conny doll lifestyle: Ein Blogbeitrag für der Filterblase und ein Herbstlook mit Karo
HerbstWinter-Outfit

Mein Leben in der Filterblase – andere Meinung unerwünscht

Mein lieber Herr Gesangsverein… wie ist das wunderbar. Wir bewegen uns alle in unserer Filterblase – sind alle immer einer Meinung und freuen uns, dass die eigenen Welt Bullerbü ähnelt. Austauschen oder in einen Dialog mit den Andersdenkend … ihhhh… wer will denn sowas??? Okay, das ist vielleicht ein bisschen überspitzt… Worte, wie „immer“ und „alle“ lösen bei mir per se eine leichte Allergie aus. Doch diesen Filterblasentrend hab ja nicht ich erfunden, ich schätze, es ist menschlich, dass wir uns lieber mit Themen und Menschen umgeben, die die gleiche Geisteshaltung haben, wie wir selbst. Klingt ja ein bisschen irre, wenn man sich mit denen auseinandersetzt, die gegenteiliger Meinung sind….  Mein Look heute – ein casual herbstlicher Look mit Karomuster.conny doll lifestyle: Herbstlook mit karo, Illustration Blogbeitrag über die Filterblase

Willkommen in meiner Filterblase

Und nein, dieser heutige Beitrag ist bitte nicht als Kritik zu verstehen… Beziehungsweise, wenn Kritik, dann kritisiere ich mich selbst im gleichen Maße… Letztlich soll er das, was alle meine Beiträge beabsichtigen, bestenfalls regen sie Euch zum Nachdenken an. Also bei mir funktioniert das ganz gut… Inspiriert hat mich nämlich mein eigener Mittwochsbeitrag… sapperlot… ich habe mich selbst inspiriert. Das muss mir erst Mal einer nachmachen… 🙂 Jedenfalls kam dann noch der Kommentar meiner Bloggerkollegin Tina von Tinaspinkfriday dazu. Sie hat bemängelt, dass meine Ankündigung, einen Teil meiner Affiliateeinnahmen an die Zeltschule zu spenden von niemandem kommentiert wurde. Das fand ich deswegen so interessant, weil ich eher erwartet hätte, dass ich für das Spendenziel, Kritik einstecken muss. Schließlich kümmert sich die Zeltschule um Flüchtlinge, die kommen in meiner Filterblase so gut wie nicht vor.

Harmoniesucht – meine idiotischte Eigenschaft

Also Flüchtlinge meine ich!!! Und natürlich kommen sie überall und ständig im Alltag vor. Ich weiß nicht, wie das auf dem Land ist aber in der Stadt sind viele Flüchtlinge unterwegs und wir haben auch an vielen Orten Flüchtlingsheime… und eine meiner Lieblingsfotolocations ist unweit eines Flüchtlingscontainerdorfs… Ich kann also nicht behaupten, dass ich davon nichts mitbekomme. Doch über das Thema zu sprechen, ist schwierig geworden. Denn jedwede Äußerung könnte falsch verstanden werden… bzw. sie könnte richtig aber von den falschen Leuten verstanden werden. Oder die richtigen Leute verstehen sie falsch. Außerdem und das gebe ich offen zu, bin ich doch eher harmoniesüchtig. Eine meiner idiotischten Eigenschaften, neben zwei, drei anderen… Denn Harmoniesucht führt meist Streit herbei. Allerdings glaube ich auch, dass ich mit dieser Harmoniebedürftigkeit nicht alleine stehe. Letztlich ist das wahrscheinlich der Grund für meinen Aufenthalt in der Filterblase.conny doll lifestyle: Details Schnürboots, Apple of Eden

Greenwashing vs. Konsumbashing

Aber das klingt jetzt so, als würde ich mich jeden Tag bewusst dafür entscheiden, mich nur mit meiner Filterblase zu beschäfitgen. Also mit  Menschen zu umgeben, die meiner Meinung sind. Das ist aber mitnichten so…  Letztlich sind dafür die Nullen und Einsen verantwortlich… Google meint, mich interessieren nur die Promis, die auf Instagram Bilder posten, wo hingegen Facebook und Instagram glauben, ich interessiere mich nur für Fashion, Beauty und Lifestyle…  Und ja, das mache ich natürlich… Doch die Algorithmen unterstellen mir, ich interessiere mich ausschließlich für die konsumorientierte Seite der Medaille. Derweil weiß man spätestens nach Abschluss der Pubertät, dass alles zwei Seiten hat. Mindestens. Und wenn sich doch mal eine nachhaltige Meldung in meine Filterblase verirrt, dann meist eine von einer Interessensvertretung mit einer polarisierenden Schockaussage. Okay, das kann man machen, aber was bei den Unternehmen Greenwashing ist, ist bei grünen Interessenvertretern oft Konsumbashing.

