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Das Leben ist kein Ponyhof …

Ja, das Leben ist kein Ponyhof… nicht, dass ich das nicht wüsste… Aber Tatsache ist, am liebsten wüsste ich es nicht. Ich hätte nichts dagegen, von manchen Dingen kleinen blassen Schimmer zu haben und erwische mich auch gelegentlich dabei, mich wieder in meine Zwanziger zu wünschen… Da war die Welt um mich herum, zumindest hinsichtlich der drohenden Krankheiten, eigentlich noch ziemlich in Ordnung.Mantel, Jeans, grau, grün, Fransentasche, Spitzenoberteil, Ponyhof

Jugendlicher Leichtsinn

Meine Themen beschränkten sich darauf, welches Outfit ich zur nächsten Samstagabendparty anziehe und das schlimmste drohende Problem, war unglücklich verliebt zu sein und vielleicht ein überzogenes Konto. Klar raffte mich auch mal der eine oder andere Virus dahin, doch Krankheiten waren etwas für richtig, richtig alte Leute und nicht in meinem Umfeld vorhanden. Das ist jetzt vielleicht ein bisschen arg reduziert betrachtet… Aber meine Gedanken waren stets nach vorne gerichtet und ich hatte das Gefühl, ich lebe ewig… Heute, 20 Jahre später, möchte ich zwar keine Zwanzig mehr sein, aber meine jugendliche Chuzpe, die hätte ich gerne wieder… Wohlwissend, dass mir diese auch nichts bringt, wenn auf einmal Menschen, die mir nahe stehen mit schlimmen Diagnosen konfrontiert werden. Und es ist ja nicht so, dass man, dass ich von deren Existenz vorher nichts gewusst hätte. Nur es war „weit weg“ und die Verdrängung hat besser funktioniert. Selbst als Angelina Jolie sich ihre beiden Brüste hat abnehmen lassen, war das Thema Brustkrebs für mich nicht wirklich eins und Frau Jolie ist jünger als ich (auch, wenn man das nicht merkt ;-)). Klar, es wäre wohl anders, wenn ich mit dieser Krebsform familiär vorbelastet wäre, doch auch die Krankheiten, die in meiner Familie Thema sind, waren mir nicht so nah …

Fuck Brustkrebs

Brustkrebs hingegen ist mir gerade. mit drei akuten Fällen in meinem Umfeld sehr nah… Krass dabei, dass jede der Betroffenen eine komplett andere Geschichte hat und eine der Damen wurde gar fast 6 Monate überhaupt nicht behandelt. Erst dann hat der Arzt begonnen ihre Sorgen ernst zu nehmen, während die andere vor sechs Monaten noch überhaupt keine Symptome hatte und zwei Wochen nach Ertasten des ersten Knotens schon im OP lag. Ich bin den Frauen allesamt sehr dankbar, wie sie mit ihrer Krankheit umgehen. Offen und ansprechbar – das mag sehr egoistisch klingen. Aber wenn es liebgewonnene Menschen sind, die solch schwerwiegende Diagnosen bekommen, dann fällt mir der Umgang erst mal schwer. Darf darüber gesprochen werden oder lieber nicht und wenn ja, darf man fragen? Soll man fragen, was soll man fragen, was lieber nicht? Nun hat Cla von Glamupyourlifestyle, selbst betroffen, offen und mutig darüber geschrieben hat. Dafür bin ich ihr sehr dankbar – ihr Beitrag hat mir nicht nur diesen post, der mit schon so lange im Kopf herumspukt, ermöglicht. Ihr Artikel senkt auch meine Hemmschwelle im Umgang mit Brustkrebs. Doch mein Dank gilt allen drei Damen. Ich wüsste nicht, ob ich diese Stärke hätte, so offen und positiv mit „der Situation“ umzugehen. Chapeau!!! Ihr seid wirklich tolle Frauen – das ist aber nicht neu, das weiß ich schon, seit dem ich Euch kenne.

Blazer und rote Lippen

Jetzt … werde ich auch diesen post, mit einem Outfit abschließen. Weil wir haben nämlich alle nur ein Leben und das gilt es zu genießen. Letztlich wissen wir nämlich nicht, wann bei uns die Tür aufgeht, hinter der eben nicht das große Los auf uns wartet und ich bin sicher, jede/r von Euch hat schon jetzt sein Päckchen, dass man mal mehr und mal weniger mit sich rum schleppt. Ja, spätestens ab Vierzig lassen wir den Ponyhof wohl alle hinter uns… Aber wenn ich schon von diesem Hof reiten muss, dann mache ich das gut angezogen und mit roten Lippen. In diesem Sinne wünsche ich Euch einen grandiosen Karfreitag und einen gesunden Start ins hoffentlich lange Oster-Wochenende – Conny

