Minirock kariert mit Denim – meine One-Woman-Show feiert Geburtstag
Als One-Woman-Show habe ich diese Reise hier 2013 begonnen. Kaum zu glauben, dass das morgen bereits zehn Jahre werden. Zehn Jahre voller Worte, Outfits, Learnings (wie das heute so schön heißt), Geschichten, Fotoshootings und – ja, und was eigentlich? Schau ich mich so um, bin ich und meine Bloggerei ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. Wie schon öfter konnotiert – ich hätte aus diesem Blog schon lange ein Online-Magazin machen müssen. Ich hätte ein großes Team um mich scharen und ein Abomodell daraus basteln müssen. So wie die erfolgreichen Mitbloggerinnen, die meisten anderen sind schon lange in der Versenkung verschwunden. Während also die erfolgreichen unter uns zwischenzeitlich Herausgeberinnen sind und allen voran: Problemlöserinnen! Aber hätte, hätte, Fahrradkette. Da bleibe ich doch lieber bei meinem Look: Zur Feier des Tages habe ich einen karierten Minirock mit Denim kombiniert.
Nachhaltigkeit vs. Konsum
Ich habe kein altes Gebäude entkernt und mein Traumhaus daraus erblühen lassen. Auch ein Buch habe ich nicht geschrieben. Noch nicht mal eine eigene Modekollektion entworfen und auch keinen Shop eröffnet. Außerdem kein Coaching und kein monatliches Trainingsprogramm entwickelt. Aber immerhin gibt es eine Buchreihe, die meinen Namen trägt. 🙂 Ich gehe aber davon aus, dass die Kinderbuchautorin eine andere Conny dabei im Sinn hat. Doch mein Faible für Mode und schöne Kleidung ist in jedem Fall immer noch da. Schon immer war es mir die größte Freude, mir Outfits zu überlegen und aus denselben Sachen neue Kombinationen entstehen zu lassen. Andere machen 1.000 Teile Puzzle, ich puzzle den Inhalt meines Kleiderschranks zusammen. Aber auch die Nachhaltigkeit lag und liegt mir am Herzen. Seit Beginn meines Blogs habe ich immer wieder darüber geschrieben. Allerdings steht Nachhaltigkeit im krassen Gegensatz zu Konsum-Themen. Denn welcher Konsum ist schon nachhaltig einzustufen? Letztlich haben wir eh von allem zu viel. Ich habe zum Beispiel bereits einen Minirock und hätte mir keinen neuen kaufen müssen.
Ich hab schon einen Minirock
Aber so ist das mit der Mode und mir. Für andere mag ein Minirock gleich Minirock sein oder Jeans gleich Jeans – ich hingegen, nehme bei allen Kleidungsstücken nur die Unterschiede war. Deshalb ist auch das größte Manko meiner Leidenschaft, dass immer wieder neue Kleidungsstücke bei mir einziehen und ich mich eher schlecht von Altem trennen kann. Schließlich sind die verschiedenen Kombinationen die Herausforderung. Eine abgespeckte capsule wardrobe mit nur 15 Basicteilen? Unvorstellbar! Das ist, wie wenn man Bob Ross gesagt hätte, er dürfe jetzt nur noch Bilder mit schwarz und weiß zeichnen. Insofern hat sich hier in den letzten zehn Jahren eine Menge an Kleidung angesammelt: JA, ich trage das meiste – nur manchmal sind die Zeitabstände zwischen den Einsätzen ein bisschen länger als bei „normalen“ Leuten. Außerdem sollte ich mich insbesondere von den Hosen trennen, deren Größe mir aus unerfindlichen Gründen nicht mehr passt. Man könnte also sagen, in dieser Beziehung bin ich in den letzten zehn Jahren nicht unbedingt schlauer geworden.
Am Schlausten bin ich! Nein ich!
Aber damit bin ich nicht alleine. Denn schaue ich mir unsere Gesellschaft an, dann geht es nicht um Wissen, sondern um das lauteste Gebrüll. Oder um das fieseste. Ich bilde mir ein, das war vor zehn Jahren noch anders. Besser? Schlechter? Das kommt immer auf den jeweiligen Standpunkt an. Meinem Gefühl nach ist die Gesellschaft nach den zwei Jahren Hardcore-Pandemie nicht schlauer geworden. Anstatt zusammen sind wir alle weiter auseinander gerückt und jeder hat seine eigene Wahrheit. Vielleicht handelt es sich um die Konsequenz vom Mindestabstand. Jedenfalls ist die Welt in meiner Wahrnehmung so krass kleinteilig geworden. Eigentlich sind unsere Umstände und Möglichkeiten global – aber wir werden immer engstirniger. In allen Lebensbelangen kocht jede Fraktion ihre eigene Suppe. Es geht um die eigene Meinung und die dazugehörige Filterblase. Früher dachte ich, das ist ein Phänomen auf Socialmedia. Aber Instagram wird einer Studie zufolge von knapp 32 Millionen Menschen in Deutschland genutzt. Das entspricht in etwa 38 % der Bevölkerung. Und das ist nur eine App der sozialen Medien. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Gesellschaft nicht mehr nur im Netz, sondern auch im echten Leben auseinanderdriftet. Ich bin gespannt, ob mein Look mit Minirock uns auf einen gemeinsamen Nenner bringen kann.
