Rautenmuster Argyle – schottisches Erbe im Kleiderschrank
„Wir kamen aus der Dämmerung der Zeit und wanderten unerkannt durch die Jahrhunderte. … Ihr wusstet nicht, dass wir unter euch weilten – bis heute.“, Highlander – es kann nur einen geben (1986, Regie: Russel Mulcahy)
Jaaaa, bedeutungsschwere Worte, die natürlich nicht von mir stammen, sondern aus dem Prolog des Films Highlander – Es kann nur einen geben (Regie: Russell Mulcahy, 1986). Aber mal ehrlich, passt das nicht auch irgendwie zu manchen Modetrends? Denn heute geht’s um einen echten Überlebenskünstler: das Argyle-Muster. Während sich andere Muster in den Tiefen der Kleiderschränke verkrümeln, ist Argyle immer irgendwie da. Gut, es hat sich manchmal etwas bedeckt gehalten, aber seit dem Hype um die Burlington-Socken in den 80ern hat dieses Rautenmuster für mich einen festen Platz im Fashion-Olymp. Ganz ehrlich, damals war es das Muster schlechthin – egal ob auf den berühmten Socken oder auf dem guten alten Pullunder. Für mich ist Argyle nicht nur eines der schönsten und zeitlosesten Rautenmuster überhaupt, sondern auch das einzige, das so richtig mit einem Pullunder harmoniert. Klingt jetzt vielleicht ein bisschen pathetisch, aber ich finde, dieser Klassiker verdient seinen Platz im Rampenlicht – und genau das bekommt er jetzt in diesem Blogpost. Bereit für ein bisschen Rautenliebe? Los geht’s!
Vom Clan der Rauten
Das Argyle-Muster hat eine lange und stolze Geschichte. Ursprünglich aus den schottischen Highlands stammend, war es das Markenzeichen des Clan Campbell aus Argyll. Rauten als Identifikationssymbol? Damals vielleicht eine lebensrettende Idee, heute eine modische. Mit seinen überlappenden Linien und Kontrastfarben ist es ein Muster, das sofort ins Auge fällt – zeitlos und gleichzeitig elegant. Es hat sich im Laufe der Zeit jedoch nicht in den Schlachten der Highlands, sondern eher in den Straßen von New York, London und Paris bewährt. Vor allem in den 80ern erlebte das Rautenmuster seinen großen Hype – die Burlington-Socken (Affiliatelink Peek & Cloppenburg) waren der Inbegriff von Preppy Chic. Und ich war mittendrin. Wer in den 80ern nicht mindestens ein Paar Burlington-Socken hatte, hat definitiv was verpasst. Ich kann mich noch genau erinnern, ich habe diese Socken geliebt und hatte sie in total vielen Farben getragen – meistens in einer Kombi, die rückblickend etwas fragwürdig war. Aber hey, das hängt nun nicht zwingend mit Argyle zusammen, sondern gilt für die meisten meiner damaligen Looks. Und schon auch irgendwie schade, dass das Muster damals fast nur auf Socken zu finden war. Und auf Pullovern von Benetton, weshalb ich auch lange Zeit dachte, die italienische Modemarke wäre der Urheber dieser Rauten.
Pullunder-Outfit: Tradition trifft auf Jetztzeit
Kommen wir zur Gegenwart – oder besser gesagt, zu meinem Outfit. Mein Pullunder ist eine Ode an das Rautenmuster, mit Farben, die mich an einen nebligen Herbsttag in den Highlands, äh Bayern erinnern: hellgrau, dunkelgrau, schwarz und burgunder. Das lässige Oversized-Strickteil habe ich über ein schlichtes weißes Longsleeve gezogen, weil Layering nicht nur praktisch, sondern auch stylish ist. Dazu eine graue Skinny Jeans und meine neuen Stiefel, die direkt von einem Highlander entliehen sein könnten. Durch die abgeflachte Kante wirkt das Schuhwerk schon eher nach Workwear und weniger nach feinem Auftritt. Aber das muss es auch nicht immer – oder? Ich finde, der Look ist bequem und trotzdem ein bisschen raffiniert. Das Argyle-Muster gibt dem Ganzen einen Hauch von Retro-Chic, ohne altbacken zu wirken. Und die Stiefel/Hosen-Kombi lässt auch keine Zweifel aufkommen, dass es sich bei meinem Look, um den eines Professors einer altehrwürdigen Universität handelt. Das ist nämlich immer meine erste Pullunder-Assoziation. Neben dem Außenminister natürlich – da war der Pullunder aber gelb.
