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Fashionblog,  Gedanken über Nachhaltigkeit,  HerbstWinter-Outfit

Fast-Fashion, verworrene Lieferketten, schlechtes Shopping-Gewissen

Oh jeee – ich fürchte, ich habe es aus den Augen verloren. Also nicht so ganz. Aber meine frühere Entschlossenheit ist einem Trend-Phlegma (eine neue Wortkreation) erlegen und ja, ich habe ein schlechtes Gewissen. Doch manchmal ist es für so ein fashion-begeistertes Wesen wie mich, wirklich schwierig bei dem Thema die wichtigen Dinge im Blick zu behalten. Erst recht, wenn man sich dann auch noch irgendwie trendorientiert kleiden möchte. Dann ist es kaum möglich an Fast-Fashion vorbei zu kommen. Einfach, weil es so schön einfach ist, bzw. weil sie es einem so einfach machen. Dafür habe ich bei meinem heutigen Outfit darauf geachtet, dass alle Teile schon länger in meinem Kleiderschrank sind. Nur beim Mantel müsst Ihr ein Auge zudrücken. Doch das Strickkleid beispielsweise ist knapp 10 Jahre alt und jeden Winter trage ich es wieder gerne.

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Irgendwie verliere ich bei den ganzen Trends den Überblick und ich habe das Gefühl, mir geht es nicht alleine so. Dieses Trendkarussell dreht sich so schnell und spielt damit den großen Retailern wie Zara in die Hände und die Kohle in die Kasse. Diese Händler sind ja auch der Ursprung dieses ganzen Fast-Fashion – Gedöns. Ich habe das Gefühl, dass Zara und Konsorten bald jede Woche eine neue Kollektion, zumindest aber neue Teile in den Läden (und natürlich auch online) vertreiben. Ich als modebewusste Käuferin (und ich weiß, ich bin nicht allein) habe also ständig den Eindruck nicht trendbewusst genug zu sein.

Teil vom Zirkus

Eigentlich sollte ich das durchaus besser wissen. Haallloooo!!! Ich brauche nicht alles, nur, weil H&M, Zara, Pimkie, Orsay oder, oder, oder mir das Glauben machen wollen. Und ich bin auch nicht out, nur weil die hellblauen Streifen in diesem Jahr 1 Millimeter breiter sind. Oder doch? Nein – ich sage nein… So möchte ich das Spielchen eigentlich nicht mitspielen… doch einmal eine Fahrkarte gelöst, fällt mir schnell gar nicht mehr auf, dass ich ebenfalls ein Teil dieses Zirkusses geworden bin. Der Berichterstattung über die schlechten Verhältnisse in den Produktionsländern kann man auch schnell aus dem Weg gehen… Das heißt, wenn sie überhaupt stattfindet. In der Regel wird ja nur darüber berichtet, wenn ein Unglück passiert – sonst hört man einfach zu wenig über Produktionsbedingungen, die Herkunft der Rohstoffe und die Umweltverschmutzung.

Einkaufsverhalten

Das Einzige, was ich vielleicht positiv anführen kann – ist, dass ich meine Kleidungsstücke nicht drei Mal anziehe und sie dann entsorge… Ich achte beim Kauf schon darauf, dass die Qualität gut ist und ich behandle alle meine Teile sehr pfleglich. Außerdem bringe ich die Sachen zum Schneider… erst kürzlich die 10 Jahre alte Bluse vom H&M, weil ich beim Anziehen zu stürmisch gewesen bin, hat sich eine Naht verabschiedet. Also zumindest den Vorwurf meine Kleidung leichtfertig zu entsorgen, den muss ich mir nicht machen. Trotzdem, mein Einkaufsverhalten sollte äh, nein muss sich ändern… Ich möchte niemand sein, dessen Kleidung von Frauen und Männern genäht wird, die dies unter unwürdigen Bedingungen machen müssen. Und ganz echt, möchte ich niemand sein, deren Kleidung von Kindern genäht wird. Das ist echter Mist… und zu ändern scheint sich daran nichts… Außer dass die Hersteller die Verantwortung mit Hilfe verworrener Lieferketten abschieben.