Überwiegend hab ich Eure Zustimmung
Wobei eine Freundin häufig bemängelt, dass es auf meinem Blog im Kommentarfeld zu harmonisch zugehe. Das kann man so sehen. Ich hingegen bin sehr froh, dass der Großteil meiner kommentierenden Leserschaft nach dem Motto zu leben scheint, wenn ich nichts Nettes sagen kann, dann sage ich lieber nichts. Mir ist auch bewusst, dass nicht jeder meiner Looks auf allgemeine Zustimmung stößt. Aber dies kann auch nicht mein Anspruch sein. Schon der bloße Versuch wäre zum Scheitern verurteilt und ich fürchte, meine Authentizität wäre auch dahin. Auch ich selbst finde manche meiner früheren Outfits zum davon laufen und frage mich, was ich mir dabei gedacht habe, mich so ins Internet zu stellen. Doch ich bin überzeugt, wenn sie dort lange genug stehen, dann gefallen sie mir wieder und im besten Fall werden sie wieder modern. Das soll ja schon vorgekommen sein. Im Übrigen schaffen es manche Stylings gar nicht erst auf den Blog, weil ich zwischen Fotoshooting und der Veröffentlichung denke, das kann nicht mein Ernst gewesen sein. Ein Glück, dass mein heutiger Look mit Minirock nicht dazuzählt.
Auch ich selbst finde manche meiner früheren Outfits zum davon laufen und frage mich, was ich mir dabei gedacht habe, mich so ins Internet zu stellen.
Conny
Was ist Zeit?
Was sich in den letzten zehn Jahren auch sicherlich grundlegend geändert hat, ist die Zeit für meinen Blog. Vor zehn Jahren waren meine Kinder in der Grundschule und ich halbtags berufstätig. Damals reichte es, Texte für einen Blog zu schreiben, Fotos zu bearbeiten und sich mit den Mitbloggenden zu vernetzen. Heute hingegen muss man zusätzlich auf allen Socialmedia-Kanälen präsent sein, um auf sich aufmerksam zu machen. Und jede Socialmedia-Plattformen hat ihre eigenen Gesetze. Das fängt schon beim Posting-Format an und hört bei der jeweiligen Textmöglichkeit auf. Zudem möchte jede Community gepflegt werden. Verständlicherweise. Zudem bin ich nicht nur Bloggerin. Ich hab ne Familie, einen Haushalt, Hund und Katz und einen Job. Außerdem sind da ein paar pflegenswerte Freundschaften. In letzterem bin ich ohnehin denkbar schlecht. Auch meinen Sport möchte ich nicht vernachlässigen. Und Selfcare? Das ist mein Blog. Die verschiedenen Looks und Stylings. So überlege ich schon, welches weitere Outfit ich Euch mit dem Minirock zeigen könnte.
Frühlingslook: Minirock mit Denimhemd
Okay Leute, es mag viel Zeit vergangen sein und sich viel verändert haben, ich hingegen bin immer noch eine One-Woman-Show und sofern mich nicht die Lust verlässt, werde ich das auch noch die nächsten zehn Jahre bleiben. Allerdings hält mich nichts davon ab, diesen Blog in Zukunft Online-Magazin zu nennen. Das klingt doch gleich viel interessanter und größer. Ob ich allerdings noch eine Problemlöserin werde, das wage ich zu bezweifeln. Da empfehle ich Euch eher eine Psychotherapie. Wobei das natürlich darauf ankommt, um welches Problem es sich handelt. Aber auch bei einem Wasserrohrbruch bin ich die falsche Ansprechpartnerin. Ich bleibe also lieber bei Mode und kombiniere weiter vorhandenes mit Neuzugängen, so wie diesen Minirock. Trotzdem habe ich natürlich ein paar Pläne für die Zukunft. Unter anderem erwarte ich zusammen mit Claudia von Glam up your lifestyle einen Durchbruch in unserem gemeinsamen und gleichnamigen Podcast. Außerdem blicke ich noch mal zurück in die letzten zehn Jahre. Ich sags gleich, der März wird bisschen nostalgisch und alles in einen Blogpost packen. Das wäre heute zu lange und ich beanspruche zu viel Eurer wertvollen Zeit. Ich bedanke mich jedenfalls sehr, dass Ihr hier seid und immer wiederkommt. Denn ohne Euch ists egal, ob es nun unter Blog oder Online-Magazin firmiert, denn ohne Euch ist mein ganzes Geschreibsel nichts wert. Deshalb freue ich mich natürlich wie immer sehr über Eure Meinung. Das Salz in der Suppe quasi. Happy Sunday, liebste Leserschaft.
