In ein paar Wochen ist es so weit: Mein Blog feiert seinen 12. Geburtstag. Zwölf Jahre! Damit ist er offiziell im Flegelalter angekommen – die Phase, in der alles hinterfragt wird, inklusive der Frage: Was zur Hölle mache ich hier eigentlich? Und die Antwort? Sie variiert je nach Tagesform zwischen: „Ich liebe es!“ und „Vielleicht sollte ich mich doch mal nach einem ordentlichen Hobby umsehen?“ Wobei, wenn ich es mir recht überlege – vielleicht ist mein Blog ja genau deswegen ein bisschen wie mein Partykleid: Es polarisiert, es verändert sich mit mir und manchmal muss man einfach auf sein eigenes Bauchgefühl hören.

Pläne fürs Wochenende? Faulenzen oder bloggen?

Dieses Wochenende jedenfalls habe ich beschlossen, einfach nur faul in der Gegend herumzuliegen. Oder schöne Dinge zu unternehmen. Oder beides. Klingt wunderbar, oder? Blöd nur, dass das mit dem entspannten Wochenende oft nicht so ganz mit der Bildschirmzeit zusammenpasst, die ein Blogpost so mit sich bringt. Denn wenn ich ehrlich bin, ist Bloggen nicht einfach nur „ein bisschen was ins Internet schreiben“. Es ist ein Zeitfresser erster Güte – einer, der sich irgendwie unauffällig durch den Alltag schleicht und plötzlich vier Stunden geklaut hat. Und das, ohne, dass ich das Gefühl habe, viel geschafft zu haben. Ähnlich wie die Frage, ob man ein Partykleid behalten oder zurückschicken soll. Auch das kann unerwartet viel Zeit kosten – zumindest, wenn man es der Insta-Gang überlässt, darüber abzustimmen. 😉

Kurze Texte, lange Entscheidungen

Als ich vor zwölf Jahren angefangen habe, sah das übrigens noch ganz anders aus. Meine Blogtexte waren kurz, knackig, manchmal vielleicht etwas unüberlegt – aber hey, sie waren draußen, und das war die Hauptsache! Damals hatte ich auch deutlich weniger Zeit, weil meine Kinder noch klein waren. Allerdings war ich auch „nur“ in Teilzeit angestellt – mit weniger Wochenstunden als heute. Jetzt arbeite ich ebenfalls Teilzeit, aber in einer sehr viel höheren Stundenzahl. Und was soll ich sagen? Die Zeit fehlt trotzdem an allen Ecken und Enden. Vor allem für soziale Kontakte. Oder für die ausgiebige Diskussion über ein Kleidungsstück, das polarisiert.

Bloggen ist ein einsames Geschäft

conny doll lifestyle: 12 Jahre Blog – und mein Partykleid steht für mehr! Mikuta, Strickkleid, Lederblazer, Stiefel, Partylook

Mode-Debatten auf Insta – und warum ich mich nicht dran halte

Darüber habe ich übrigens schon mal geschrieben. Also darüber, dass Bloggen ein ziemlich einsames Geschäft sein kann. Man tippt stundenlang vor sich hin, führt Selbstgespräche über Formulierungen, verliert sich in Details – und am Ende des Tages merkt man, dass man mit niemandem gesprochen hat, außer vielleicht mit sich selbst und einer imaginären Leserschaft. (Hallo, falls ihr gerade mitlest – schön, dass ihr da seid!) Und genau das passiert auch, wenn man sich in eine Mode-Debatte auf Instagram stürzt. Denn da gibt es dieses Partykleid, also das hier auch mein heutiges Outfit ist. Die Mehrheit war dafür, dass es zurückgeht. Und ich? Ich habe es natürlich behalten. Weil ich es sehr cool finde und auch der Meinung bin, es ist mal etwas anderes: ein perfektes Party-Kleidungsstück. Glitzer muss schließlich nicht immer in Form von Pailletten kommen – die dezenten Lurex-Fäden in diesem Kleid beweisen das eindrucksvoll. Und ja, es wird nicht so häufig zum Einsatz kommen, weil es in meinem Leben nimmer so viele Gelegenheiten für ein Partykleid gibt – aber wenn: Ich bin vorbereitet!

Ich mag das Kleid schon deswegen, weil es mal nicht schwarz ist.

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Ein Kleid, ein Votum und eine Lektion

Und warum höre ich nicht mehr blind auf die Meinung der Insta-Gang? Ganz einfach: Ich habe aus der Vergangenheit gelernt. Vor ein paar Jahren bildete ich mir nämlich goldene Stiefeletten ein. Ich hatte ein in meinen Augen absolut großartiges Paar gefunden und war total begeistert. Damals war das mit goldenen Schuhen aber noch so eine Sache – niemand trug sie wirklich. Also fragte ich in meiner Story nach der Meinung der Community. Das Ergebnis? Die Mehrheit war dagegen. Und ich? Habe mich beeinflussen lassen, sie schweren Herzens zurückgeschickt und – guess what – es bis heute bereut! Denn irgendwann waren goldene Stiefeletten total angesagt, und ich bin fest überzeugt, dass sie viele langweilige Outfits im Handumdrehen aufwerten können. Deshalb höre ich inzwischen auf meine eigene Meinung. Klar, Diskussionen und Feedback sind toll, aber am Ende muss man selbst wissen, was man will – und dazu stehen. Und genau das mache ich jetzt mit meinem Partykleid.

Am Ende muss man selbst wissen, was man will!