Download bei der Modeflüsterin

Selbst wenn, wie im Fall H&M, die Lieferkette und alle Adressen offen gelegt werden. An wen diese Firmen dann ihrerseits die Aufträge delegieren, um Lieferfristen einzuhalten und unter welchen Bedingungen dann dort gearbeitet wird – das sieht man auf keiner Liste der Welt. Und sich rauszureden, dass man für die korrupten Systeme in den Herstellerländern nicht verantwortlich ist, klingt mir schwer nach Doppelmoral. Also – es ist eben doch so… am Ende entscheidet der Verbraucher… wohin er sein Geld trägt. Doch auch da sind die Argumente eher auf der Seite der Fast-Fashion-Riesen. Verflixt… Aber es gibt Anlass zur Hoffnung… Denn die Firmen, denen Nachhaltigkeit wichtiger ist, als der reine Profit, werden immer mehr. Und die Modeflüsterin hat einige davon zusammengetragen und eine ganz wunderbare Liste mit Fair-Fashion-Labels erstellt. Ich habe sie schon runtergeladen und werde vor meinem nächsten Online-Bummel erst Mal einen Blick in die Tabelle der Modeflüsterin werfen.

Fast-Fashion mach ich zu Slow-Fashion

Und Kleidungsstücke lange tragen zu können, setzt voraus, dass sie qualitativ besser sind. Das machen ja die wenigstens Fast-Fashion-Teile mit – allerdings gilt das natürlich nicht für alles und jedes. Der Blazer beispielsweise ist ebenfalls schon ein langjähriger Begleiter und ich habe ihn beim H&M gekauft. Also liegt es irgendwie an einem selbst aus Fast-, Slow-Fashion zu machen. Gerade das zeitlose Strickkleid in der Nichtfarbe kann mit Accessoires aufgepeppt werden. 2014 habe ich das Kleid schon mal gezeigt und im Vergleich mit dem heutigen Look kann man ganz wunderbar sehen, wie unterschiedlich das gleiche Strickkleid wirken kann. Leider ändert auch das langjährige Tragen von Kleidungsstücken nichts an den Produktionsbedingungen. Aber wenn ich an Primark denke und dessen Einweg-Philosophie, dann bin ich ein bisschen froh, dass ich da wenigstens nicht dabei bin. Ein Tropfen auf den heißen Stein – ich weiß… Einen tollen Freitag und nen entspannten Start in ein traumhaftes Wochenende, Eure Conny


Strickkleid: Marc O’Polo – eine aktuelle Alternative in grau von Alba Moda habe ich bei WENZ. (Affiliatelink) gefunden.
Blazer: H&M – ganz toll, ein Samtblazer von Boden im Sale (Affiliatelink) – noch in einigen Größen vorhanden.
Schuhe: Gamlong – Ich habe mein Paar vor ein paar Jahren in Salzburg gekauft und ein hübsches weinrotes Paar von PintoDiBlu bei Sarenza (Affiliatelink) entdeckt, nur die Nieten fehlen…. 
Schluppenbluse: Tchibo – ich liebe diese Bluse sehr…. 
Strumpfhose: Falke
Handschuhe: H&M
Tasche: Michael Kors – ist auch schon bisschen älter, aber die burgunderrote Tasche knights&roses bei Showroom (Affiliatelink) gefällt mir immer noch ausgesprochen gut. 


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6 Comments

  • EvelinWakri

    Mit Deinem Bericht heute, sprichst Du mir aus der Seele! Die großen Ketten mit ihren wöchentlich wechselnden Trends haben mir lange das Gefühl gegeben immer hinterher zu laufen! Vielleicht kommt es auch durch viele Instablogs, dass man dann beinahe alle in kurzer Zeit mit dem „haben muss Teil“ auf Fotos sieht! Diese Fast-Fadhion wie Du sie nennst sind dann natürlich die Gewinner! Ich versuche seit geraumer Zeit bewusst in kleinen modischen Läden, mit guter Preis/Leistung, einzukaufen und diese dann mit guten Teilen aus der Fast-Fashion, diese können wie bei Dir dann auch älter sein, zu kombinieren. Diese Inspirationen erhalte ich dann meistens bei Dir hier am Blog!!! Dieses Strickkleid war auch der Grund warum ich Dir zuerst still zu folgen begann und ich halb Wien um so ein Teil abgelaufen bin. Deine heutige Kombination ist so leicht, mädchenhaft und doch mit einer Spur von Ladylike! Bin begeistert!!! Bin dann mal in den Tiefen meines Schrankraums um so einen Blazer zu suchen. Schönen Freitag liebe Zauberfee! Evelin

