conny doll lifestyle: Ein Hemdblusenkleid und Touristenmode jenseits von Socken in Sandalen
Sommeroutfit

Ein Hemdblusenkleid und Touristenmode jenseits von Socken in Sandalen

Ein herzliches Grüß Gott aus meiner Waschküche. Der aufmerksamen Leserschaft ist es sicherlich nicht entgangen, das sage und schreibe zwei Blogposts ausgefallen sind. Ich habe mich kurzerhand selbst beurlaubt. Eigentlich schreibe ich sonst auch im Familienurlaub – aber nachdem der im letzten Jahr schon ersatzlos gestrichen wurde, (die Gründe muss ich an der Stelle wohl nicht näher ausführen), wollte ich dieses Jahr die gute Laune der restlichen Familienmitglieder nicht riskieren. Außerdem können wir an den Abenden jetzt viel länger am etwaigen gesellschaftlichen Leben teilnehmen, weil die Kinder zwischenzeitlich länger aufbleiben könnten als wir. 🙂 Doch, das sei nur am Rande erwähnt. Denn heute will ich lästern. Über die Touristenmode und unser nachhaltiges Problem mit Kleidung. Klingt ziemlich erhaben und wahrscheinlich arrogant. Aber auch dafür kann ich einen Grund liefern. Später. Beim Look geht’s heute leicht zu – ein Hemdblusenkleid, das stofflich auch als Kofferkleid durchgeht und deshalb natürlich mit im Urlaub war.

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Touristenmode an Uferpromenaden

Aaaalso genau genommen ist Lästern ja nicht so mein Ding. Zumindest niemals in großer Runde und natürlich erst Recht nicht verschriftlicht. Lästern bedeutet ja auch, man geht davon aus, es selbst nicht nur anders, sondern besser zu machen. Doch spätestens nach ein paar Jahren Lebenserfahrungen hat man wahrscheinlich mitbekommen, dass es eben immer zwei Seiten und meistens auch gute Gründe für bestimmte Sicht- und Handlungsweisen gibt. Aber immer alles rechtfertigen oder verstehen muss man nicht – finde ich zumindest. Erst recht nicht, wenn es um Touristenmode geht. Denn trotz Corona war die sogenannte Uferpromenade in unserem Urlaubsort in Kroatien sehr gut besucht und es waren sowohl tagsüber als auch abends wirklich viele Leute unterwegs. Somit gehe ich davon aus, dieser Touristenort steht quasi stellvertretend für viele andere. Ausgenommen sind esoterisch oder religiöse Orte und Nudisten-Camps. Die unterliegen ja einer eigenen, äh Kleiderordnung. Dort braucht man auch kein Hemdblusenkleid.

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Querschnitt der Gesellschaft

Doch mir geht’s im Moment um diese stinknormalen Promenaden, die in den meisten Urlaubsorten krasse Touristenmagnete sind. Meistens findet man alle paar Meter, Stände mit handgemachten, landestypischen Souvenirs aus China, die des Urlaubers Herz erfreuen. Oder besser das Herz der Urlauberin. Meinem Eindruck nach lassen sich Männer von all dem Nippes nämlich nicht so beeindrucken. Aber egal, es ist jedenfalls ein grandioser Ort, um Leute zu beobachten. Ich gebe zu, das mache ich echt gerne. Und weiß, ich bin nicht alleine mit diesem Faible. Und wie ich da so sitze in meinem Hemdblusenkleid und allen möglichen Menschen bei ihren Erziehungsmethoden, Selfies und Kaufgesprächen zusehe, frage ich mich ernsthaft, warum wir so ein krasses Problem mit einer Masse von produzierten Kleidungsstücken haben? Wer kauft das ganze Zeug? Beziehungsweise: Wer zieht das Zeug an? Denn ich glaube, so eine Touristenmeile gibt einen guten Querschnitt der Gesellschaft wieder. Sogar von mehreren Ländern.

