgänger? Ich weiß nicht. Was meint Ihr dazu? Findet Ihr, es ist heute noch ein Zeichen von Nachhaltigkeit, wenn Reserveknöpfe im Kleidungsstück dabei sind? Ist das sinnvoll? Freue mich auf Eure Kommentare. Und überhaupt sage ich von Herzen danke, dass Ihr mir Eure Zeit schenkt. Speziell nachdem ich gerade so vieler meiner alten Blogposts durchsehen muss. Da bin ich gleich noch viel glücklicher, dass Ihr trotzdem noch hier seid. DANKE und happy sunday.
Details zum Outfit
Rock
See by Chloé – Miniröcke trage ich wirklich nur im Herbst und Winter. Weil man dann die Beine mit Strumpfhosen kaschieren kann. Und nicht, weil meine Beine so unansehnlich sind, sondern, weil ich mich nicht wohlfühle, wenn ich so viel Haut zeige. Beim H&M habe ich einen Minirock mit Knöpfen in A-Line (Provisionslink) gesehen. Außerdem einen süßen Minirock von Essentiel Antwerp bei Impressionen. Dort gibt es noch bis 14.11., 22 % Rabatt mit dem Code „THX2“ (Provisionslink).
Longsleeves
&other Stories- zusammen mit Rollis kann ich von diesen Teilen im HerbstWinter nicht genug haben. Tolle und wertige Longsleeves gibts derzeit bei Juvia (Provisionslink) und mit einem supersüßen Kragen bei Rich&Royal (Provisionslink).
Pullunder
Closed – ich finde, der Pullunder ist das tollste kuscheligste Übergangsteil from the Welt. Ich habe ihn Euch hier schon mal gezeigt und er ist leider nimmer verfügbar.
Schuhe
THE BRITISH SHOP – die Stiefel stammen aus meiner Herbst-Winter-Kooperation mit dem Experten in Sachen englischem Lifestyle. Diese Stiefel sind perfekt für kalte Tage und ich liebe sie sehr. Hier findet Ihr den Look dazu.
Cape
Alba Moda – ein Erbstück von meiner Mutter. Es gibt einen Blogpost von 2013, da habe ich es Euch auch schon gezeigt. Allerdings kann ich den nicht mehr verlinken, weil er nimmer lange online sein wird.
2 Comments
Nicole
Ehrlicherweise sehe ich ihren Sinn nicht. Früher habe ich sei aufbewahrt und nie genutzt. Ich fände es sinnvoller, sie wegzulassen.
In allergrößter Not, die, wie bei dir noch nie eingetreten ist, muss man hallt alle neu kaufen.
Liebe Grüße
Nicole
Cooler Look übrigens und Leidenschaft hat mehr Feuer als Sucht ??
alcessa
Kann mich gar nicht entscheiden, ob ich sie gut finde oder nicht … selbst wenn ich kleine Nähprojekte realisiere und welche dafür verbrauche, bleiben noch genug übrig. Ich glaube, die Ottonormalknöpfe sollte man nicht mitliefern, die eher speziellen schon. Und die Druckknöpfe gar nicht.
Abeeerrrr … heute hat eine verzweifelte Mama auf LinkedIn gefragt, ob jemand einen Vorschlag für gepünktete Kleidung für ihr Kind hätte. Sie möchte keine kaufen und wüsste noch nicht so genau, wie sie welche herstellen sollte, damit die Sachen mit Pünktchen nach einmal tragen dann noch ohne verwendet werden könnten. Und daaaa sind mir deine (und auch meine) Reserveknöpfe eingefallen: einfach aufnähen und nach dem Tragen wieder entfernen. War wohl ein guter Tipp und du bist schuld daran 😉