Pfingsten. Die einen fahren weg. Die anderen machen’s sich schön.
Ich? Ich wurde zurückgelassen.
Nicht dramatisch – mein Mann schippert gerade durchs Mittelmeer. Mit Freunden. Auf einem Boot.
Ich weiß nicht, was mich mehr triggert: die Tatsache, dass er sich vermutlich gerade Pastis einflößt, während ich zum dritten Mal am Feiertagsregal im Supermarkt vorbeistolpere – oder dass ich’s wirklich geschafft habe, den kompletten Haushaltsmodus zu verdrängen.
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, mal zur Ruhe zu kommen. In meiner Sommerstrickhose auf dem Sofa rum fläzen, vielleicht etwas reflektieren, ein bisschen Langeweile zulassen (mal ganz neu für mich!).
Aber die Realität kam schneller als der Pfingstregen: Ich bin zuständig für alles. Für den Kühlschrank. Fürs Kochen. Ich!
Pfingsten allein zu Haus – mit Sommerstrickhose und Supermarktkoller
Ich hatte es echt vergessen: Feiertagseinkauf ist Ausnahmezustand. Ich wollte nur kurz was holen – Pasta, Gemüse, vielleicht ein bisschen Vorrat, damit man nicht gleich wieder losmuss.
Was ich bekommen habe:
Parkplatzstress. Leere Regale. Menschen, die sich mit Einkaufswagen gegenseitig in die Hacken fahren. Und einen Fluchtreflex.
Aber hey – ich hatte meine Strickhose an. Beige, weich, bequem. Also im Prinzip modisch komplett ungeeignet für ein regnerisches Supermarkt-Großprojekt – aber seelisch absolut notwendig.
Kochen – etwas, das ich seit Jahren erfolgreich vermeide
Einkaufen erledigt. Dann steh ich in der Küche – und merke: Ich hab keine Ahnung mehr, wie man richtig kocht und was zur … habe ich da eigentlich eingekauft? Und hey, wieso haben wir eigentlich keine Sahne im Kühlschrank. Jeder halbwegs funktionierende Haushalt hat doch mindestens eine Sahne im Kühlschrank. Oder?
Ich allerdings fühl mich, als hätte ich einen Korb voller Zutaten mitgenommen, die allein echt wunderschön sind – aber irgendwie nicht teamfähig.
So ein bisschen wie Gäste auf einer Party, die alle super aussehen, aber sich nicht miteinander unterhalten wollen.
Nur, dass ich der Gastgeber bin. Und niemand bringt ein fancy Gericht mit.
Ganz ehrlich: Menschen, die dafür sorgen, dass eine Familie fast täglich gekochte Mahlzeiten bekommt, denen sollte man mindestens einmal in der Woche huldigen. Und ihnen ein dickes, dampfendes Denkmal setzen.
Ich hoffe, mein Mann liest das nicht, denn bei uns macht er das. Immer. Also: Er würde ein fancy Gericht mitbringen. Und vor allem: Er kocht bei uns. Aber jetzt, wo ich verantwortlich bin, brennt die Frage:
Wie macht man eigentlich Essen, das nach Essen aussieht?
Die Kinder?
Die sind 18 und 20. Also offiziell erwachsen.
Erwachsen genug, um sich was aus dem Kühlschrank zu holen – aber offenbar nicht erwachsen genug, um danach irgendetwas wieder aufzuräumen.
Ich weiß nicht, was sie da machen, aber am Ende sieht die Küche immer aus wie ein kulinarischer Tatort. Ein Tatort, bei dem das Opfer eindeutig „Ordnung“ heißt.
Ich hasse es.
Es ist, als hätte jemand ein „Küche to go“-Konzept entworfen – aber das „go“ dabei leider viel zu ernst genommen.
Modische Zwischenfrage: Was kann eine Sommerstrickhose eigentlich?
Und irgendwo zwischen Supermarktflucht und Spülpanik kam mir plötzlich ein Gedanke:
Warum reden wir eigentlich nicht öfter über die Sommerstrickhose als Modephänomen?
Sie ist der Beweis, dass Komfort und Stil kein Widerspruch sind.
Ich liebe es, dass sie nichts will – sie formt nicht, sie schneidet nicht ein, sie verlangt nichts.
Aber gleichzeitig gibt sie so viel her.
An dem Tag hab ich sie mit einem locker fallenden Hemd getragen – so ein Ombré-Teil in Beige-Braun-Tönen, das aussieht wie der perfekte Café au Lait.
Luftig, entspannt und gleichzeitig irgendwie stimmig für mich.
Dazu ein Top in Schokotaupe, ein paar Layerketten, Sonnenbrille – und dieser Blick, den man bekommt, wenn das gegenwärtige Wetter so gar nicht zum Look oder zur Sommersehnsucht passt.
Ich schwöre: Eine gute Sommerstrickhose ist einfach perfekt an solchen unperfekten Tagen.
Strickhose als Überlebenskonzept – funktioniert erstaunlich gut
Pfingsten bringt keine Langeweile.
Es bringt logistische Herausforderungen, spontane Menüplanung, und zwei „erwachsene“ Kinder, die Küchenordnung als persönlichen Angriff empfinden.
Aber – und das muss man sagen – es hätte schlimmer kommen können.
Stell dir vor, es wäre Weihnachten oder Ostern.
