Früher kam ich genau mit zwei Abos in Berührung: die Tageszeitung meiner Eltern und einen dieser klassischen Fitnessverträge. Vor letzterem wurde ich schon damals gewarnt – hat natürlich nichts gebracht. Außerdem gab’s da noch Opern-Abos – nicht für mich. Ich hätte vielleicht eher eines für die Techno-Sause genommen. Aber in subversiven Kreisen war Abo-Kultur halt kein Ding. Doch Abos waren irgendwie … groß. Eine bewusste Entscheidung. Nichts, das einfach so passiert. Mein heutiger Look ist natürlich nicht abonniert – obwohl es mittlerweile ja auch Abo-Garderoben gibt. Meiner ist einfach nur ein Outfit ohne spezielles Thema. Alltagslook, aber nicht langweilig. Ein Beweis dafür, wie gut Camel und Blau zusammenpassen.

Heute: Abo auf alles

Und heute? Heute kann ich gefühlt sogar meine Zahnbürste abonnieren. Rasierer, Müsli, Socken, Zahnpasta – alles auf Knopfdruck. Besonders Amazon hat ein Talent dafür entwickelt, mich mit sanftem Druck zu „überreden“: „Möchten Sie dieses Produkt lieber im Abo kaufen und 5 % sparen?“ Und da steht man dann – willensschwach, sparsam und leicht beeinflussbar – und klickt auf den großen, freundlichen Abo-Button.

Der psychologische Rabatt-Trick

Das Verrückte: Der Rabatt ist winzig. Aber es fühlt sich an, als hätte ich den Deal meines Lebens gemacht. Wenn man nicht aufpasst, dann bekommt man alle vier Wochen Kaffeebohnen geliefert, alle zwei Monate Waschmittel und Vitamin-D-Tropfen. Und man stellt sich kaum noch die Frage: Will ich das wirklich? Oder will ich vielleicht mal eine andere Marke probieren, die besser – oder einfach nur anders – ist?

Wo bleibt die Spontanität?

Ich bin eigentlich ein ziemlich spontaner Mensch. Aber mein Abo-Ich wäre ein Roboter. Dieselbe Seife, alle 60 Tage. Dieselben Vitamine, dieselben Snacks. Was ist, wenn ich plötzlich Lavendel will statt Zitrone? Oder gar nichts? Ich habe das Gefühl, das ist wie bei einem schlechten Tattoo: Irgendwas, das mal super sinnvoll schien, nervt dann nur noch.

conny doll lifestyle: Abo-Wahnsinn & Alltagslook: Warum Camel und Blau besser passen als jedes Dauerabo

Mein Kontaktlinsen-Abo: Von praktisch zu nervig

Ehrlich gesagt: Manche Abos liebe ich. Mein Kontaktlinsen-Abo zum Beispiel. Jeden Monat neue Linsen, ohne Panik im Badezimmer, ohne hektisches Googeln nach Ersatz. Es war perfekt – bis sich meine Sehstärke geändert hat. Ab da wurde das Abo zum Albtraum. Kündigungs-Button? Verschwunden. Kontaktformular? Versandet irgendwo im Internet-Nirvana. Hotline? Wie? Telefon? Wer telefoniert denn heute noch? Bequemlichkeit? Nur so lange, bis man raus will.

Man merkt gar nicht mehr, wie viele Abos man hat, bis am Monatsende die Abbuchungen fröhlich Karussell fahren. Musik, Filme, Software, Toilettenpapier – alles plätschert automatisch ins Leben. Aber mit jedem „bequemen“ Abo gibt man nicht nur Geld, sondern auch ein Stück Kontrolle ab.


Das Abo-Ich ist ein Roboter.

Komfort ist die schönste Falle

Abo klingt nach Komfort. Nach weniger Stress. Aber ehrlich? Es ist wie eine kuschelige Decke, die man irgendwann nicht mehr loswird. Und wehe, man versucht zu kündigen. Dann wird aus der Decke ein Spinnennetz. Tief versteckte Kündigungsoptionen, kryptische Menüs, „bitte rufen Sie uns an“-Fallen. Ich glaube ja inzwischen: Die eigentliche Abo-Kunst ist nicht das Verkaufen, sondern das Festhalten der Kunden. Nur nicht wieder loslassen.