Filterblase vs. Andersdenkende

Und ja, vielleicht braucht es das auch… Vielleicht helfen fiese Pauschalaussagen, um uns Menschen unsere Verantwortung bewusst zu machen. Allerdings ist das auch der Weg des schlechten Gewissens und es ist der Weg, den wir nun schon seit einigen Jahren gehen. Nur gebracht hat er nicht wirklich viel. Meines Erachtens macht uns ein schlechtes Gewissen oft trotzig und ändert nichts an unserer Handlungsweise. So gab es zum Beispiel bereits 2009 eine Untersuchung der OTTO-Gruppe zum CO2-Fußabdruck von Textilien – das ist jetzt 10 Jahre her. Doch hat sich an der Branche was geändert? Und die Filterblase macht uns das auch leicht. Wer sich vergan ernährt, wird sich kaum in einer Fleischesser-Gruppe für die Vorteile des Fleischverzichts stark machen und umgekehrt. Sollte man das doch mal versuchen, wird nur aufeinander geschimpft und die Engstirnigkeit des jeweils anderen kritisiert. Ein Dialog? Fehlanzeige!conny doll lifestyle: Gedanken zur Filterblase, Schal, Herbstlook,

andere Meinung – alles Hater

Sich laut gegen eine Meinung zu stellen, ist irgendwie auch deshalb so schwierig geworden, weil wir das selten im Zwiegespräch machen. Dazu haben wir oft gar nicht die Gelegenheit. Dann werden Diskussionen in langen Threads auf Facebook oder Instagram ausgetragen. Und gerade letztgenannte ist in meinen Augen für solche Diskussionen gar nicht gemacht. Man kann nichts verlinken, was bedeutet, dass alternative Fakten und Fakenews sehr leicht zu verbreiten sind. Außerdem habe ich schon sehr oft beobachtet, dass es die Menschen nicht aushalten, wenn ein Foto eines Accounts, dem man gerne folgt, von anderen kritisiert wird. Das sind dann per se schon Hater, die keine Ahnung haben. Jeglicher Dialog wird auf diese Weise im Keim erstickt. Und das passiert selbst bei Themen, bei denen es gar nicht ums große Ganze geht… Willkommen in meiner, Deiner, unserer Filterblase.

Pickelgate

Ein gutes Beispiel für diese seltsame Art der Kommunikation habe ich bei diesem Instagram-Beitrag von Louisa Dellert kürzlich verfolgt. Sie postete für mehr Realität auf Instagram ihre zyklusbedingten Pickel. Dieses Bild wurde den Followern gefeiert und auch kritisiert. Das kam bei einem großen Teil ihrer Gefolgschaft allerdings nicht so gut an – schließlich gehören Pickel zum Leben dazu und deswegen wäre es ja auch ganz wunderbar, dass Louisa eben auch diese Seite posten würde. Ja, das ist eine Sicht der Dinge, aber ich finde, auch die andere Seite hat ihre Berechtigung und es ist mir ein Rätsel, warum man das nicht einfach so stehen lassen kann. Sondern der Kommentatorin subito jegliche Kompetenz abspricht. Nur, weil man mal eine andere Meinung vertritt, muss das ja nicht gleich heißen, dass man die Person oder deren Einstellung blöd findet. Herzlichen willkommen in der Filterblase von Louisa Dellert.