Diese Feiertage, bei denen man zusätzlich auch noch basteln, dekorieren, backen und das perfekte Geschenk für Menschen finden muss, die sowieso nur fragen: „Habt ihr Quittung noch?“ Pfingsten ist wenigstens ehrlich. Kein Geschenkstress. Kein Bratenmarathon. Null sentimentales Tamtam.
Nur ich.
Und die Erkenntnis, dass ich das hier hinkrieg.
Nicht perfekt. Nicht stressfrei.
Aber in einem Outfit, das mich nicht einengt.
Und – ich habe eingekauft, gekocht und geatmet. Jawohl.
Nächstes Mal aber – ganz ehrlich: bin ich das mit dem Boot.
Vielleicht sogar mit Strickhose. So als Statement.
Und während andere in Supermarkt-Schlangen stehen, halte ich die Füße ins Wasser und denke an nichts – außer daran, dass man Feiertage auch in horizontaler Lage überleben kann.
Und jetzt seid aber ihr dran:
Was kocht ihr eigentlich an Pfingsten?
Gibt’s Klassiker, Improgerichte, Tiefkühlpizza deluxe?
Erzählt’s mir – ich brauch Inspiration.
Vielleicht habe ich die Zutaten bei meinen drei Besuchen im Supermarkt zufällig mitgenommen?
Danke für eure Zeit, fürs Lesen – und ein ganz wunderbares Wochenende, liebe alle.
„Pfingsten: keine Geschenke, keine Besinnlichkeit – nur ich, der Kühlschrank und zwei Supermarktbesuche zu viel.“
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Details rund um den Look
- Hose: Mikuta – gibt’s noch. Aber nur in wenigen Größen. Und ich habe beim Breuninger eine gesehen, mit der ich schon länger liebäugel. Guckst du hier. (Affiliatelink)
Und die von Adidas finde ich mega (Affiliatelink) - Bluse: Kopples (auch schon länger bei mir)
- Top: American Vintage (really old) – wer ein Top in dunkelbraun sucht, wir beim Breuninger fündig (Affiliatelink).
- Schuhe: alt – waren gerade beim Schuster
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Guten Morgen
auch wenn ich rumschipper, Deinen Blogpost lese ich natürlich und musste lachen.
Danke! Danke dass Du, Du bist.
Nudeln mit Pesto gehen immer, da brauchst keine Sahne 😉
Kuss
Hallo!
… eigentlich ist doch so klassisch an Pfingsten Grillen, oder?
Bei uns gibt es nichts Spezielles, vielleicht was mit Spargel oder eine Gemüsequiche mit Spinat und Schinken – mit Fertigteig… Ich bin nämlich bei uns die, die immer kocht… 🙂
Übrigens war ich gestern auch mit einer Strickhose im Supermarkt (meine ist cropped), auch doofes Wetter, voll und teilweise ausverkauft, z. b. die Erdbeeren… 🙁 Ich dachte eigentlich, diese Hosen gehen nur für Zuhause, aber stimmt gar nicht, man kann sie auch „ausgehfein“ kombinieren… Deine finde ich mega! Auch toll für den Urlaub, oder?
Liebe Grüße und schöne Pfingsten und zur Not gibt es doch auch noch den Lieferservice…
Coryanne
P.S. süßer Kommentar von deinem Mann…
Ich empfehle Lieferservice. Heute bringt er Sushi. Wir freuen uns schon drauf.
Toll, dass Dein Mann ansonsten für die Mahlzeiten sorgt. Hat sich das rumschippern verdient, so als dickes dampfendes Denkmal:)
Morgen wird das Wetter besser, da wird gegrillt. Ich bin übrigens auch froh, dass Pfingsten ansonsten so ruhig ist.
Tolles Outfit übrigens.
Liebe Grüße
Tina
Wenn nichts mehr geht geht Pasta. Da hat dein Klaus absolut recht. Ein paar Gläser Pesto/Tomatensauce und einige Packungen Pasta im Schrank und auch erwachsene Kinder sind zufrieden.
Hier gibt es heute Rachlachs mit Toast und Avocado und rosé Prosecco.
Morgen ein Curry mit Reis. Schnell gemacht und man kann alles mögliche an Gemüse verwerten.
Falls du Gemüse eingekauft hast aber keine Zutaten für z.B. ein Curry, dann kommt das Gemüse geschnippelt auf ein Blech, Olivenöl und evt. Knobi dazu, mit Pfeffer und Salz und getrockneten Kräutern würzen und im Ofen rösten bis es gar ist.
Dazu passt alles. Pasta, Kartoffeln, Reis, Brot….
Wenn wir nicht kochen mögen (mein Mann und ich wechseln ab) gibts auch mal Ofenpommes mit Spiegelei.
Geniess die freien Tage, erwachsene Kinder verhungern nicht 😉 und fläz dich aufs Sofa oder Gartenliege….
Liebe Conny,
bin spät dran.
Bei uns gab es Lasagne und Reste von der Woche😋
Schöne Nachricht von deinem Mann🤗
Hoffe du hattest trotzdem ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße Claudia
Liebe Conny,
die Situation im Supermarkt kann ich genauso unterschreiben.
Das Outfit aber auch! Die Hose find ich klasse und den Look sowieso, steht Dir richtig gut.
Liebe Grüße Marina