conny doll lifestyle: Fakeleder - worth the Hype? Eine Frage von Schweiß
HerbstWinter-Outfit

Fakeleder – worth the Hype? Eine Frage von Schweiß

Das Schönste an einer Urlaubswoche, die man zu Hause verbringt? Ich schätze, das ist für jeden etwas anderes. Und für einige ist es sicherlich absolute Zeitverschwendung. Schließlich sind die wenigen Urlaubstage des Jahres dazu da, um Reisen zu unternehmen. Ich hingegen mag es wirklich, in den Tag hineinzusandeln. Diese Woche zum Beispiel freue ich mich jeden Morgen wieder darüber, der fiesen Zeitumstellung ein Schnippchen geschlagen zu haben. Möglicherweise ist das nur Einbildung, da ja nicht davon auszugehen ist, dass wir bis kommenden Montag alles wieder rückgängig machen. Aber hey, ich lebe doch im Hier und jetzt. Was kümmert mich da der kommende Montag. 🙂 Was mich hingegen sehr kümmert, ist, dass mein Faltenrock aus Fakeleder sich gerade in seine Bestandteile aufgelöst hat. Das ärgert mich und bringt mich zu dem Gedanken, ob Fakeleder sich überhaupt lohnt.

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Fakeleder und Hautkontakt

Nein, das soll auch kein Beitrag darüber werden, dass es bestimmt besser wäre, den Tieren weiter das Fell über die Ohren zu ziehen. Nur damit unsere Garderobe weiterhin durch Lederkleidung bereichert werden kann. Allerdings und das gebe ich offen zu, ich bin ein riesiger Fan dieses Naturstoffes. Leder gehört seit jeher, genauso wie Seide, zu meinen Lieblingsmaterialien. Erst recht dann, wenn die Stoffe mit der Haut in Berührung kommen. Also bei Hosen oder Röcken. Bei Letzterem trage ich im H/W-Halbjahr meist noch eine Strumpfhose drunter, aber bei meiner Lederhose nicht. Und grundsätzlich ist das kein Problem – gibt ja schließlich auch genügend Kleidungsstücke aus anderen synthetischen Stoffen. Wobei ich reine Synthetik eigentlich nur beim Sport trage. Da habe ich nämlich das Gefühl, die halten dem Schweiß stand und exakt da habe ich das Gefühl, kann Fakeleder nicht wirklich mithalten. Es ist viel eher so, dass ich in Kunstleder viel schneller schwitze.

conny doll lifestyle: Faltenrock, Fakeleder vs. Leder - was ist besser?

Feuchtigkeit und Leder

Natürlich habe ich in meiner Fakeleder-Kleidung kein Training absolviert, aber Menschen transpirieren ja nicht nur beim Sport. Für mich zum Beispiel gehören schwarze Lederhosen zu meiner Lieblingsausgehkleidung. Zumindest wenn nicht gerade Sommer ist und wir 25 Grad haben. Aber auch bei kühleren Temperaturen kann ich während einer durchtanzten Nacht ziemlich ins Schwitzen kommen. Und nein, das ist für Echtleder auch nicht gut, aber bei richtiger Pflege verzeiht dieses Material auch mal, äh leichten Niederschlag. Und ja, das gilt auch für Regen. Ich hoffe, ich habe nun diverse Kopfkinofilme wieder eingefangen. Hehe!!! Ebenso liebe ich das Gefühl, dass sich Echtleder der Körpertemperatur anpasst. Meiner Erfahrung nach schafft Fakeleder das nicht. Und es verzeiht auch nichts. Einmal überdehnt, findet das Material eigentlich nimmer in den Ursprungszustand zurück. Aber all das kann ich akzeptieren, es ist halt so wie überall – wer auf seine Kunstleder-Kleidung achtet hat länger was davon.

Kunstleder bröselt

Was ich diesem Stoff aber schlecht bis gar nicht verzeihen kann, ist die Brüchigkeit. Es ist auch ganz egal, wo das Fakeleder zum Einsatz kommt. Seine Lebensdauer ist begrenzt. Ein Grund, warum ich sehr ungern Schuhe aus Kunstleder trage. Aber auch bei einigen Taschen habe ich schon festgestellt, dass sie mit der Zeit an „schwierigen“ Stellen brechen. Und jetzt gerade diese Woche hat mich mein Faltenrock aus Fakeleder verlassen. Okay, ich hatte ihn schon ein paar Jahre und ich glaube, hier habe ich ihn zum ersten Mal auf dem Blog gezeigt. Vergangene Woche hatte er sich dann im Laufe des Tages in seine Bestandteile aufgelöst. Das war ein bisschen so, als würde ich beim Laufen schwarze Konfetti streuen, um es positiv zu formulieren. Mir blieb jedenfalls nix anderes übrig, als den Rock dann zu entsorgen, da sich der Vorgang quasi nicht aufhalten ließ.

