Pullunder-Zeit: Wie man den Übergang modisch und praktisch meistert
Es gibt diese Momente im Oktober, wenn du morgens aus dem Fenster schaust und nicht sicher bist, ob du in einem Pullover schwitzen oder in einer Jacke frieren wirst. Genau da schlägt die Stunde des Pullunders – dem modischen Zwischending, das meist in der Übergangssaison seinen großen Auftritt hat. Pullunder-Zeit eben. Egal, ob über einem langärmeligen Shirt oder wie bei meinem heutigen Look als Blickfang integriert im Herbstoutfit: Der Pullunder hat sein Comeback verdient. Ich meine, wie genial ist es bitte, wenn du deine Arme freihast, aber den Rumpf trotzdem kuschelig warm hältst? Aber bevor ich mich in die kuschelige Welt des Pullunders stürzen, lasst uns über ein anderes, weniger angenehmes Thema sprechen: Hosen. Genauer gesagt – Hosenbeine, die entweder zu kurz oder viel zu lang sind. Klingt das vertraut? Dann bist du nicht alleine.
Die Tücken der Konfektionsgrößen
Woher kommt dieser Trend eigentlich, dass die Hosenlängen proportional zur Konfektionsgröße ansteigen? Wusstet ihr, dass die durchschnittliche Körpergröße der Frauen in Deutschland bei 163,5 cm liegt? In Portugal sind es 159,6 cm und in den Niederlanden stolze 167,9 cm. Doch egal, in welchem Land man sich befindet, die meisten Frauen stehen vor demselben Problem: Hosen, die auch als Staubwedel durchgehen könnten. Und bei mir? Tja, ich bin mit 1,71 Meter zwar größer als der Durchschnitt, aber durch die Wechseljahre habe ich gleich zwei Konfektionsgrößen zugelegt – von 36 auf 40. Was sich dabei jedoch nicht verändert hat, ist meine Beinlänge. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn ich mit Mitte/Ende 40 plötzlich in die Höhe geschossen wäre. Und doch sind die Hosenbeine plötzlich länger geworden! Ich meine, das ergibt doch keinen Sinn, oder? Frauen werden in der Regel nicht größer, nur weil sie ein paar Kilos zulegen. Aber anscheinend gibt es ein Mode-Diktat, das uns weismachen will, dass jede Frau ab Größe 40 automatisch 1,80 m groß ist. Irgendwie hat das alles was von Bodyshaming, wenn auch auf eine subtile Art.
Schneiderei statt Neukauf: Die bessere Wahl?
Das führt uns direkt zum nächsten Punkt: die Änderungsschneiderei. Früher – ja, das klingt jetzt ein bisschen nach „damals war alles besser“ – hat man seine Kleidung eher repariert, als sie weggeworfen. Heute sieht das oft anders aus. Ein kaputter Reißverschluss? Ach, dann kaufe ich mir lieber eine neue Hose, weil eine Änderung oft teurer ist als der Neukauf. Ja, das ist tatsächlich das Verrückte daran. Und trotzdem: langfristig schont es unsere Ressourcen, wenn wir Kleidung reparieren lassen, anstatt ständig neu zu kaufen. Auch wenn es im Moment mehr kostet, spart es auf lange Sicht – und die Umwelt atmet auch auf.
Ändern oder reparieren,
anstatt zurückschicken oder entsorgen!
Pullunder stricken? Schön wärs!
Und jetzt kommen wir zurück zum Pullunder – schließlich ist das mein Thema heute. Ich selbst kann nicht stricken. Um ehrlich zu sein, ich kann gerade mal einen Knopf annähen, und selbst das nur unter größten Mühen. Ich stand erst kürzlich vor einem Wollgeschäft (das war mit Cla in Nürnberg) und war begeistert von den vielen bunten Garnen, die da so verlockend in den Regalen lagen. Es hat mich schon in den Fingern gejuckt, einen Pullunder selbst zu stricken. ABER: Ich war in der Grundschule, als ich das letzte Mal gestrickt habe. Falls sich also jemand berufen fühlt, mir einen Pullunder zu stricken, meldet euch bitte. Freiwillige vor! Muss auch kein Pullunder sein, wir können auch klein anfangen. Mit einem Schal vielleicht?