JETZT und ALLE

Hmmm… wahrscheinlich habt Ihr für solche Situationen auch mannigfaltige Beispiele und ja, ich bin vor derlei Schubladendenken auch nicht gefeit. Ich erwische mich gelegentlich dabei, Statements, Bilder, etc. von anderen im ersten Moment blöd zu finden. Und ich erwische mich phasenweise auch dabei, mich nicht mit den Folgen des textilen Konsums auseinandersetzen zu wollen. Und ich weiß, dass ich damit nicht alleine bin. Ich bin zwischenzeitlich ganz klar der Meinung, dass die Politik das verbockt hat. Die Regierungen in ihrer Wachstums-Filterblase. Die wirtschaftlich orientierte Politik der EU hat den Weg für globalisierten Handel geebnet. Der hat diese völlig idiotischen Produktionswege erst möglich gemacht und auch die verheerenden Auswirkungen für die Umwelt. Letztere hat wohl versäumt einen Lobbyisten mit einem dicken Geldbeutel zu den Abgeordneten zu schicken. Um als Verbraucher noch etwas zu ändern, müssen wir alle sofort aufhören Kleidungsstücke zu kaufen. Nicht morgen, nicht übermorgen, sondern JETZT und ALLE!conny doll lifestyle: Details Herbstlook, karo,

Warum meine Filterblase?

Aber warum, sollen wir das richten? Schließlich gibt es immer noch Menschen, die ständig rund um den Erdball fliegen, Kreuzfahrten machen oder dicke Autos fahren. Und warum soll ausgerechnet meine Filterblase, die mit der Leidenschaft für Fashion und Beauty damit anfangen??? Das ist unfair! Sollen doch erst Mal die anfangen – die Filterblase Mikroplastik oder die Soya-Filterblase oder die Trump-Filterblase – schließlich sind das die größten Idioten. Bestimmt sogar – das kann doch gar nicht anders sein. Ich geh jetzt und frage meine Filterblase – die ist sicherlich der gleichen Meinung. Oder ich frage mal die, die sich mit der Zeit- bzw. Uhrumstellung beschäftigen… Wobei, nicht mal das bekommen wir auf die Reihe…  Und weil das so ist, schaffe ich es sogar, selbst zu diesem Beitrag ein Outfit zu posten. Schließlich muss ein Beitrag illustriert sein und nachdem ich keine Blumen-, Kuchen- oder Interieurbilder bieten kann, ist es ein heute ein herbstlicher Look mit Karomuster. Ich bin eben einfach ein bisschen irre…Und jetzt würde ich mich wirklich, wirklich, wirklich freuen, wenn Ihr mir Eure Meinung verratet. Ich wünsche Euch einen entspannten Sonntag.

Von der SZ habe ich einen Onepager zur Klimakatastrophe gefunden.


Hose: TONI-Fashion – stammt aus einer Kooperation vom letzten Jahr – eine klasse Karohose hab ich bei Engelhorn Fashion von Raffaelo Rossi gesehen (Affiliatelink).
Mantel: WENZ – ist aus meiner Frühjahrskoop und er ist wieder zu haben… Ein klasse Veloursledermantel für den Übergang – via WENZ. (Affiliatelink).
Bluse: The BRITISH Shop – die Bluse ist von Herringbone aus der Zusammenarbeit für den Herbstlook mit The BRITISH Shop.
Schuhe: Apple of Eden – same same but different findet ihr eine Schnürstiefelette bei Mirapodo (Affiliatelink)
Tasche: Karl Lagerfeld – zu ihr gibt es eine Geschichte, eine Erinnerung an NYC


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3 Comments

  • EvelinWakri

    Ja, Tina hat recht. Warum habe ich gerade diesen Beitrag mit Deiner Spende nicht kommentiert?
    Das frage ich mich auch! Keine Erklärung nur soviel, dass er an mir warum auch immer oder wie immer unter der Woche an mir vorübergeht und ich am Wochenende alle Beiträge lese. Und nun zu diesem sehr zum Nachdenken anregenden Beitrag. In vielen muss ich mich wohl an der Nase nehmen, nur bei einem nicht, nämlich dann wenn ich anderer Meinung, dann sage ich es auch, jedoch höflich, sachlich und immer freundlich. Höre mir gerne andere Statments an und lasse mich auch gerne von einer anderen Meinung überzeugen. Ich mag zB nichts Veganes, vielleicht noch in der Mode. Aber habe mich auch schon beim Essen von so manchen überzeugen lassen und sage nicht mehr zu allem Nein. In der Nachhaltigkeit im Fashionbereich, muss noch ein großes Umdenken stattfinden und Nachhaltigkeit bei der Kleidung für jedermann leistbar sein.
    Bei Deinem Look bin ich einfach bei Dir.
    Gemütlichen Sonntag und schön, dass Du Dich für die gute Sache mit den Flüchtlingen einsetzt, dass
    Sollten vielmehr machen.
    Liebe Grüße Evelin

