conny doll lifestyle: Mode & Konsum - war früher alles besser? Casual Herbststyle mit Pullover, Toni-Fashion
HerbstWinter-Outfit

Mode & Konsum – war früher alles besser? Casual Herbststyle mit Pullover

Die Ideen für Blogpostings sind so eine Sache. Denn die meisten davon kommen mir unter der Dusche. Also an dem Ort bin ich scheinbar am kreativsten. Über diesen Umstand möchte ich gar nicht weiter nachdenken. Schließlich verbringe ich dort nur einen Bruchteil des Tages. Den großen Rest hängt mein Hirn dann wohl lethargisch in einer Ecke rum. Oder was würdet Ihr Euch bei diesem Umstand denken? Und stellt Euch nur mal vor, wenn sich der „Non-Bathing-Trend“ aus den USA auch in Deutschland durchsetzt. Dann ist hier Schluss mit launigen Zeilen und Themenvielfalt. Es sei denn, Ihr wollt mir Vorschläge machen. Wobei ich dafür auch jetzt schon zu haben bin. Also obwohl ich noch regelmäßig Körperhygiene betreibe, meine ich. Zurzeit jedenfalls mache ich mir schon wieder Gedanken über Konsum – kommt man wohl nicht umhin, wenn man einen Modeblog schreibt. Der Look ein Herbstlook und beweist einmal mehr, mein Style ist casual.

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Händlerverzeichnis in Zeitschriften

Ich weiß noch, ich war jung und ja, ich brauchte Geld. Geld, um mir all die wunderbaren Wünsche zu erfüllen, die mir vor meinem geistigen Auge vorschwebten. Ich habe es bestimmt schon mal erzählt, mein erstes eigenes Gehalt wanderte direkt in ein senfgelbes Sweatshirt von Blue System – in etwa dieses hier. Was heute 150 Euro kostet, war damals für über 300 Mark zu haben und ein lang gehegter Wunsch von mir. Ich hatte es dann wirklich rauf und runter getragen. Schließlich waren Kleidungsstücke, die mein Herz erobert haben, erstens meistens sauteuer und zweitens eigentlich nicht zu bekommen. Wenn ich nur an das Händlerverzeichnis in diversen Magazinen denke. Von den meisten Namen hatte ich noch nie gehört. Und wenn ein großes Kaufhaus doch mal eine der Marken verkaufte, dann hatten die Einkäufer selten die Teile geordert, die mir gefielen.

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Kaufkräftige und praktische Kundin

Diesen Zusammenhang hatte ich damals nur nie hergestellt. Ich dachte, die Magazine hatten immer ganz bestimmte Teile, die man aber nie frei verkäuflich erwerben konnte. Dass da noch eine Schar an Einkäufern entschieden, welche Teile sich in der bestimmten Region überhaupt an die Frau bringen ließen, das wusste ich früher nicht. Damals habe ich tatsächlich gedacht, dass es Absicht ist, dass die Magazine sehr viel schönere Dinge zeigten und keinesfalls die, die man dann im Laden kaufen konnte. Zwecks Illusion und so. Ich habe unterschätzt, dass die kaufkräftige Kundin von damals sehr viel praktischer an die Mode heranging als es heute der Fall ist. Einerseits sehr gut nachvollziehbar, weil die Mode früher einen sehr viel höheren Wert darstellte und damit auch teurer war. Und Kleidungsstücke wurden lange getragen. Wenn sich die Figur veränderte, hat man die Teile weiter, länger oder enger geschneidert. Somit konnte man die Kleidung viel länger tragen.

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Politische Mode der Achtziger

Ich hingegen, wollte nicht diese in meinen Augen „langweilige“ Damenmode tragen. War man dem Kindesalter entwachsen, hatte man nur die Möglichkeit beim C&A oder im Otto-Katalog auf zwei Seiten, Teenager-Mode zu shoppen. Mehr Individualität war in Anbetracht des Mangelangebots schwierig. Es wurde erst recht schwierig, wenn man solch verrückte Wünsche wie eine College-Jacke oder Doc Martens hatte. Und das wurde nicht gerade leichter, wenn die eigenen Eltern dachten, dass das Kind mit derlei Style-Ideen in seltsame Kreise abdriften würde. In den Achtzigern und vielleicht auch noch Anfang der Neunziger war es ja sehr weit verbreitet, mit einem bestimmten Kleiderstil seine eigene politische oder nicht politische Einstellung zum Ausdruck zu bringen. Auch, wenn man vielleicht keine Ahnung hatte.

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Vorbei die Zeiten der langweiligen Mode

In meiner Erinnerung war die Individualität von der Coolness des elterlichen Styles abhängig, beziehungsweise wie cool dieser gewesen war. Ich erinnere mich an eine sensationelle Lederjacke meines Vaters und einen Janker. Beides hatte ich annektiert. Zumindest während meiner Sturm- und Drangphase. Von der böse Zungen behaupten, sie würde immer noch andauern. Aber bevor ich hier jetzt gänzlich in meiner Erinnerung abdrifte, komm ich mal zum Punkt. Denn Hennes & Mauritz, war für mich und meinen Style ein Segen. Endlich sahen die Kleidungsstücke so aus, wie die in den Zeitschriften. Endlich waren Trends auch im verschlafenen Augsburg angekommen. Ob es angesagte Mode in großen Kaufhäusern gab, war auf einmal nimmer wichtig. Vorbei die Zeiten, in denen man sich durch riesige Abteilungen mit in meinen Augen schrecklicher Mode kämpfen musste. Auf einmal war Mode irgendwie demokratischer geworden. Und der damit verbundene Konsum wohl auch.