Heute will niemand mehr einfach nur verkaufen. Heute will jeder ein Stück von deinem Monatsbudget. Und wenn ich nicht aufpasse, bin ich plötzlich Mieter meines eigenen Rasierers. Es fühlt sich an wie ein Dauerlauf auf einem Förderband, das ich selbst angeschaltet habe. „Smart Subscribe“ – klingt süß, oder? Fast so, als wolle ein kleiner Algorithmus helfen. Spoiler: Er hilft hauptsächlich der anderen Seite. Mir hilft er höchstens dabei, mich zu fragen, wie viele Lavendelseifen ich eigentlich noch brauchen werde.

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Smart klingt nett, ist aber fies

Vielleicht passt das Abo einfach zu uns

Vielleicht passen diese ganzen Abos einfach zu uns. Keine große Entscheidung, kein Risiko. Alles ein bisschen „Bindung light“. Immer schön alles haben, ohne je ganz festgelegt zu sein. Ein kleiner monatlicher Abschied vom eigenen Konto – ganz ohne Drama.

Wann haben wir eigentlich verlernt, Dinge einfach dann zu kaufen, wenn wir sie brauchen? Stattdessen tanzt man nach dem Rhythmus von Lieferplänen und Erinnerungsmails. Klingt praktisch. Aber fühlt sich manchmal ziemlich fremdgesteuert und zuweilen auch überflüssig an.

Man muss ja nicht gleich in einen Wald ziehen und Seife aus Baumrinde kochen. Aber vielleicht gibt’s ja doch Momente, in denen man lieber selbst entscheidet, was ins Körbchen kommt – statt auf den Algorithmus zu vertrauen. Und ja, ein echter Laden hat einen entscheidenden Vorteil: den aufregenden Riechtest vor Ort. Lavendel? Rosmarin? Vanille-Karamell-Wassermelonen-Chaos? Du kannst schnuppern, ablehnen, lachen – und dann vielleicht sogar gar nichts kaufen. Auch das ist erlaubt.

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Zum Schluss – danke fürs Reinschauen

Wenn du bis hierhin gelesen hast: Danke! Zwischen all den Pop-ups, Streams und Dauerlieferungen hast du dir die Zeit genommen, ein bisschen oldschool echten Text zu genießen. Ohne Pflicht. Ohne Abo. Einfach so.
Und falls du Lust hast, mich trotzdem zu abonnieren (ja, die Ironie ist mir bewusst):

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Keine Angst: Mein Newsletter kommt nicht alle zwei Tage. Keine automatischen Lieferungen. Kein Drama. Nur ein bisschen Text. Vielleicht sogar mit Lavendelduft. Aber da arbeite ich noch daran – also am Duft.

Und dann flattern einmal in der Woche meine Gedanken zu dir ins Postfach. Solche wie diese – garniert mit einer Outfit-Inspiration. Denn schließlich ist das hier auch irgendwie ein Modeblog. Weil jeder von uns täglich Kleidung trägt. Zumindest die meisten von uns. Und mein heutiges Outfit ist ein unkomplizierter Alltagslook, easy und trotzdem ein Hingucker. Außerdem ein guter Beweis für die perfekte Harmonie zwischen den Farben Camel und Blau.

Habt einen guten Sonntag, liebste Leserschaft – und vielen Dank für eure Zeit!