Warum das Rautenmuster und Pullunder einfach zusammengehören
Es gibt Muster, die für bestimmte Kleidungsstücke gemacht sind, und Argyle ist das Nonplusultra für Pullunder. Vielleicht, weil es so eine Art „Rahmen“ schafft – ein Spiel aus Farben und Formen, das einen Pullunder erst richtig interessant macht. Es bricht die oft schlichte Struktur dieses Kleidungsstücks auf und macht es zu einem Statement. Ich bin ehrlich: Pullunder sind für mich nicht einfach nur praktisch, sondern auch eine Hommage an die Mode vergangener Jahrzehnte. Sie sind die perfekte Verbindung aus Tradition und Moderne.
Highlander meets Streetstyle
Mit diesem Outfit fühle ich mich ein klitzekleines Bisschen wie eine Mode-Kriegerin. Die Stiefel verleihen dem Look eine gewisse Härte, die vom Pullunder charmant aufgefangen wird. Es ist diese Kombination aus Gegensätzen, die ich liebe – und die Mode für mich ausmacht. Falls ihr euch also fragt, ob ein Pullunder mit Rautenmuster in eure Garderobe gehört, lautet die Antwort: ja! Aber nicht nur, auch absolut im Trend sind Strickpolos, also Pullover mit Kragen und da findet man ihn dieser Saison auch Teile mit Argyle-Muster.
Und jetzt bist du dran! Rautenmuster oder nicht?
Ob du nun ein Fan von Highlander bist oder nicht (obwohl, wer könnte nicht von einem unsterblichen Schotten schwärmen?): Die Argyle-Raute bleibt ein treuer Begleiter. Es lässt sich auf unzählige Arten stylen, egal ob du es edel mit einem Blazer oder lässig mit Jeans und Boots kombinierst. Und der beste Teil? Es ist ein Muster, das Charakter hat. Es erzählt Geschichten von schottischen Landschaften, englischen Golfplätzen und – ja, ich gebe es zu – meiner ganz persönlichen Rautenliebe.
Ich finde ja, mein heutiges Outfit zeigt: Argyle ist nicht nur ein Überlebenskünstler, sondern auch ein echter Allrounder. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass das Rautenmuster im Moment wieder vermehrt Strickteile ziert.
Jetzt bleibt nur noch eine Frage: Wie stehst du zu Argyle? Team Rautenliebe oder eher ‚lass mal‘? Schreib’s mir in die Kommentare – ich bin gespannt! Ganz herzlichen Dank für eure Zeit und einen ganz wunderbaren Sonntag, liebe alle.
Details vom Look
- Pullunder & Boots: sind beide aus der aktuellen Kollektion von COS
Hier findet Ihr den Pullunder.
Die Boots sind ebenfalls noch verfügbar. (Affiliatelink) - Blazer: H&M – same same but different, habe ich ein Modell beim Breuninger von Marc O’Polo gefunden. (Affiliatelink). Oder Kunstleder: ebenfalls beim Breuninger von Only (Affiliatelink).
- Hose: Only und über zwanzig Jahre alt. Eine der wenigen Skinnyhosen mit denen meine Wade keine Probleme hat.
- Longsleeve: &otherstories – diese Teile sind im Winter immer ne gut Wahl und da gerade Strickpolos so im Trend sind, habe ich hier eines für Euch rausgesucht. Ist von COS via Breuniger.
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Cla und ich haben unsere aktuelle Folge dem Sale-Shopping und der Black Week gewidmet – inklusive astreiner Shoppingtipps. Da würde uns auch arg eure Meinung interessieren. Wir freuen uns über euren Besuch, denn im Gegensatz zum Blogpost lesen, kann man Podcasts sehr gut nebenbei hören.
2 Comments
Gert
Liebste Conny,
ich hoffe, dass es Ihnen wieder besser geht und Sie das Handgelenk nicht mehr so plagt…
Ihr lässig, elegantes sottisch Outfit gefällt mir extremmega gut.
Besonders die coolen,derbsexy Boots sind einfach schlicht overhot.
Ihre stormy-looking Frisur ist das I-Tüpfelchen, um Ihren wildsüssen Charakter zu betonen.
Ich wünsche Ihnen alles Liebe und Gute. Vor allem weiter gute Genesung.
Herzlichste und liebe Grüße
Ihr Gert
Marina
Liebe Conny,
obwohl ich keine Pullunder mag und auch das Muster persönlich nicht in meinen Schrank zu finden ist, liebe ich den Look. Die Kombination ist richtig schön gelungen und steht Dir wirklich gut!
Liebe Grüße Marina