Aber mal im Ernst, wie großartig wäre es, wenn wir alles, was wir mal gelernt haben, noch könnten? Selbst etwas herzustellen, anstatt es zu kaufen, wäre die ultimative Form von Ressourcenschonung. Also zumindest bilde ich mir das ein. Aber die Zeit muss ja auch irgendwo herkommen und auch die Wolle… Aber wir investieren ja auch Zeit, wenn wir ein Kleidungsstück suchen, das wir kaufen wollen. Andererseits – eine Änderungsschneiderei rettet auch mein Outfit. Pullunder oder nicht, am Ende müssen wir uns doch alle irgendwie durch den Mode-Dschungel schlagen. Und ganz bestimmt ist auch hier, weniger mehr, egal ob selbst hergestellt oder gekauft.
Weniger ist mehr – egal ob DIY oder gekauft
Fazit: Ressourcen schonen und dabei gut aussehen
Am Ende des Tages geht es darum, den goldenen Mittelweg zu finden. Ein Pullunder für die Übergangszeit, der nicht nur praktisch, sondern auch noch richtig schick ist. Eine Hose, die man vielleicht kürzen muss, aber dafür perfekt sitzt. Und ein Schneider, der uns hilft, das Beste aus unseren Kleidungsstücken zu machen, anstatt sie einfach durch neue zu ersetzen. Klingt doch nach einer guten Lösung, oder? Und jetzt seid ihr dran! Seid ihr eher Team „Ich kann mir meinen Pullunder selbst stricken“ oder gehört ihr zur Fraktion „Ich lasse stricken, danke“? Vielleicht seid ihr auch totale Pullunder-Fans und freut euch genauso über das jetzt schon länger andauernde Revival wie ich? Oder sagt ihr: „Pullunder? Das ist doch so oldschool!“ Lasst es mich wissen! 😉 In einem klitzekleinen Kommentar vielleicht. Ich danke schon jetzt und wünsche euch einen mega Sonntag – wer Lust hat und bei Insta ist, kann gerne mal schauen, was wir am Sonntag so treiben. Ich habe vor, euch mitzunehmen. Jawohl.
Ein Styling mit Pullunder habe ich euch natürlich schon öfter gezeigt:
Dieses hier zum Beispiel, mag ich immer noch.
Details vom Pullunder-Styling
Pullunder
Ganni – ich habe ihn schon einige Jahre und ihn in diesem Design leider nicht mehr gefunden. Aber diesen Pullunder hier finde ich auch ganz witzig – via Breuninger (Provisionslink)
Longsleeve
??? – die sind im Herbst-Winter aus meiner Garderobe nicht wegzudenken. Und weil sie von häufigem Waschen bei mir oft grau werden, bin ich immer auf der Suche nach diesen Dingern. Hier ist eins von Drykorn via Engelhorn (Provisionslink) – hier eine Variante von Marc O’Polo via Engelhorn – gerade im Sale – (Provisionslink) – oder direkt im Shop von Marc O’Polo habe ich diese tolle Longsleeve entdeckt (Provisonslink)
Hose
Dorothee Schumacher – wie oben erwähnt für Frauen mit langen Beinen oder einem guten Änderungsschneider. Ich kann nur sagen, das war trotz dieser überlangen Hosenbeine ein sehr guter Kauf – findet Ihr auch beim Breuninger (Provisionslink).
Tasche
Balenciaga – ich habe die „Touch Puffy Crossbody Bag“ 2021 gekauft und hatte da schon meine liebe Mühe sie zu finden. Ich habe ewig danach gesucht und hätte sie gerne ein wenig größer gehabt. Aber das HABENWOLLEN-Gefühl war dann auch mit dieser Größe einverstanden.
Jacke
IOSOY – eine Designerin aus München, die sehr feine Teile entwirft. Diese Jacke habe ich seit 2018 und krame sie jedes Jahr wieder raus. Im Onlineshop von Bogner habe ich diese schöne Teddyjacke (Provisionslink) gefunden. Ich sag nur Fire & Ice.
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Also Leute, heute müsst Ihr unbedingt unsere neue Podcastfolge hören. Wir haben uns mega in Rage geredet, die Claudia und ich. Glaubwürdigkeit von Influencenden war nicht nur das Thema meines Blogpost der letzten Woche, sondern auch unser Thema im Podcast. Hört hört, liebe Leserschaft. DANKE für eure aufgesperrten Lauscher und eure Zeit.
One Comment
Marina
Liebe Conny,
stricken kann ich leider so überhaupt nicht, habe aber auch nicht das Bedürfnis nach einem Pullunder. Irgendwie kann ich diesen Begleitern, trotz ihrer schicken Optik und der praktischen Funktion nichts abgewinnen. Dein Look gefällt mir trotzdem super 🙂
Liebe Grüße Marina