Spitzenoberteil: Cream – ein wunderschönes Spitzenoberteil Y.A.S. (Affiliatelink) gefunden – das wäre allerdings zu schade für drunter und das Spitzenlongsleeve von Rosemunde (Affiliatelink) gibt es auch in Grün.
Bluse: Mango – wirklich schöne grüne Blusen sind irgendwie schwer zu finden – außer sie ist aus Seide von Faith Connexion (Affiliatlink) und leider teuer.
Hose: Only – meine Jeans ist schon steinalt… so richtig. Die Löcher darin, sind auch wirklich used – also, die waren irgendwann mal nicht drin und leider wird der Stoff an den Oberschenkeln immer dünner… aber trotzdem, die Hose ist bestimmt schon 13 Jahr alt und das spricht für mich für die Qualität von Onlys und bei dieser Jeans gefällt mir das Blau (Affiliatelink) sehr gut.
Mantel & Schal & Booties & Blazer: H&M – der Longblazer von Conleys Black (Affiliatelink) gefällt mir total…
Tasche: ??? – Fransen sind toll und an Taschen erst recht (Affiliatelink)

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12 Comments

  • Farbenfreundin (@farbenfreundin)

    Hey, Blau und Oliv stehen Dir auch super! Apropos Ponyhof, die Schwaben nennen das „s’läbe is koin Schlozer“ (meine Mutter kommt von dort) und ja, bei jedem Unfall auf der Autobahn oder bei Krebs-Diagnose im Bekanntenkreis schrecke ich auch auf und realisiere wieder: Ja, es könnte der letzte Tag sein. Deshalb ist es wichtig, jeden Tag mit seinen Liebsten zu genießen und zu schätzen. Schöne Ostern wünsche ich. Viele Grüße, Farbenfreundin

  • Susi

    Ja, die Einschläge kommen näher mit zunehmendem Alter … das erschreckt mich auch immer wieder!!!

    Pass auf dich auf! :-*

  • Sabine

    Liebe Conny,
    ja, manchmal wünsche ich mir auch die Unbedarfheit der Jugend zurück. Wobei sich vielleicht mit den Jahren manches verklärt hat. Krankheit und Tod im Freundeskreis und in der Familie gabs auch da. Nur haben wir es vielleicht schneller weggesteckt und haben uns auf jeden Fall nicht davon runter ziehen lassen. Mich macht es auch betroffen, wenn Menschen, die mir Nahe stehen leiden oder aus der Bahn geworfen sind, und dazu gehören durchaus auch die, die ich nur virtuell kenne. Es berührt mich und läßt mich tagelang darüber nachdenken. Was aber letztendlich gar nicht schlecht ist. Es kommen ja auch Gedanken auf, die ermutigen und die einen über das eigene Leben reflektieren lassen. Die Prioritäten verschieben sich, der Blickwinkel wird ein anderer. Was ja nicht schlecht ist.
    Lieben Gruß + frohe Ostern
    Sabine

  • m-iwear

    Liebe Conny,

    ich habe Clas Post gelesen. In meiner Familie muss ich mich leider schon sehr lange mit diesem Thema beschäftigen. Ich musste schon sehr zeitig meinen Ponyhof verlassen, daher glaube ich, hab ich einen gesunden Egoismus entwickelt. Denn man weiß ja nie. Ich finde es toll, dass ihr euch über das Thema drüber traut, ist sicher für viele Frauen ein Trost.

    Zum Abschluss noch…….. deine Bluse ist ein Traum 😉 – einmal Modefuzzi immer Modefuzzi, das kann ich nicht außer Acht lassen.

    Dir und deinen Lieben noch ein schönes Osterfest.

    Xx martina

  • Andrea

    Wenn schlechte Diagnosen nahe kommen, trifft uns das immer. Was weit weg ist, damit können wir umgehen, aber bei Menschen, die wir kennen, und sei es nur virtuell, ist die Betroffenheit immer um ein Vielfaches größer. Und das dürfen wir auch gerne öffentlich machen. Warum auch nicht? Dann ist es für alle einfacher zu verstehen, warum sich die ein oder andere etwas zurückzieht. Auch die Anteilnahme tut gut und ich war im letzten Jahr erstaunt, wie groß der Zuspruch auch von Fremden war, als ich krank war. Das hätte ich so nicht erwartet, mein damaliger Instapost war eigentlich nur für meine Real life Kontakte gedacht. Aber die vielen aufbauenden Kommentare waren schön und tröstlich.
    Und schlechte Nachrichten erinnern mich daran, mein Leben mehr zu genießen. Jeden Tag so leben, als sei es der letzte, können wohl die wenigsten aber öfter daran denken, es uns gut gehen zu lassen, das ist möglich.
    Trotzdem oder gerade deshalb wünsche ich dir schöne Feiertage.
    LG Andrea