  • Bärbel

    Liebe Conny,
    ich habe Deinen angesprochenen Artikel nach seinem Erscheinen nur bilderguckend durchgescrollt und erst heute gelesen, dass es um eine Zeltschule im Libanon geht. Und siehste, schon bin ich interessiert! Die Flüchtlinge leben inzwischen in der 3. Generation in den Camps dort. Das schreibt sich hier so einfach hin – für uns ist es fast unvorstellbar, was da für ein Leben hinter steckt. Die Perspektive ist ein illegaler unterbezahlter Job oder weitere Flucht. Für Bildung bleibt wenig Geld, wenn die Wasser- und Stromversorgung nicht mal gewährleistet ist. Von der Müllentsorgung gar nicht zu reden. Die ist seit 2015 (das Jahr in dem ich dort war) praktisch nicht mehr vorhanden.

    Ich hatte letzten Sonntag das Glück, mich über 5 Stunden lang mit einer Entwicklungshelferin auszutauschen. Solche Vor-Ort-Berichte aus erster Hand öffnen einem nochmal ganz anders die Augen.

    Liebe Grüße
    Bärbel

  • Tina von Tinaspinkfriday

    Liebe Conny, was für eine fulminante Inspiration. Du hast da, ich sag jetzt mal leider, völlig recht. Ich bin auch sehr harmoniesüchtig und kenne das Gefühl nur zu gut. Wegen Kleinigkeiten wird sich hier zu Hause schon mal nicht mehr aufgeregt. Wir haben es gut und sollen dankbar sein…. sag ich meinen Lieben dann immer. Und ehrlich wir haben es gut.
    Die Filterblasen haben viele Menschen leider nicht ganz verstanden. Sonst hätten Fakenews nicht so viele Chancen. Eine Eigenschaft, die Du anscheinend auch hast, ist die andere Meinung Anderer zu akzeptieren. Die Welt wäre so viel besser wenn das alle Leute könnten. Menschen mit anderer Meinung nicht zu verfolgen, sondern sich mit Ihnen auszutauschen, andere Meinungen zu hören und das so zu akzeptieren. Ehrlich ich hab sogar meine Meinung auch schon mal geändert. Zum Beispiel Asien gegenüber.

    Ich bin Flüchtlingen gegenüber offen, helfe und schimpfe nicht gegen sie. Viele von ihnen sind unsere Zukunft. Das dauert noch bis das alle kapiert haben. Leider. Oft schimpfen Menschen in meinem Umfeld bei mir über Flüchtlinge, ich sag dann einfach „Ich mag Flüchtlinge, wir brauchen sie“ Meist ist mein Gegenüber dann erstmal sprachlos und beginnt nachzudenken.Das nur am Rande.

    Klar hat es mich gewundert, dass da nicht viel Zuspruch kam als Du im Blog verkündet hast, Du spendest einen Teil deiner Einnahmen. Hallo wie toll ist das denn? Also das Spenden.
    Ich dachte immer so ein Blog ist doch eigentlich das perfekte Medium um auch mal was zu diskutieren. Okay wenn man natürlich davon absieht, dass es öffentlich im Internet ist. Aber Hallo das ist bei Insta und FB & Co. genauso. Vielleicht denken Leser aber auch Blogger mögen keine Diskussionen oder konstruktive Kritik unter ihren Posts haben. Also was mich betrifft habe ich schon so viel von meinen kommentierenden Lesern gelernt, dass es mir eine Freude ist mit ihnen zu diskutieren oder voneinander zu lernen. Und wenn ich lerne dass es auch eine andere Meinung zum Thema, zum Outfit oder sonstwas gibt. Und ich liebe das. Klar meist sind das Menschen aus meiner „Filterblase“
    Conny ich mag Deinen Post heute, ich dachte mich laust der Affe, da steht mein Name ?
    Und ich mag Dein Outfit sehr. Das sind die ersten weißen Stiefeletten die ich mag, Apple of Eden habe ich kürzlich auch für mich entdeckt.Ich mag die Farbtöne Deines Outfits und wie toll der Mantel fällt.
    Ich wünsche Dir einen wunderschönen Sonntag, herzlich Tina