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Der Blog bleibt – genau wie das Kleid

Trotzdem gibt es ihn noch, diesen Blog. Trotz all der Zweifel, der Bildschirmzeit und der Frage, warum ich mir das eigentlich antue. Zwölf Jahre sind schließlich kein Pappenstiel. Und wenn ich mir die Alternativen anschaue – also richtige Hobbys mit festen Zeiten, Gruppen oder gar Verpflichtungen – dann bleibe ich doch lieber hier. In meiner kleinen, digitalen Welt, die mir zwar manchmal den letzten Nerv raubt, aber eben auch unfassbar viel gibt. Genau wie das Kleid. Denn ja, einige fanden, die Qualität sei nicht so toll – aber ich nehme es da in Schutz. Es besteht zu 100 % aus Viskose, und die Lurex-Fäden machen es besonders. Außerdem finde ich es charmant, wenn es nicht so glatt gezogen aussieht. Ein bisschen verwegen darf es sein – schließlich ist es ein Party-Kleidungsstück. Und Party bedeutet für mich immer auch Ungezwungenheit.

Ernährung – Ein neues Thema dank der Wechseljahre

In letzter Zeit hat sich noch ein weiterer Bereich in mein Leben geschlichen, der mittlerweile einiges an Zeit in Anspruch nimmt: Ernährung. Nicht, weil mich das Thema schon seit Jahren brennend interessiert, sondern weil die Wechseljahre mich quasi dazu gezwungen haben. Und weil ich nach und nach erkennen musste, dass die Lebensmittelindustrie ein echter Sauhaufen ist. Ganz ehrlich, je mehr man sich damit beschäftigt, desto größer wird der Wunsch, alles selbst anzubauen und nur noch von Luft und Liebe zu leben. Aber gut, so weit bin ich dann doch noch nicht – also bleibt mir nur, genauer hinzusehen, bewusster auszuwählen und mich weiterhin aufzuregen, wenn Zutatenlisten länger sind als ein durchschnittlicher Blogpost.

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Glitzer, Fasching und ein Hauch von Kettenhemd

Und vielleicht gehört dieses ständige Hinterfragen ja auch einfach dazu. Möglicherweise ist das genau der Grund, warum es ihn immer noch gibt. Weil er sich weiterentwickelt, sich verändert – und sich manchmal auch gegen alles auflehnt, was ich von ihm will. Ganz wie es sich für einen echten Teenager gehört. Oder eben für ein Partykleid, das zur Not im Fasching als Kettenhemd durchgeht. Kloaner Scherz – aber ich finde, durch die leicht metallene Anmutung der Lurexfäden hat es tatsächlich etwas Zeitloses.
Also dann: Auf die nächsten zwölf Jahre! Oder zumindest auf das nächste Wochenende. Eins nach dem anderen – und vielleicht sogar in besagtem Kleid, denn der Valentinstag steht vor der Tür. Und wenn das mal kein Anlass für einen glitzernden Auftritt ist! Ich danke für euren Lesebesuch und wünsche euch einen wunderbaren Sonntag und ne gute Woche.

Partylooks waren hier auch schon öfter mal ein Thema – ist 40plus ja schon auch anders, oder?


Details vom Outfit

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  • Kleid: Mikuta – es ist ein tolles Strickkleid, das sehr angenehm auf der Haut ist. Im selben Material gibt es auch noch ein Tanktop und eine Shorts. Die würde ich sofort kaufen – aber ich mag mich nicht so gerne in enganliegenden Shorts.
  • Lederblazer: H&M – und den liebe ich wirklich sehr – wenns wärmer wird ist das auch ein toller Jackenersatz. Beim P&C Düsseldorf habe ich einen Fakelederblazer von Karo Kauer gesehen (AffiliatelinkI).
  • Schuhe: COS – wer gute, hochwertige Langschaftstiefel sucht – dafür ist jetzt die perfekte Zeit. Allerdings braucht man Glück mit der Schuhgröße. Den Stiefel von Paris/Texas bei Louisa Via Romana finde ich super (Affiliatelink).
  • Tasche: Vee-Collective
  • Strumpfhose: Calzedonia – aber Punkte findet Ihr auch bei Falke

Aktuelle

folge von Durchbruch

In unserer aktuellen Podcastfolge tauschen Cla und ich mich zu einem aktuellen Thema aus. Der anstehenden Bundestagswahl und die ganze politische Lage. Ach, was heißt ganze… wir versuchen uns darüber auszutauschen. Irgendwie ist das ganz schön schwer geworden, hier gerade öffentlich den richtigen Ton zu treffen.

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3 Kommentare

  1. Tolles Outfit……Herzliche Glückwünsche zu Deinem Blog Burtseltag. Ich liebe Deine erfrischenden Beiträge, die natürlich auch Mal kontrovers sein dürfen, liebe Grüße , Helene

  2. Also ich finde das Kleid super, allerdings kratzen mich diese Lurexfäden meist, aber du schreibst ja, es ist angenehm auf der Haut. Mag übrigens die Sachen von Mikuta auch sehr. Vielleicht haben wir dann irgendwann mal was im Partnerlook. Und tolle Leistung: 12 Jahre Blog und ich kann deine Auf und Abs so gut verstehen. Liebe Grüße, Sigi

  3. Auch von mir herzliche Glückwünsche zum Bloggeburtstag! Ich freue mich sehr, dass sowohl dieser als auch das Kleid bleiben. Beide mag ich nämlich ausgesprochen gern.
    Liebe Grüße Marina

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