Details zum Outfit
Rock
Sandro – ich bin beim Oberpollinger länger um den Rock rumgeschwanzelt und habe ihn dann im Sale gekauft. Online habe ich ihn im Shop von Sandro gesehen. Auch ziemlich cool ist dieses Denimhemd vom H&M (Provisionslink).
Denimhemd
H&M – dürfte älter als mein Blog sein. Ich mag seinen Schnitt und die Qualität. Es ist schon zigmal gewaschen und das sieht man dem Teil nicht an. Bei @other stories habe ich ein tolles Jeans-Hemd gefunden. (Provisionslink)
Mantel
MUF10 – ein Streetstyle-Label, bei dem ich mir gar nicht sicher bin, ob es das noch gibt. Susanne Lindner hatte damals ein paar sehr ausgewählte Stücke in Ihrer grandiosen Boutique in Dortmund. Findet Ihr natürlich auch online.
Schuhe
Zara – hab ich schon ne Weile und Euch schon einige Male gezeigt. Im Dschungel der Stiefel habe ich mal dieses Exemplar bei Goertz gefunden. Same same but different. (Provisionslink)
Tasche
Balanciaga – ich mag die Tasche sehr, weil es sie nicht so oft gibt. Zudem bin ich absoluter Fan von diesem gepufftem Stepp.
6 Comments
Katja
Liebe Conny,
herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum; ich freue mich sehr, dass du weiterhin für uns schreibst und dir die Zeit nimmst, deinen lockeren Schreibstil empfinde ich sehr erfrischend und erfreue mich regelmäßig an eurem Podcast, direkt aus dem Alltagsleben.
Weiter so, danke, ich grüße dich,
Katja
Tina von Tinaspinkfriday
Liebe Conny, ich finde diesen Rock super schön. Verstehe weshalb Du ihn gekauft hast. Überhaupt kann ich Deinen Post heute so ziemlich unterschreiben. Mode kombinieren ist auch einfach ein schönes Hobby. Darüber im eigenen Blog zu reden irgendwie auch klasse. Ein Austausch mit der Community über das womöglich gemeinsame Hobby ist spannend.
Ich musste schmunzeln, ja es gibt eine Conny Buchreihe. 🤭😂
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina
alcessa
Happy Blogoversary! 10 Jahre ist echt viel und in deinem Falle sowieso: was sich da alles an herrlichen Inhalten angesammelt hat, ist ja ein eigenständiges, eigensinniges Kunstwerk. Cool.
Ich könnte meistens gar nicht so richtig sagen, ob ich lieber deine Texte oder Bilder konsumiere, gut, dass mich niemand fragt.
Vielen Dank also und viel schöpferisches Vergnügen wünsche ich dir!
EvelinWakri
Herzlichen Glückwunsch liebe Conny!
10 Jahre Blog oder Online-Magazin, wie die Zeit vergeht. Damals waren die Kinder noch die Krümmels, der Mann der IT-Boy der Blog hieß „A Hemad und a Hos“ und ich freute mich jedesmal über Deine Inspirationen und Texte, daran hat sich aber auch bis heute nichts geändert. Manchmal bist Du auch Psychotherapeut und bringst mich durch Deine Texte und Meinungen, wenn ich mal Seelenschmerz habe, auf Vordermann. Ohne Durchbruch kann ich nicht bügeln und manchmal denke ich, erklärt der Mitbewohner mich für verrückt, wenn ich laut auflache wegen Deiner verflixt manchen spitzen Wortwahl.
Mach weiter so und Dein Look mit Minirock ist spitze.
Herzliche Grüße
Evelin
Hasi
Liebe (wieder mal sehr schick gekleidete) Conny: Gratulation zu Deinem Jubiläumstag! 10 Jahre Blog voller Kreativität, Humor, Lebendigkeit, Nachdenklichkeit und textiler Vielfalt. Und ich ziehe gerade im Gedanken wirklich meinen Hut bei der Überlegung, wie viele hunderte Beiträge Du hier jetzt im Laufe der Jahre bereits verfasst hat. Du darfst also wirklich stolz auf Dich und Deinen tollen „One-Woman-Blog“ sein!
Schönes Wochenende wünscht die langjährige und begeisterte „ConnyBlog-Dauerabonnentin“ Hasi 😉
Stefan
Hallo und einen wunderschönen Guten Tag,
ich habe Deinen Blog entdeckt und finde diesen einfach klasse. Besonders gefallen mir Deine Bilder im Blog. Ich wollte auf diesem Wege einfach mal ein gros Kompliment senden und Dir
viel Erfolg mit Deinem Blog wünschen.
Ich bin auf weitere Beiträge und Artikelgespannt und wünsche alles Gute,
Happy Blogging,
Stefan