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Konkurrenz belebt das Geschäft?

Jetzt war nicht nur in den Großstädten angesagte Mode verfügbar, sondern endlich auch in der Provinz. Und das alte Zusammenspiel zwischen „Angebot und Nachfrage“ hat sich in meinen Augen erstmalig die Waage gehalten. Also vorher war es immer so ne Sache, ich hätte gerne konsumiert, konnte aber nicht, weil die Sachen einfach nicht verfügbar waren. Selbst wenn man darauf gespart hat, waren bestimmt Teile einfach nicht zu bekommen. Ich schätze, damals war dann auch der Konsum in etwa ausgeglichen. Was dann passiert ist, das können wahrscheinlich nur Experten wirklich erklären. Letztlich heißt es Konkurrenz belebt das Geschäft. Aber wenn ich über diesen Spruch länger nachdenke, dann halte ich ihn für ziemlich idiotisch. Das mag vielleicht stimmen, wenn man von einem kleinen Dorf oder einer kleinen Stadt ausgeht, bei der es meinetwegen bisher nur einen Fliesenleger gab. Bekommt dieser Konkurrenz, hat das sicherlich einige Vorteile für die Kunden.

Konsum auf dem Weltmarkt

Aber Fashion und viele andere Wirtschaftszweige sind ein Weltmarkt geworden. Man konkurriert mit Anbietern, die in anderen Regionen völlig andere Voraussetzungen haben. Das fängt schon bei der Geografie an, geht weiter beim Lohn, bei den Menschenrechten (die eigentlich überall auf der Welt gleich sein sollten und es doch nicht sind) und bei den persönlichen Werten. In China scheinen den Menschen andere Werte wichtig zu sein, als in den USA und im Rest der Welt. In Europa ist es so, dass wir uns innerhalb der Europäischen Union oft nicht einig werden. Das ist Konkurrenz, die in meinen Augen nicht das Geschäft belebt. Ganz im Gegenteil. Und zwischendrin sitzt klein Conny, die sich darüber freut, dass sie jetzt beim H&M den Style findet, den sie gerne tragen möchte. Und wenn ich mir den Siegeszug der Fast Fashion so anschaue, dann war klein Conny wohl nicht die einzige, die sich über ihre H&M-Filiale gefreut hat.

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Zweifler und die Konkurrenz

Wenn ich mir meinen Text jetzt so durchlese, dann scheine ich wohl etwas länger unter der Dusche gestanden zu haben. Ich möchte mit diesen Zeilen auch nicht sagen, dass ich die damaligen Zeiten der unerfüllten Styles zurückhaben möchte. Aber manchmal wünschte ich mir, ich könnte noch mal anfangen und mir mehr Gedanken über die Auswirkungen machen. Heute komme ich mir in diesem System nämlich ein bisschen vor wie Don Quichotte. Gerade wenn ich auf Instagram sehe, welch zweifelhafte Shops und Labels dort beworben werden. Das sind in der Regel auch die Accounts, die von einer großen Community gefeiert werden mit Likes, Views und Kommentaren, während so Moral-Zweifler wie ich eher das Nachsehen haben. Aber ich schätze, das gehört dazu, denn Konkurrenz belebt das Geschäft. Ich bleibe mir aber lieber selbst treu und bewerbe ausschließlich Labels, bei denen ich das Gefühl habe, sie versuchen das Richtige zu tun. Habt nen wunderbaren Sonntag und ich bedanke mich für Eure Zeit.

Ob Mode ein schmutziges Geschäft ist und welche Rolle Modeblogs dabei spielen, darüber habe ich in dem Beitrag laut nachgedacht.


Details zum Outfit

Jeans und Pullover

Die Teile sind beides von TONI-Fashion und weil wir gerade so schön dabei sind, möchte ich Euch gerne noch meinen 20%-Code ans Herz legen. Bitte „connylovestoni“ in das dafür vorgesehene Feld eingeben. Der Pullover ist neben dem Farbton Toffee auch noch in white zu haben. Die Jeans „Liv“ ist einfach ein geniales Teil, die lässig sitzt und gerade geschnitten ist. Ich glaube, diese Hosen werden nächstes Jahr noch mehr getragen.
Weitere Inspiration findet Ihr in meinem Beitrag von vergangenem Sonntag.

Schuhe

Erst vor Kurzem inspiriert von Claudia habe ich diese Boots bei &other stories gefunden.

Blazer

Hab ich schon lange und ist vom Heine.

Gürtel

Neuzugang von Marco O’Polo


One Comment

  • Nicole

    Hach, auch wenn du wahrscheinlich jünger bist als ich: Ich finde mich wieder. Ich trug damals mit Wonne die Jeansjacke meines Dad, seine Lederweste und seine Smokingjacke. Ich liebte es, er auch, bis er einmal auf einem Ball in Erklärungsnot geriet, weil sich Hygieneartikel für Damen in seiner Tasche befanden. Ups.

    Und mit der Mode war es hier auch so… Aber ich mag es bis heute modisch individuell, du verstehst? das, was alle tragen, ist nie meins.

    Danke für deine erinnernden Worte und das schicke Outfit.
    Liebste Grüße
    Nicole