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Mein Hemdblusenkleid – ein perfektes Kofferkleid

Und damit natürlich auch einen guten Querschnitt der Garderoben von unterschiedlichen Nationalitäten. Mein Fazit nach ausgiebiger Beobachtung: Die meisten Outfits sehen gleich aus. Natürlich gibt es Ausreißer nach oben und auch welche nach unten. Aber der Look der Durchschnittstouristin sieht identisch aus. Und ja, ich möchte an dieser Stelle eher die weibliche Version der Urlauber ins Feld führen. Nicht, weil die Männer jetzt so viel besser angezogen wären. Aber ich bin nun mal ne Frau und wenn hier schon rum läster, dann bleib ich wenigstens bei meinen Geschlechtsgenossinnen. Äh – vermeintlichen Geschlechtsgenossinnen. Aber alles, was da in Frauenlooks zu sehen war, sah gleich langweilig aus. Und alles von dem uns Instagram glauben machen möchte, es ist angesagt, habe ich an dieser Touristenpromenade nur sehr vereinzelt gesehen. Palazzohosen zum Beispiel – hab ich keine einzige gesehen. Weite lange Kleider? Nope! Slip Dresses? Fehlanzeige! Nicht mal ein Hemdblusenkleid.

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Kein Hemdblusenkleid bei der Touristenmode

Der gängigste Look waren Jeans-Shorts mit T-Shirt. Oder Kleider in Midilänge mit total wilden Mustern und ein bestimmtes Kleid, das in jedem Kleiderladen an der Strandpromenade erworben werden konnte. Und wenn die Kleiderwahl schon zweifelhaft war, bei den Schuhen war es noch schlimmer. Von wegen angesagte Birkenstocks oder Chunky-Sandalen für einen relaxten Look. Die habe ich wirklich nirgends gesehen – kein einziges Mal. Eher sogar stöckelte mal eine Lady mit ziemlich hohen Hacken über ziemlich glatte Platten. Ahhhh mir kann man es auch nicht recht machen. Aber man kann von High Heels nicht gleich auf den Rest des Looks schließen. Manchmal passt das Schuhwerk nicht zum Outfit. Aber ich höre jetzt lieber auf, bevor ich mir noch Feinde mache. Das möchte ich gar nicht – nur ganz ehrlich, wenn diese Garderoben dabei rauskommen, wenn man zu viel Kleider kauft, dann sollten wir wirklich damit aufhören. Auf der Stelle!

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Tennissocken in der Adilette – der letzte Schrei

Außerdem kann man sich die Dauerkritik an deutschen Touristen bezüglich Socken in Sandalen auch sparen. Das ist zwischenzeitlich modern. Und in manchen Kreisen wird das auch als mutig bezeichnet. Bei den jungen Leuten ist es gerade mega angesagt, Adilette oder Crocs mit Tennissocken zu tragen. Die finden das in der Tat stylish, während ich mir denke, sie leiden an Geschmacksverirrung. Letztlich ist es wohl nur dem Umstand geschuldet, dass ich alt werde und schon bin ich dabei, warum ich heute lästern darf. Gestern war nämlich mein Geburtstag und da uns Löwinnen ja ohnehin Arroganz nachgesagt wird, darf ich das auch mal raushängen lassen. So ziehe ich mich jetzt ganz erhaben wieder zurück in die Waschküche und freue mich über Eure Erlebnisberichte rund um Touristenmode oder vielleicht zum Thema Hemdblusenkleid. Die liebe ich nämlich und freue mich, dass ich das hier gefunden habe. 


Kleid: Baum- und Pferdgarten – ein großer Teil des Kleides ist aus recyceltem Polyester und es ist nix für so richtig heiße Tage. Für den normalen, moderaten deutschen Sommer aber nahezu perfekt. Außerdem knittert es so gut wie überhaupt nicht.
Schuhe: OMG – wie heißt die Marke gleich wieder? Egal – ich liebe die von Herzen… Absolut großartige Lieblingssommerschuhe.
Tasche: Lala Berlin – ist gerade mein absoluter Lieblingsshopper, weil ich finde, sie passt so toll zu allen möglichen Sommerlooks. Gibts auch so – bei Jades24 (Provisionlink).
Armschuck: HandmadewithlovebyIris – immer grandios und im Sommer ergänzen sie jeden Look… auf eine leicht, lockere und unangestrengte Weise. Ihr findet Iris ausschließlich bei Instagram.