  • Jessi

    Ein toller Beitrag! Von den ständig wechselnden Trends halte ich nicht viel. Ich habe meinen eigenen Stil, den ich immer mal um passende Trendteile erweitere, aber dann ist auch gut. Vielen Trends kann ich nicht viel abgewinnen. Besonders die ganze Street-Style-Kiste passt überhaupt nicht zu mir und ich quetsche mich da auch nicht rein; das wäre nicht authentisch. Durch ständig neue Sache verlieren sich viele Menschen selbst aus den Augen und laufen wie Marionetten durch die Weltgeschichte – ich finde das sehr schade.
    Die ganze Wegwerfmode macht mich ebenfalls sehr traurig. Ich lege viel Wert auf Qualität und bezahle dafür auch gerne einen Euro mehr. Abgesehen davon spart man so viel mehr Geld, als mit günstigen Sachen, die man ständig erneuern muss. Ich bin zwar noch nicht soo alt, aber auch ich habe viele Teile im Schrank, die mich schon seit 8 Jahren begleiten und dank guter Pflege immer noch top sind. Klar brauchen einige Sachen mal wieder eine Farbauffrischung oder einen Besuch beim Schneider, aber das ist es mir auch wert.
    Zum Thema “ der Verbraucher entscheidet“ bin ich zwiegespalten. Natürlich hat jeder eine gewisse Macht, aber solange uns so viele Informationen vorenthalten werden, ist es sehr schwer, die richtige Entscheidung zu treffen. Ich habe letztens online einen Kaschmirpulli aus Frankreich – Info 1 – gekauft mit der Info 2, dass das Material aus Schottland kommt. Das hat auch gepasst, aber als ich mir das Etikett dann angeschaut habe, stand da noch „Made in China“ drauf. 🙁 Für den Preis hätte ich das nicht erwartet. Schwierige Kiste…

    Liebe Grüße,
    Stil-Helferin Jessi

  • Hasi

    In meinen Augen beweist man nicht deshalb einen Sinn für Kleidung und Mode, indem man ständig die aktuellen Kollektionen aufkauft – sondern indem man seine Sachen grundsätzlich gut wählt und kombiniert. Modeketten möchten nun mal viel Umsatz und beschwören deshalb natürlich schnell wechselnde Trends. Ich habe aber tatsächlich gar nicht die Absicht, bei diesem ewigen Hamsterrad mitzumachen. Und Neues ist nun mal nicht automatisch immer besser und Altes nicht zwangsläufig schlechter. Die Entscheidung darf zum Glück jeder selbst treffen, welches zusätzlich gekaufte Teil den Schrankinhalt und das eigene Leben wirklich bereichert. Und Dein heutiges Outfit ist ja ein hervorragendes Beispiel, wie einen Kleidungsstücke durch das Leben und die Zeit begleiten können. Ich freue mich gerade, dass ich die nette Schluppenbluse wieder an Dir entdecke. Tja, und mit dem Kleid bist Du trotz dessen 10 Jahren immer noch sehr chic angezogen. Eine tolle Kombi, die wieder mal Gespür und Stil zeigt. Und ‚up to date‘ ist.

    Liebe Grüße und einen schönen Abend!

    Hasi

  • Sabine ~ Style Up Petite

    Ich glaube wirklich, dass man dagegen nicht viel machen kann. Leider. Denn Berichte zeigen immer wieder, dass in den ganzen Ausbeuterfabriken nicht nur Kleidung für die großen Günstigketten genäht werden, sondern daneben gleich die Sachen namhafter Marken und auch Designer liegen. Das ist schon traurig. Man kann sich also nie sicher sein, ob die Kleidung wirklich unter vernünftigen Bedingungen produziert wurde oder nicht. Und Schuld daran sind letztendlich wir Verbraucher. Viele wollen möglichst viel Kleidung haben und so wenig wie möglich bezahlen. Gut, die Modeketten stellen eine Kollektion nach der anderen vor, aber wenn wir Verbraucher nicht auf diese Schiene aufspringen würden und die Firmen auf der Ware sitzen blieben, würde sich das wahrscheinlich auch irgendwann ändern. Denn Angebot und Nachfrage bestimmen den Markt. Allerdings muss man auch bedenken, dass daran eine ganze Menge Arbeitsplätze in diesen Günstiglohnländern hängen und die Menschen dort froh sind, eine Arbeit zu haben. Natürlich rechtfertigt das aber nicht deren Ausbeutung!

    Ari stellt auf ihrem Blog derzeit ein Label vor, das in Europa produziert und sie zeigt einige Teile als Model. Vielleicht ist das ja mal eine gute Alternative.

    Lieben Gruß
    Sabine

  • Andrea

    Ja, es ist gar nicht so einfach, sauber einzukaufen, wenn wir uns modisch kleiden wollen. Und Dr Preis spielt auch noch eine Rolle. Wieviel kann und will ich ausgeben? Und dann noch das Wissen, dass teuer nicht auch gleichzeitig sauber heißt. Und dann muss es meinen Geschmack auch noch treffen. Form, Farbe…..
    Ein schwieriger Weg und ich achte vor allem darauf, dass Kleidung lange bei mir bleibt und ich nicht auf diese Wegwerf-Mentalität aufspringe. Dadurch konsumiere ich insgesamt weniger und das ist ein guter Schritt.
    Lebe Grüße
    Andrea