conny doll lifestyle: Details, Faltenrock, Stiefel, Herbststyle

Ist auch nur aus Plastik

Mit Echtlederkleidung hingegen ist mir das noch nie passiert. Aus der bin ich bisher immer nur rausgewachsen. Und man mag sich das Fakeleder schönreden können, letztlich handelt es sich um mit Plastik beschichtendem Stoff. Hinzukommt, Fakeleder kann wohl nicht genäht, sondern muss in den meisten Fällen geklebt werde. Das geht aber nur mit bestimmten Klebern und auch die sind nur mäßig umweltverträglich. Das weiß ich jetzt nicht, weil ich so klug bin, sondern weil ich es bei Wikipedia gelesen habe. Für mich ist Fakeleder aber ein vorzügliches Beispiel dafür, wie schwer es ist, heute das Richtig zu tun. Und wohl ein weiterer Beweis dafür, dass es einfach besser ist, gar kein Leder und auch kein Fakeleder zu kaufen.

conny doll lifestyle: Schumacher, Transparenz

Weniger Konsum ist der Schlüssel zum Glück

Und einmal mehr ist dabei ganz klar, dass es bei Mode hauptsächlich darum gehen sollte, nicht schnell und schneller neues zu konsumieren, sondern auf das, was man bereits hat, mehr Wert zu legen. Das mache ich zwar schon immer, aber an der Menge muss ich trotzdem arbeiten. Deshalb ist mein Fazit, dass der Rummel um Fakeleder nicht wirklich gerechtfertigt ist. Den restlichen Tag werde ich heute aber nicht mit Mode oder Shopping und auch nicht mit meinem Blog verbringen, sondern mit meiner Tochter im Kino. Das ist nämlich auch sehr cool an so versandelten Tagen – einfach mal einen Nachmittag im Kino verbringen. I like. Aber bevor Ihr nun vom Hof reitet, interessiert mich noch sehr, gehört Ihr zum Team Leder, Fakeleder oder findet Ihr beides überflüssig. Freu mich über Eure Meinung und wünsche einen wunderbaren Donnerstag liebe ALLE.


Details zum Outfit

Rock

Opus – er kommt nah dran an den Fakeleder-Faltenrock, ist aber aus Stoff. Ich mag ihn, weil er so toll schwingt.

Rollkragen

Schumacher – ich sagte es bestimmt bereits – ich steh auf so transparente Teile

Stiefel

Belmondo – I like di sehr

Cardigan

H&M – es ist leider so, dass ich nirgends solche kurzen Cardigans gefunden habe, als ich sie gesucht hatte – jetzt gibt es so häufiger. Damals aber nur beim H&M. Das war wie letztes Jahr mit den Pullundern, die findet man heuer auch häufiger.


7 Comments

  • Tina von Tinaspinkfriday

    Da sagst Du was Conny. Eine recht teure Fake Ledertasche löst sich auch auf… am Rand ringsrum…nach einmaligem Tragen. Seither kaufe ich keine Kunstledertaschen mehr. Das ist dann ja auch nix für die Umwelt.
    Bei Kleidung kaufe ich auch kein Fakeleder und wegen Gewichtsschwankungen eher auch wenig Echtleder bei Kleidung. Aber bei Schuhen und Taschen bevorzuge ich es auf jeden Fall.
    Das mit Deinem Rock ist natürlich schade. Klasse siehst Du aus in dem Look. Gut dass Du ihn noch gezeigt hast.?
    Liebe Grüße Tina

  • Christine

    Liebe Conny,
    Auch ich frag mich die letzten Tage, ob Fake Leder einfach nur Plastik ist? Die meisten Modeteile sind recht preiswert. Und bisher konnte ich nicht wirklich ausfindig machen, wie das Material zusammen gesetzt ist. Also doch Plastik? Und damit alles andere als nachhaltig. Wie und wo werden die bröselnden Teile entsorgt? Mir geht es so mit einer Hose, die ich nun im 3 Winter trage, auch so. Das Material bricht und bröselt – schade!
    Ich denke, das fake Leder Augenwischerei ist. Es sei denn, es besteht aus Natürlichen Materialen. Das gibt es ja auch, z.b. bei veganen Schuhen. Da aber die Herstellung des Materials aufwändig ist, kosten sie ihren Preis. Und bröseln nicht…
    Ich werde auf jeden Fall zukünftig noch strenger darauf achten, ob ich jeden Mode-Hype mitmache. Mich nicht nur von der Neuigkeit begeistern lassen, sondern genau nachfragen, wie etwas hergestellt wurde.
    Liebe Grüße

  • alcessa

    Schade um den Rock, sieht wirklich sehr gut aus! Ich glaube, es gibt noch so beschichtete Baumwolle, die auch leicht ledrig ausschaut und auch so cool wirken könnte?