8 Comments

  • Trinidad Rodriguez

    Moin, lästern ist erlaubt ? wenn Du natürlich hier lästerst. kann es passieren, dass sich eine Deiner Anhängerinnen in Deinen Beschreibungen wiederfindet ? autsch, das schmerzt. Mir hat’s Spaß gemacht und ein Schnunzeln ins Gesicht gezaubert. Hab noch einen fantastischen Somntag, viele Grüße

  • Hasi

    Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag ??! Und ich fühle mich gerade ertappt – mir ging vor kurzem beim Betrachten eines alten Photos auch ein ähnlicher Gedanke durch den Kopf. Das war ein Bild New Yorks aus den 60er Jahren und die Frauen und Männer sahen darauf zum Niederknien chic, anmutig und elegant aus. Wo sieht man so etwas heute noch – gerade in der Masse? Aber damals war das Verhältnis zu Kleidung einfach noch anders – die Kleidung kostete deutlich mehr, wurde mit Sorgfalt gearbeitet und vom Kunden ausgewählt, vielleicht auch noch von Schneider angepasst und dann richtig lange und mit Stolz getragen. Und damit das teure Stück dann auch gut zur Geltung kommt, musste es natürlich auch wohl überlegt kombiniert werden. Also, nicht dass ich alten Zeiten nachtrauere, aber mein Fazit war, ganz so schlecht war das damals irgendwie auch nicht – bevor die billige Massenware die Läden flutete, nicht mehr richtig wertgeschätzt wird und am Ende auch noch unnötig die Mülldeponien verstopft. Und wie du ja schreibst, viele kleiden sich ja doch auch immer sehr ähnlich – warum dann Unmengen an Kleidung im Handel? Irgendwie ist das schon ein Irrsinn. ?

    Schönes Wochenende und LG
    Hasi

  • Nicole

    Liebe Conny,

    Du hast Recht. Sehr Recht. Das ist auch nicht lästern, sondern feststellen. Punkt. Ich nehme mich aber nicht immer aus- manchmal trage auch ich ’nur‘ Shorts und T-Shirts im Urlaub.
    Allerdings komme ich mit Latschen und Tennissocken nicht zurecht und kam es auch noch nie. Ist also kein Alters- sondern ein Geschmacksding.

    Ich mag Hemdblusenkleider, traue mich aber nicht recht ran… Aus Gründen.

    Auch hier nochmal alles Liebe nachträglich zum Geburtstag du kämpfende Löwin.

    Liebste Grüße
    Nicole

  • Sara

    Liebe Conny,
    Meiner Meinung nach hast du gar nicht gelästert, sondern nur Feststellungen gemacht….
    Ja die Sache mit der Mode auf der Strasse, oder Strandpromenade kann manchmal echt dazu führen, dass man nicht mehr weiß, ob man 2x hinschauen soll, oder besser wegschauen.
    Ich glaube ja, dass viele Leute mit sich selbst nicht im Reinen sind, und dann auch keinen Sinn dafür haben, sich schön zu präsentieren…. ganz im Gegensatz zu Dir, dein Hemdblusenkleid steht Dir wundervoll, und die Fotos mit der ganzen Stimmung, welch ein Genuss!
    Liebste Grüße

    Sara

  • Nicole Kirchdorfer

    Also Conny, ich weiß ja nicht wo Du im Urlaub warst, aber bei mir konntest Du auch über Männer vortrefflich (und da bin ich ganz unbescheiden gender-gerrecht) lästern. Zumindest in Jesolu. In Verona und Venedig allerdings, muss ich fast passen. Abgesehen von den ultra-verhüllten Asiaten, von denen es dieses Jahr seeeehr wenige gab, waren alle relativ schick.
    Und Birkenstocks gab es alle Tage. Bei mir auf alle Fälle 🙂
    Hemdblusenkleider sind mittlerweile nicht mehr meins. Liegt aber daran, dass die mich irgendwie zu männlich machen….

    LG Nicole

  • Astrid Engel

    Liebe Conny,
    auch von mir alles Gute nachträglich zum Geburtstag. Dein heutiges Outfit ist übrigens super!

    Was das heutige Thema betrifft, stimme ich dir zu. Obwohl … bei uns in Warnemünde sind in der Urlaubszeit gelegentlich sehr stylische Outfits zu sehen, ebenfalls im Rostocker Stadtbild. Aber das ist nicht die Masse.

