Die Weste – wie kombiniere ich sie im Sommer
Jepp – ich weiß, gefühlt ist der letzte Winter gerade erst zu Ende gegangen. Was sicherlich an diesem komplett durchwachsenen Wetter liegt. Von den Wassermassen mit denen weite Landstriche gerade erst zu kämpfen hatten, ganz zu schweigen. Aber gut, der Fashion Branche war es schon immer herzlich egal, welche Jahreszeit das Menschlein gerade fühlt. Die Mode ist ihrer Zeit meistens voraus. Somit dürft Ihr mir das jetzt nicht übel nehmen, wenn ich Euch schon wieder ein zeitloses Musthave für den Herbst unter die Nase reibe. Das habe ich ja kürzlich erst bei meinem Schlabberlook im Sommerstyle getan. Heute gehts allerdings um ein Kleidungsstück, von dem ich glaube, dass Ihr es jetzt kaufen solltet, weil Ihr es auch vortrefflich im Sommer aber auch in der Herbst-/Winter-Saison kombinieren könnt. Die Rede ist von der Weste – der edleren Schwester des Pullunders.
Weste – meist Outdoor oder praktisch
Also für mich war die Weste eh noch nie wirklich weg. Was wahrscheinlich daran liegt, dass Westen in Bayern irgendwie immer Saison haben. Zumindest gehört ein Gilet für viele Männer zur Tracht. Aber nicht nur da kommen Westen zum Einsatz. Wenn man mal so drüber nachdenkt, dann sind Westen ziemlich funktionell und deswegen wohl weit verbreitet. Typen wie Chuck Norris oder McGyver tragen bestimmt solche Anglerweste, um für jedes Utensil eine eigene Tasche zu haben. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die Polizei und die Feuerwehr Westen verwendet. Und im Auto haben wir alle eine Warnweste. Insofern ist das ärmellose Kleidungsstück auf jeden Fall ein ziemlich praktisches Teil. Kann es zumindest sein. Wahrscheinlich tragen deswegen so viele Menschen Outdoor-Westen? Aber natürlich ist das nicht die Form von Weste, die mir bei einem Trendteil vorschwebt. Aber jeder nach seiner Fasson.
Stilvolle Anzugs-Weste
Höre ich Weste, ist mein erster Gedanke auf jeden Fall nicht „Ordnungshüter“. Viel mehr denke ich an einen Herrenanzug, der stilvoll mit Weste getragen wird. So getragen sieht man die Weste heute ja eher selten. Überhaupt sind Männer im Anzug rar geworden. Aber vielleicht arbeite ich einfach in der falschen Branche. Und da es derzeit so gut wie keine Veranstaltungen gibt, muss auch gerade kein feiner Zwirn getragen werden. Ein bisschen schade ist das – aber ein anderes Thema. Aber wenn die Männer die Westen nicht tragen, heißt das ja nicht, dass wir Frauen ebenfalls darauf verzichten müssen. Nope ganz im Gegenteil und gerade wer auf Anzugwesten steht, wird in diesem Jahr beim Shoppen fündig. Bisher war es ja eher die Blazer-Weste, die in den Läden hing. Doch fürs Styling ist das eigentlich auch ganz egal – je nach Look sind für mich beide Schnitte zeitlose Teile.
Sommerstyles casual und fürs Büro
Letztlich muss man nur die eigenen Proportionen berücksichtigen oder auch nicht. Schließlich gilt auch hier, jeder nach seiner Fasson. Nur ob einem ein Look selbst gefällt oder nicht, das kann durchaus mit den eigenen Körpermaßen zusammenhängen. Da ich einen langen Oberkörper habe, ist es für mich beispielsweise schwierig, lange Oberteile über die Hose hängenzulassen, wenn man nicht erkennt, wo genau meine Taille ist. Das sieht dann immer ein bisschen unförmig aus und in der Regel ziehe ich das wirklich nur einmal an. Deshalb ist es für mich wichtig, Blazer-Westen offen oder mit Gürtel zu tragen. Aber bei einer kurzen Anzugs-Weste ist das kein Thema und deswegen habe ich heute diese Variante für mein Styling gewählt. Und gleich zwei konträre Looks damit gestylt. Ein Look fürs Büro (ohne Dresscode), der andere ist casual und ein super Freizeitstyle.
Welcher Westen-Typ bist Du?
Solltet Ihr die klassische Anzugsweste auch so toll finden wie ich, kann ich Euch nur empfehlen, Euch in diesem Jahr umzusehen. Dieser figurbetonte Westen-Schnitt ist sonst immer schwerer zu finden. Aber heuer habe ich ihn schon in unterschiedlichen Schnitten, Stoffen und auch Farben gesehen. Allerdings habe ich das Gefühl, es finden auch noch andere Menschen Westen toll, weil man scheinbar echt schnell shoppen muss. So war zum Beispiel das Exemplar, das ich für mich auserkoren hatte, total schnell weg. Aber vielleicht war ich auch einfach zu langsam mit meiner Entscheidung. Who knows? Ich bin jetzt auf jeden Fall gespannt, auf Eure Meinung zum Thema und welche Variante Ihr bevorzugt? Gehört Ihr eher zum Team Anzug- oder zum Team Blazerweste? Habt einen schönen Sonntag, liebe alle und danke für Euren Besuch…
Details zum Outfit
- weißer Look:
- Hose: Mango – kennt Ihr schon vom letzten Jahr
- Schuhe & Tasche: Marc O’Polo
- Weste: Arket – auch die ist leider schon ausverkauft. Dafür gibt’s im Frankie-Shop direkt diese wunderschöne Weste noch in Größe S.
- schwarzer Look:
- Hose & Weste: Arket – diese Hose hatte ich zufällig in einem YT-Video gesehen und konnte dann nicht widerstehen. Sie fällt ziemlich groß aus, weswegen ich Euch eine Nummer kleiner empfehle.
- Tasche: LaLa Berlin
- Schuhe: H&M
2 Comments
Hasi
Hallo, liebe Conny! Ganz klares Fazit: Steht dir super, die Weste! Die Outfits sind sehr stilvoll und deine Beine wirken ja wirklich ewiglang! Westen sind Kleidungsstücke, die in den letzten 30 Jahren auch immer mal wieder in meiner Gardarobe aufgetaucht sind. Ich finde gerade diese typischen Anzugswesten sehr ansprechend und somit durchaus etwas schade, dass unsere Herren dieses edle Kleidungsstück derzeit nicht mehr zu schätzen wissen (…meiner zum Glück schon…). Aber witzig: Zufällig habe ich vorgestern beim Schrankstöbern wieder meine beige Streifenweste entdeckt und mir überlegt, ob ich diese nicht auch mal wieder in einem Outfit einplanen sollte. Allerdings ist mir dafür derzeit doch noch zu sehr nach Sommer, da darf die Weste also noch ein bissel weiter im Regal schlummern… ?
Viele liebe Grüße noch
Hasi
alcessa
Ich finde Westen auch super (pfiffig, chic und elegant und wirklich was Besonderes) und bin von deinen Looks begeistert, habe mich aber noch eher zögerlich in dieses Gefilde begeben, was auch damit zusammenhängen könnte, dass ich Stay-At-Home-Freiberuflerin bin und Angst habe, eine feine Weste beim Kochen zu bekleckern :-). Was ich bisher gewagt habe, war (Secondhand-)Wollweste (also eigentlich Pullunder, aber kariert, wie beim Golf) als Top zum Rock tragen. Bei uns im tiefen Norden ist es warm aber selten heiß und da ist so eine Wollmischung sehr angenehm und dennoch sommerlich.