    Mir geht es sehr ähnlich, ich kaufe überhaupt kein Fakeleder (Bei Etsy stellte ich fest, dass manche das “Ökoleder” nennen? Hä?) mehr, seit ich einmal einen Lieblings-Ökoleder-Rucksack auf die zu heiße Heizung gelegt habe und seit ich weiß, dass ich weder Schuhe noch kniehohe Stiefel daraus tragen will.

    Allerdings mag ich Leder nur bei Schuhen, nicht aber als Kleidungsstück. Ein großer Teil meiner Taschen und Gürtel (und auch “Sommerschuhen”) ist aus Stoff (Canvas, Polyester & Co. usw.) und sie sind so unverwüstlich, dass ich keine wegwerfen kann und dann auch keinen Platz für neue habe. Zuletzt habe ich mir eine CK-Tasche aus Leder gekauft, aber Secondhand, im Moment fühle ich mich aber voll befriedigt.

    Ich habe mir vorgenommen, mein Leder liebevollst zu pflegen, wo es geht, andere Materialien zu kaufen und auf Fakeleder zu verzichten und weiß jetzt, was bei mir funktioniert. Immerhin ?

  • Nicole

    Liebe Conny,
    mir ist das Knöselgebrösel mit einer Hose passiert und ich fand es richtig doof. Und bei einer Tasche auch.
    Darum verstehe ich, dass du echte Materialien besser findest. Schuhe (außer Sneaker) mag ich auch lieber in echt.
    Bin also wieder mal bei dir.

    Die Zeit finde ich jetzt von der Uhrzeit fein, denn ich hab eine Stunde Leben pro Tag mehr, das ist doch was.

    Genieß den restliche Urlaub (und man muss nicht immer reisen), woboe ich herumsandeln ein schönes Wort finde…
    Liebste Grüße
    Nicole

  • Verena

    Hallo Conny, ich kann diesen Hype um „veganes Leder“ einfach nicht verstehen. Sollen wir nicht so gut es eben geht Plastik vermeiden? Ich habe genau eine Hose aus Fakeleder im Schrank und auch nur deshalb, weil meine Tocher die nicht mehr wollte. Ab und an trage ich sie…. Aber Jacken, Taschen und Schuhe aus diesem Material – nein Danke. Man schwitzt darin, es hält nicht lange und fühlt sich für mich einfach nicht gut an!
    Liebe Grüße
    Verena

  • Kathrin S.

    Hi Conny,

    Also in normaler Mode hatte ich das bei ner Jeansjacke mit Armeln.
    Da ging retten weil aus Jacke wurde Weste ohne Bröselärmel. 😉

    Ich persönlich bevorzuge Kunstleder bei einer Sache – Meine Schlechtwetter-Winterreitstiefel – Weil LEder ohne Reithalle doof.
    Da ist in Matsch und Regen kunstleder bzgl. Wasserdicht, Salz, Sauber machen, etc unschlagbar, DAzu noch gefüttert. Ja die bröseln rigendwann nach 2-3 Wintern tägl Gebrauch, aber völlig okay, weil Gummistiefel wären dann auch platt oder Neoprene. Aber es geht mir hier halt um Funktion Kunststoff, der trotzdem nicht so aufträgt, weniger um Lederoptik,
    Alles eine Frage wofür man es nutzt, dann macht das Sinn. ;-D

    Begl. Material, normal Textil beschichtet meist mit Polyurethan, PVC, etc – Textil mit Plaste.

    Nachhaltig – ich bin mittlerweile meist bei Vinted bzw in 2nd Hand Läden, weil mich der Einheitsbrei Saisontrend nervt. DAs geht ganz gut, so. Schrankausmisten und tauschen mit Tochter oder Freunden hilft auch. Man kann nämlich dann individuell eigener Stil und trotzdem nicht austauschbar sein. 😉

    Vielleicht versucht das mal der ein oder andere. 😉

    LG

    K.S.

  • Katja

    Liebe Conny,
    Ich bin früher als Flugbegleiterin nach Peking geflogen. Was war das für ein Spaß, um ein paar Euros am Markt nach den coolsten „Leder “ Taschen zu greifen☺️. Laut Verkäufern natürlich EChT Gucci und Prada ??… ich gebe zu manches sah wirklich recht gut aus und hielt auch ein paar Jahre – aber genau wie du schreibst : dann beginnt sich der Weichmacher aufzulösen und es bröckelt ….
    Mit 20 war das noch cool und lustig. Heute spare ich liebe länger auf ein echtes schönes Teil oder Kauf mir einen Kunststoff shopper der Marke Zwei. Da passt die Haptik und das Unternehmen macht sich auf noch über unsere Umwelt Gedanken. Liebe Grüße!!!