    Allerdings … wenn man sich mal bewusst macht, wie vielen Menschen das Thema Mode sowas von egal ist …
    Vor einigen Tagen sorgte eine ganz liebe Kollegin für Erheiterung als sie erzählte, dass ihr Mann sich „nach Wetter“ anzieht. Und nach dem, was er vorhat. Also: Ein Outfit für die Arbeit, eins für den Feierabend, eins für die Gartenarbeit, eins für Sport, und wenn es regnet trägt er eine andere Jacke und andere Schuhe als bei Sonnenschein.
    Ich dachte immer, das wäre normal :-), aber ein großer Teil meiner Kolleginnen und Kollegen fand das ebenfalls völlig verrückt. Mehrmals am Tag umziehen … und dann auch noch das Wetter berücksichtigen … wie abgedreht …
    Da ahne ich doch schon, was meine Kollegin (die ich übrigens sehr mag) im Urlaub trägt …

    Liebe Grüße
    Astrid

  • Tina von Tinaspinkfriday

    Ich wünsche Dir nachträglich alles Gute zu Deinem Geburtstag Conny.
    Dein Hemdblusenkleid sieht klasse aus. Also ich konnte in meinem Urlaub richtig schicke Sachen sehen, meist bei den Einheimischen 🙂
    Mein Göga hat an einem Ausflugstag Socken in den Sandalen getragen. Als ich frage ob das sein ernst sei, es war ja auch heiß… war die Antwort er wolle sich schließlich keine Blase holen wenn wir durch den Regenwald marschieren…. Okay Blase hatte er wirklich keine, aber ich musste echt lachen.
    Schönen Urlaub, liebe Grüße Tina

  • alcessa

    Mein Urlaub war eher von der aktiven Sorte (Radeln und Wandern) und da sind wettergerechte Kleidungsstücke schon mal wichtig – wir waren nämlich in Dänemark. Dort sind auch Wetter-Apps sehr wichtig :-).
    Beim obligatorischen Faulrumsitzen in Restaurants (immer schön draußen, weil) habe ich jedoch auch meine UrlaubsgenossInnen beobachtet (und die mich sicherlich auch) und festgestellt, dass sich das Urlaubsmodeprinzip im skandinavischen Raum für die Dame nicht groß geändert hat, seit ich dort Urlaub mache (seit ca. 1998): Kleid oder Rock und Leggings darunter (alles davon in allen möglichen Längen), als Schuhtyp überwiegt „Tevasandale“. Es werden jedoch interessante Kleider und Röcke getragen, auch die Outfits an sich sehen für mich wie immer sehr interessant aus. Die anderen häufig vorkommenden Merkmale waren Jeansjacken, bunte Hosen und Levi’s-Jeans. Über die Herren kann ich gar keine Aussage machen (ich schaue mir keine fremden Männer im Urlaub an :-D), bis auf: Denim, unabhängig vom Alter.
    Selber hatte ich einige Variationen zum Thema „dunkelblaue Jeans“ getragen, kombiniert mit bunten Oberteilen und einem Baumwollschal, der absichtlich nur halbwegs zum jeweiligen Oberteil passte. Dazu Sneaker, ein Paar davon mit silbernen Verzierungen und glitzernder Schlangenlederoptik ? (war eher ironisch gemeint und absichtlich so kombiniert, dass die Schuhe farblich nicht wirklich passten, sie waren aber super bequem, weil weit genug).
    Normalerweise kleide ich mich im Urlaub eher neutral (ich glaube nicht daran, dass es meine Aufgabe ist, die Umwelt zu dekorieren – wer Deko braucht, soll sich einfach selber dekorativ bzw. interessant kleiden), jenseits der Outdooraktivitäten, dieses Jahr war aber auch bei mir so, dass der letzte Urlaub schon seeehr lange her war und ich mal was Kreatives mit meinen Klamotten machen wollte. Über den Denim-Midirock mit schwarzer Strumpfhose und die besagten Glitzer-Sneaker bin ich mir noch nicht sicher ?

    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Bin selber auch im Feuerzeichen geboren und frage mich regelmäßig, was bei mir noch Meinung und was schon Arroganz war – diesbezüglich bin ich im Laufe der Jahre verdaulicher geworden, obwohl ich nicht der Meinung bin, dass die Arroganz eine sehr schlimme Eigenschaft ist. Ich finde, der minderwertigkeitskomplexbasierte Alltagspsychoterror kann viel unangenehmere Erscheinungsformen haben.

    Deine Beschreibung der Urlaubsmode in Kroatien fand ich aus einem bestimmten Grund sehr wohltuend: als Slowenin muss ich mir von den slowenischen Modebloggerinnen immer anhören, wie viel stylischer es doch in Kroatien zugehe und wie langweilig wir Sloweninnen im Vergleich dazu seien (das bin ich auf jeden Fall, aber nicht, weil ich es nichts anders könnte).