Und zum Schluss eine kleine Frage an euch: Was habt ihr eigentlich schon mal abonniert, obwohl ihr es gar nicht wirklich wolltet – oder nie benutzt habt? Und wenn ihr euch ein neues Abo ausdenken dürftet – was müsste das unbedingt können?

conny doll lifestyle: Abo-Wahnsinn & Alltagslook: Warum Camel und Blau besser passen als jedes Dauerabo

Details rund um den Look

  • Bluse und Pulli: TONI-Fashion – beide Teile sind schon älter – aber TONI ist einer meiner absoluten Lieblingsbrands in Sachen gute Basics. Auch in dieser Saison findet ihr tolle Looks bei TONI und mit dem Code „connyxtoni“ bekommt Ihr 20 % auf die Teile im Shop. Die Bluse „Alma“ ist nur noch in einer Restgröße vorhanden und daher im SALE zu einem super Preis zu haben. Diese super Bluse, die man sicher top kombinieren kann, habe ich bei Tchibo gesehen (Affiliatelink).
    Und in Sachen Pulli – da habe ich same same but different einen bei THE OUTNET erspäht. Von Rag & Bone. (Affiliatelink).
  • Hose: Mykke Hofmann – ist schon älter und jippie passt wieder.
  • Schuhe: Nike – die habe ich schon ewig und vergleichbar sind vielleicht die Sambas von Adidas. Rausgesucht habe ich aber ein echt cooles LEO-Modell auch von Nike (Affiliatelink).
conny doll lifestyle: Alltagslook: Warum Camel und Blau besser passen als jedes Dauerabo

Aktuelle

folge von Durchbruch

Neugierig, wie wir uns diesmal verzetteln?
In der neuen Folge unseres Podcasts geht’s um große Themen, kleine Gedanken – und alles dazwischen. Mal klug, mal komisch, mal komplett daneben. Genau wie das Leben selbst (nur mit besserem Sound).

Hör rein – bei Spotify, Apple Podcasts oder wo auch immer du deine akustischen Drogen konsumierst.
Oder ganz oldschool: ohne Abo, ohne App, einfach oben klicken – geht auch.
Und wenn’s dir gefällt: Abonnieren schadet nicht. Uns jedenfalls nicht. Und weitersagen wäre auch grandios.

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3 Kommentare

  1. Liebe Conny, Abos gibt es hier bei uns für Goldeimer Clopapier, Mottenfallen und Fischfutter. Dein Newsletter natürlich auch. Ersteres wegen Sozialem, Mottenfallen meiner Kleidung zu liebe, so denke ich einfach dran und Fischfutter weil der Preis unschlagbar ist. Wirklich. Alles leicht kündbar.
    Du hast recht, oft ist es gar nicht attraktiv und man gibt Freiheit damit ab, sich umzuentscheiden.
    Dein Look ist super, ich mag die Farbkombi sehr. Ach stimmt ich habe seit 30 Jahren ein Kontaktlinsenabo, aber bei meinem Optiker mit Kontrolle der Sehsehschärfe etc. Du hast das wohl online abgeschlossen.
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina

    1. Hello, liebe Tina, danke für Deine Zeilen – heute und in der Vergangenheit. Ich freue mich sehr, dass du immer lesen kommst.
      Spannend, was Deine Abos sind und manche Sachen sind sicherlich sinnvoll. Das möchte ich gar nicht absprechen. Ich schätze, dazu zählen eigentlich auch Zahnbürsten – denn dann wechselt man sich wenigstens. 🙂 Aber ansonsten nervt es mich wirklich, was man heute alles abonnieren soll.
      Was die Kontaktlinsen anbelangt – die hatte ich mal beim Optiker gemacht – also ganz ursprünglich. Der hat dann aber seine Filialen an eine Kette verkauft. Inklusive aller Verträge und ab da war dann alles nur noch online. Da hast du recht. Ansonsten fand ich das auch immer sehr praktisch. Hab du auch einen ganz wundervollen Sonntag, lieber Gruß, Conny

  2. Guten Morgen Conny, ja ich weiß es zu schätzen, dass Du mich jede Woche hier aufs beste unterhälst. Ich mag einfach lieber Blogbeiträge lesen.
    Das ist natürlich doof mit dem Optiker, ich hoffe das blüht mir nicht auch irgendwann.
    Ich wünsche Dir einen schönen Wochenbeginn, liebe Grüße Tina

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