  • Nicole

    Liebe Conny, ich habe gerade auch den Post von Cla gelesen. Mein Mann hat im Januar die Diagnose Prostatakrebs bekommen. Seitdem folgen Untersuchungen und Tage und Wochen in Ungewissheit. Am Mittwoch haben wir wieder einen Termin, diesmal aber in einem Krankenhaus, an dessen Ende hoffentlich ein OP Termin in nicht allzu ferner Zukunft steht. Sein PSA Wert ist sehr hoch, es wird also echt Zeit, dass der Krebs raus kommt. Bis dahin sehen wir alles so positiv wie nur möglich. Immerhin hat nichts gestreut und es müsste alles restlos entfernt werden können. Und jetzt genießen wir die Ostertage! ?
    Lieben Gruß von Nicole/Queeninsilver

  • Anke

    …ich lese es gerade erst hier bei Dir und bei Cla.
    …bin geschockt…es hilft nur eins:
    life live to the fullest♡
    Herzlichst…und dennoch sprachlos..
    Anke

  • Cla

    Der Sinn des Lebens ist das Leben, mit allen Höhen und Tiefen. Ja, mit 20 war ich noch unbedacht und die Welt rosarot. Doch wenn was passierte, hat es mich damals eher aus der Bahn geworfen als heute. Ich fühle mich heute stärker und kann mit Schicksalsschläge besser umgehen. Bilde ich mir zumindest ein. Ich weiss auch ganz genau, dass nach Regen immer mal wieder die Sonne scheint.
    Meine liebe Conny ich wünsche dir und deiner Familie schöne Ostertage. Ich umarme dich, Cla

  • Evelin Wakri

    Durch viele Schicksalsschläge gab es den Ponyhof nur in meinen Träumen und da bin ich immer wieder tapfer aufgesprungen und weitergeritten . Nur heutzutage geht das nicht mehr so einfach und auch wenn man sich noch nie gesehen hat, gehen solche Nachrichten wie die von Cla und Nicoles Mann durch Mark und Pein! Daher ist es wichtig in solchen Situationen zuzuhören, versuchen Kraft zu geben und erstaunt feststellen, dass es die Betroffenen sind, die uns aufrichten und stärken. Lasst uns miteinander weinen, lieben und voll Freude lachen.
    Danke für Deinen heutigen so berührenden Post und dass es Dich und alle anderen gibt.
    Schöne Osterfeiertage für Dich und Deine Lieben und nicht zu vergessen die b….ige Verwandtschaft.
    Liebe Grüße Evelin

  • Gunda von Hauptsache warme Füße!

    Ja, das stimmt – früher dachte man, man hätte noch verdammt viel vor sich und die meisten Dramen waren weit weg. Wir können im Nachhinein betrachtet aber sehr dankbar sein, dass wir nicht schon in jungen Jahren mit wirklichen Problemen belastet wurden – wobei ich sagen muss, dass ich auch heute nicht unbedingt scharf auf richtigen Liebeskummer mehr bin – der war damals nämlich wirklich oft richtig schlimm!

    Schön geschrieben, Conny, und Du hast absolut Recht.
    LG
    Gunda

  • Britta

    Puh, ich hab meinen Ponyhof mit 20 verlassen müssen, denn da stand das erste Mal ein Arzt an meinem Krankenhausbett und hat mir gesagt, dass ich verdammt viel Glück gehabt habe, das ich noch lebe.
    Trotzdem tritt auch dann im Leben irgendwann wieder „Alltag“ ein. Das ist auch gut so.
    Nach meiner Krebsdiagnose im letzten Jahr haben mich nie die Leute genervt, die offen gefragt und/oder mitgefühlt haben sondern die, die meinten mir sagen zu müssen, wie schrecklich doch alles ist und ich müsste doch total verzweifelt sein. Nein! Muss ich nicht, war ich nicht!
    Wer mich fragt was ich habe, bekommt ne ehrliche Antwort, damit muss dann jeder umgehen.
    Ich lebe gern, habe während der ganzen Zeit nie meinen Humor verloren und die Gespräche mit anderen Betroffenen waren bisher auch immer eher humorvoll als leidend. Aber ich habe glücklicherweise auch liebe Freunde, die mich unterstützen und ohne meinen Partner hätte ich das alles nicht so gut überstanden. Dafür bin ich sehr dankbar.
    Den Spaß an Klamotten und Kosmetik habe ich auch nicht verloren und seitdem die Haare langsam wieder wachsen, mag ich auch die Abteilung mit den Haarsachen wieder ansehen. 😉